Heilige Poesie

Heilige Poesie

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783484181441
Untertitel:
Zu einem literarischen Modell bei Pyra, Klopstock und Wieland
Genre:
Deutsche Sprach- & Literaturwissenschaft
Autor:
Joachim Jacob
Herausgeber:
De Gruyter
Auflage:
Reprint 2014
Anzahl Seiten:
258
Erscheinungsdatum:
25.11.1997
ISBN:
978-3-484-18144-1

The series Studien zur deutschen Literatur (Studies in German Literature) presents outstanding analyses of German-speaking literature from the early modern period to the present day. It particularly embraces comparative, cultural and historical-epistemological questions and serves as a tradition-steeped forum for innovative literary research.

Die mit der Spätantike beginnende Tradition christlicher Dichtung wird in der europäischen Aufklärung um eine eigentümliche Variante bereichert. Mit dem aufsehenerregenden Erscheinen des Bibel-Epos "Der Messias" (1748) stellt Friedrich Gottlieb Klopstock sein Projekt einer "Heiligen Poesie" vor, die auf eine neue - und literaturgeschichtlich folgenreiche - Weise Dichtung als Offenbarung verstehen will. Die vorliegende Studie rekonstruiert Entstehungsbedingungen, Begriff und Funktion dieses Versuchs, in kritischer Auseinandersetzung mit der zeitgenössischen Poetologie, pietistischer Theologie und rationalistischer Philosophie, Religion und Dichtung noch einmal durch eine hochreflektierte Sprachkunst zu vermitteln. Dabei zeigt sich, daß die aufgeklärte Sensibilität für die Eigenart der poetischen Sprache, die sich in den poetologischen Diskussionen, in der Reflexion der rhetorischen Traditionen, aber auch etwa in dem Interesse an der entstehenden philosophischen Ästhetik Alexander Gottlieb Baumgartens abzeichnet, produktiv gegen die sprach- und kunstkritischen Traditionen christlich-protestantischer Prägung ausgespielt werden kann. Doch führen andererseits die theologischen Implikationen des christlichen Sujets auch an die Grenzen literarischer Darstellbarkeit. Ihre Unvollkommenheit ist den Texten der "Heiligen Poesie" eingeschrieben, so daß in den zeitgenössisch-rationalistischen Darstellungsoptimismus eine Skepsis einzieht, die auf überraschende Weise die "Heilige Poesie" als Vorhut der ästhetischen Moderne erscheinen läßt.

Autorentext
Dr. Joachim Jacob ist Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Neuere deutsche Literatur der Universität Gießen.


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