Dann bin ich eben weg

Dann bin ich eben weg

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783570301708
Untertitel:
Geschichte einer Magersucht
Genre:
Lesen bis 11 Jahren
Autor:
Christine Fehér
Herausgeber:
cbt
Auflage:
9. Aufl.
Anzahl Seiten:
192
Erscheinungsdatum:
30.11.2005
ISBN:
978-3-570-30170-8

Authentische Geschichte, die Mut macht, dem Schlankheitswahn zu trotzen

Obwohl Sina nicht dick ist, passt sie in die geile Jeans von Melli nicht rein. Als sie eines Tages die Butter aus dem üppig belegten Käsebrot ihrer Mutter hervor quellen sieht, überkommt sie der Totalekel. So dick und frustriert will sie nicht werden! Sina beginnt eine Diät. Bald passt sie in die Jeans und endlich beachtet sie auch ihr heimlicher Schwarm Fabio. Doch irgendwann kann Sina nicht mehr aufhören mit dem Kalorienzählen. Als die anderen merken, was mit ihr los ist, ist sie schon viel zu dünn


Autorentext
Christine Fehér wurde 1965 in Berlin geboren. Neben ihrer Arbeit als Lehrerin schreibt sie seit Jahren erfolgreich Kinder- und Jugendbücher und hat sich einen Namen als Autorin besonders authentischer Themenbücher gemacht. Für ihr Jugendbuch »Dann mach ich eben Schluss« wurde sie 2014 mit dem Buxtehuder Bullen ausgezeichnet.

Klappentext
Authentische Geschichte, die Mut macht, dem Schlankheitswahn zu trotzen

Obwohl Sina nicht dick ist, passt sie in die geile Jeans von Melli nicht rein. Als sie eines Tages die Butter aus dem üppig belegten Käsebrot ihrer Mutter hervor quellen sieht, überkommt sie der Totalekel. So dick und frustriert will sie nicht werden! Sina beginnt eine Diät. Bald passt sie in die Jeans - und endlich beachtet sie auch ihr heimlicher Schwarm Fabio. Doch irgendwann kann Sina nicht mehr aufhören mit dem Kalorienzählen. Als die anderen merken, was mit ihr los ist, ist sie schon viel zu dünn...
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Zusammenfassung
Authentische Geschichte, die Mut macht, dem Schlankheitswahn zu trotzen

Obwohl Sina nicht dick ist, passt sie in die geile Jeans von Melli nicht rein. Als sie eines Tages die Butter aus dem üppig belegten Käsebrot ihrer Mutter hervor quellen sieht, überkommt sie der Totalekel. So dick und frustriert will sie nicht werden! Sina beginnt eine Diät. Bald passt sie in die Jeans und endlich beachtet sie auch ihr heimlicher Schwarm Fabio. Doch irgendwann kann Sina nicht mehr aufhören mit dem Kalorienzählen. Als die anderen merken, was mit ihr los ist, ist sie schon viel zu dünn


Leseprobe
68,3 kg

Morgens:
4 Scheiben Toast mit Nuss-Nugat-Kreme,
2 Tassen gesüßter Tee

Vormittags:
1 Apfel, 1 Salamibrot, 1 Dose Cola

Mittags:
1 Hühnerkeule, 2 Semmelklöße mit Soße,
Erbsen und Möhren, 1 Glas Milch

Nachmittags:
1 Teller Kohlrabisuppe, 1 Käsebrötchen,
3 Kugeln Eis, 2 Dosen Cola

Abends:
2 belegte Brote, 1 Tomate, 0,5 l Buttermilch

Spät abends:
1/2 Tüte Kartoffelchips, 1 Glas Apfelsaft

»Ist deine Reisetasche gepackt, Sina?« Mama stößt die Tür zu meinem Zimmer auf und kommt herein. Mit zwei langen Schritten eilt sie zum Schrank, reißt die große Doppeltür auf, wirft einen prüfenden Blick hinein und nickt triumphierend. Dann dreht sie sich kopfschüttelnd zu mir um, ausgerechnet jetzt, wo ich in Slip und Pullover auf dem Bett herumgammle.
»Genau das habe ich mir gedacht«, sagt sie und betont jedes Wort einzeln. »Aber deine Unterhemden werden mitgenommen, mein Fräulein. Es kann kühl werden, wenn wir bei Opas Geburtstag abends draußen sitzen.« Sie greift in die Tasche, hebt mit einer Hand den Inhalt ein wenig an und zählt die Shirts und Blusen durch, die ich extra ordentlich gefaltet hineingelegt hatte. »Schließlich haben wir erst Mai. Letzte Woche war sogar noch Bodenfrost.«
»Du hättest wenigstens anklopfen können.« Genervt rappele ich mich zum Sitzen hoch. Meine weiße Lieblingsjeans mit der aufgenähten rosa Spinne, die am Fußende gelegen hat, rutscht herunter und fällt zu Boden. Ich bücke mich und hebe sie auf, dann lehne ich mich erneut zurück und sehe meine Mutter an, betrachte die akkurat gelegte, schwarz gefärbte Lockenfrisur und den dunkelroten Lippenstift, atme den beißenden Geruch von zu viel Haarspray und einem billigen Parfüm ein. Bei dieser Duftmischung muss ich jedes Mal an früher denken, an einen Ausflug auf den Rummelplatz, als ich noch klein war. Damals hatte ich Zuckerwatte gegessen und mein ganzes Gesicht klebte davon, aber sosehr ich mich auch umsah, nirgendwo war ein Brunnen oder ein Wasserhahn, wo ich mich hätte waschen können. »Halt mal kurz still, Sinchen«, sagte Mama schließlich, »ich mach dich sauber.« Kurz entschlossen spuckte sie in ein Taschentuch und wischte mit scheuernden, kreisförmigen Bewegungen in meinem Gesicht herum. Alles roch genauso wie jetzt, das Taschentuch, die Spucke, meine Mutter. Beinahe hätte ich angefangen zu heulen, das Scheuern brannte so auf den Wangen. Doch ich heulte nicht. Stattdessen habe ich einfach die Augen geschlossen und mich weggeträumt, mich heimlich in ein ganz anderes vierjähriges Mädchen verwandelt, das irgendwo weit weg mit ihrer Mutter glücklich zusammenlebte.

28 Grad im Schatten, meine Mama und ich haben unsere leichtesten Sachen an, als wir zusammen über das Straßenfest in unserem Viertel bummeln. Am Eisstand kauft sie mir eine große Portion, die Waffeltüte ist größer als meine Hand. Das Eis schmilzt beinahe schneller, als ich lecken kann, ich lecke mit der Sonne um die Wette, aber schließlich gewinne ich doch. Meine Hände kleben von rosa Eissoße mit Kaugummigeschmack, auch rund um den Mund kriege ich das Zeug nicht ab, es ist so schnell getrocknet in dieser Hitze. Meine Mama reicht mir ein Papiertaschentuch, doch auch das bleibt an mir kleben und reißt ein. Wir lachen, aber dann fliegt eine Wespe auf mich zu und setzt sich genau auf meine Hand.
»Halt still«, sagt Mama leise, um weder mich noch die Wespe zu erschrecken, und hält meine kleine Hand in ihrer, während wir das Insekt zusammen beobachten. »Sie will wohl auch Eis essen.« Ich habe Angst, dass sie mich sticht, aber ich bleibe ruhig, und schließlich breitet die Wespe ihre durchsichtigen Flügel aus und fliegt fort.
»Wir müssen dich waschen, sonst kommt sie wieder«, sagt Mama und blickt sich um, aber hier auf dem Fest gibt es kein Wasser.
»Da hinten beim Imbiss haben sie feuchte Erfrischungstücher«, ruft sie plötzlich, »komm schnell!« Wir rennen hin und stellen uns an die Theke.
»Hinten ist das Ende, junge Frau«, knurrt ein Mann mit dickem Bauch und Glatze. Dabei hat er seine Bratwurst gerade bekommen. Der Wurstverkäufer bückt sich nach einem neuen Eimer Ketschup, da greift Mama in die Schachtel mit den Erfrischungstüchern und holt blitzschnell zwei Stück heraus. Dann nimmt sie meine Hand, und wir rennen davon bis zu dem kleinen Park am Ende der Straße, wo wir uns lachend auf den Rasen fallen lassen. Mama reißt eines der beiden kleinen Tütchen für mich auf und faltet das feuchte Tuch auseinander.
Ich halte es an mein Gesicht. Es riecht wunderbar nach Sommer und Zitrone.

»Ich platze auch nicht einfach herein, wenn du dich im Schlafzimmer anziehst.« Mit verschränkten Armen bleibe ich einfach stur sitzen. Ihre Schuld, wenn sie glaubt, ich müsste dabei kontrolliert werden, wenn ich Unterhosen abzähle.
»Davon sehe ich nichts, dass du schon beim Anziehen bist.« Mama greift sich ins Kreuz und ächzt, während sie sich wieder aufrichtet. Dann wendet sie sich zum Gehen. »Ich liege dabei jedenfalls nicht im Bett. Und jetzt Beeilung bitte! Papa und Felix sind schon längst fertig, wir warten nur noch auf dich. In einer halben Stunde fahren wir los. Und kämm dich ordentlich!«
»Tür zu!«, rufe ich, doch Mamas Schritte entfernen sich. Seufzend schiebe ich die Bettdecke zurück, stehe auf und greife nach meiner Jeans. Mühsam zwänge ich meine Beine hinein nach dem Waschen sitzt sie immer so fürchterlich eng. Das fehlt mir gerade noch, dass ich sie nicht zukriege. Ist sowieso wieder mal typisch, dass wir uns alle so aufbrezeln müssen, nur damit wir einen gepflegten Eindruck machen, wenn wir bei Oma und Opa ankommen. Wir fahren mindestens sechs Stunde…


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