Preußen am Tarpejischen Felsen - Chronik eines absehbaren Sturzes

Preußen am Tarpejischen Felsen - Chronik eines absehbaren Sturzes

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783795417284
Untertitel:
Die Geschichte des Deutschen Kapitols in Rom 1817-1918
Genre:
Neuzeit bis 1918
Autor:
Golo Maurer
Herausgeber:
Schnell & Steiner
Anzahl Seiten:
320
Erscheinungsdatum:
31.10.2005
ISBN:
978-3-7954-1728-4

Vor genau 90 Jahren verließ nach dem Kriegseintritt Italiens der letzte deutsche Botschafter seinen Amtssitz auf dem Kapitol. Keiner seiner Nachfolger sollte dorthin zurückkehren. Der hoch über der Stadt gelegene Palazzo Caffarelli, von Preußen 1854 erworben, wurde kurz nach Kriegsende enteignet. Damit endete die fast 100-jährige kulturelle und politische Präsenz Preußens und Deutschlands auf dem Kapitol, die trotz ihrer Bedeutung heute fast in Vergessenheit geraten ist.

Die Geschichte des "Deutschen Kapitols" beginnt 1817 mit dem Entschluss des preußischen Botschaftssekretärs Bunsen, im verwahrlosten Palazzo Caffarelli auf dem Kapitol eine Wohnung zu mieten - zunächst der schönen Aussicht wegen. Die historische Bedeutung des Ortes blieb indes nicht ohne Wirkung: Hier, auf dem "heiligen Hügel" des antiken Rom, stand der Tempel des Jupiter Stator, hier endeten die Triumphzüge siegreicher Feldherren - aber auch glanzvolle Karrieren. Denn vom Staatsheiligtum zum Tarpejischen Felsen, wo echte oder vermeintliche Verräter in den Tod gestürzt wurden, waren es bekanntlich nur ein paar Schritte. Das alte Sprichwort behielt seine Gültigkeit auch für Preußen und das Reich. Der Aufstieg zur Großmacht spiegelt sich auf dem Kapitol ebenso wie der aus nationaler Hybris geborene Sturz. Dass man mit dem Palazzo Caffarelli nicht nur die Fundamente des Jupitertempels, sondern auch den Tarpejischen Felsen erworben hatte, ist symbolischer Ausdruck der absehbaren historischen Entwicklung, hatte doch auch das "erwachende" Italien im Kapitolshügel sein nationales Symbol gefunden. Der von Kaiser Wilhelm II. dort eingerichtete Thronsaal, das von Bunsen gegründete Deutsche Archäologische Institut, das protestantische Hospiz und die protestantische Kapelle wurden vor diesem Hintergrund als ein Sakrileg empfunden. Das Buch fasst Einzeluntersuchungen der Fachliteratur zusammen und entwirft ein kulturgeschichtliches Gesamtbild.

Autorentext
Golo Maurer, geboren 1971, studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Mittelalterliche Geschichte an der LMU München. Seit der Promotion 2003 arbeitet er als persönlicher Assistent der Direktorin an der Bibliotheca Hertziana in Rom; Forschungsschwerpunkte: Europäische Residenzen von 1650 bis 1750: Die architektonische Ikonographie.


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