Expeditionen ins dunkelste Wien

Expeditionen ins dunkelste Wien

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783854524939
Untertitel:
Meisterwerke der Sozialreportage
Genre:
Journalistik & Journalismus
Autor:
Max Winter
Herausgeber:
Picus Verlag GmbH
Auflage:
1. Aufl. 06.2006
Anzahl Seiten:
304
Erscheinungsdatum:
28.02.2018
ISBN:
978-3-85452-493-9

Der Wallraff der Donaumonarchie: meisterhafte Sozialreportagen aus der Zeit um 1900

Für den Blick von »ganz unten« begab sich der Wiener Journalist Max Winter vor hundert Jahren in die Welt der Wiener Elendsklasse. Seine Sozialreportagen zeigten Wirkung. Er ließ sich als Obdachloser verkleidet ins Polizeigefängnis werfen, arbeitete als Statist in der Hofoper, als Kulissenschieber im Burgtheater und als »Schreiber bei Harry Sheff«, einer Kolportageromanfabrik. Rollenreportagen machten es ihm möglich, nicht von außen, sondern von innen den Alltag Benachteiligter zu schildern. Dabei war die gesamte Monarchie sein Einsatzgebiet. Recherchen führten ihn in die Industriegebiete der Steiermark, zu den mährisch-schlesischen Webern oder den böhmischen Fabrikarbeitern. Der Journalismus, wie Max Winter ihn verstand, ist nicht bloß Schreib(tisch)arbeit. Obwohl er seine Artikel akribisch mit wissenschaftlichen Ergebnissen, Statistiken und amtlichen Sozialberichten, Akten und Archivmaterial untermauerte, sicherten seine unkonventionellen Vor-Ort-Recherchen qualitative Standards, die nichts an Gültigkeit verloren haben. Seine Verkleidungen und das unerkannte Einschleichen in fremde Milieus, der maskierte Gang in die Welt der gesellschaftlichen Außenseiter und Unterdrückten, ließen Max Winter Elend und Unrecht unmittelbar am eigenen Leib spüren. Er wählte diesen Weg, um nach der Überwindung von Recherchebarrieren in Terrains vorzudringen, die dem Journalisten verwehrt geblieben wären. Die Enthüllung von Missständen gelang durch Verkleidung. Was die »Muckraker« in den USA taten, leistete Max Winter, methodisch ein Wallraff der k.u.k. Monarchie, in Wien: Er beschrieb die inoffizielle Realität der Großstadt, den Alltag der niederen sozialen Schichten der Monarchie von unten.

Autorentext
Max Winter, geboren 1870 in Tárnok (Ungarn), gestorben 1937 in Hollywood, war Sozialreformer und Journalist in Wien. 1895-1930 schuf er bei der "Arbeiter-Zeitung" kritische Sozialreportagen und Berichte aus dem Leben des Wiener Proletariats. Ab 1911 sozialdemokratischer Abgeordneter im Reichsrat, nach 1918 im Wiener Gemeinderat, Vizebürgermeister. 1934 floh er in die USA, wo er sich weiter für die Rechte von Arbeitern und Kindern engagierte.

Klappentext
F r den Blick von ganz unten begab sich der Wiener Journalist Max Winter vor hundert Jahren in die Welt der Wiener Elendsklasse. Seine Sozialreportagen zeigten Wirkung. Er liess sich als Obdachloser verkleidet ins Polizeigef nis werfen, arbeitete als Statist in der Hofoper, als Kulissenschieber im Burgtheater und als Schreiber bei Harry Sheff , einer Kolportageromanfabrik. Rollenreportagen machten es ihm m glich, nicht von aussen, sondern von innen den Alltag Benachteiligter zu schildern. Dabei war die gesamte Monarchie sein Einsatzgebiet. Recherchen f hrten ihn in die Industriegebiete der Steiermark, zu den m isch-schlesischen Webern oder den b hmischen Fabrikarbeitern. Der Journalismus, wie Max Winter ihn verstand, ist nicht bloss Schreib(tisch)arbeit. Obwohl er seine Artikel akribisch mit wissenschaftlichen Ergebnissen, Statistiken und amtlichen Sozialberichten, Akten und Archivmaterial untermauerte, sicherten seine unkonventionellen Vor-Ort-Recherchen qualitative Standards, die nichts an G ltigkeit verloren haben. Seine Verkleidungen und das unerkannte Einschleichen in fremde Milieus, der maskierte Gang in die Welt der gesellschaftlichen Aussenseiter und Unterdr ckten, liessen Max Winter Elend und Unrecht unmittelbar am eigenen Leib sp ren. Er w te diesen Weg, um nach der erwindung von Recherchebarrieren in Terrains vorzudringen, die dem Journalisten verwehrt geblieben w n. Die Enth llung von Missst en gelang durch Verkleidung. Was die Muckraker in den USA taten, leistete Max Winter, methodisch ein Wallraff der k.u.k.-Monarchie, in Wien: Er beschrieb die inoffizielle Realit der Grossstadt, den Alltag der niederen sozialen Schichten der Monarchie von unten.


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