Fokus: Klinische Pflegeforschung

Fokus: Klinische Pflegeforschung

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783899931167
Untertitel:
Beispiele quantitativer Studien
Genre:
Pflege
Herausgeber:
Schlütersche Verlag
Auflage:
1., Aufl.
Anzahl Seiten:
184
Erscheinungsdatum:
2004
ISBN:
978-3-89993-116-7

Dieses Buch stellt Studien zur quantitativen klinischen Pflegeforschung vor: Erfassung von spezifischer Pflegequalität und Selbstpflegedefizite, deskriptive, korrelationelle und komparative Studien, Wirksamkeit von bestimmten Pflegemaßnahmen. Experimentelles Design, Qualität von standardisierten Messinstrumenten, Studien zur Validität und Reliabilität.
Alle Beiträge sind Master- oder Doktorarbeiten, betreut von Prof. Dr. G. Evers, einem der führenden klinischen Pflegewissenschaftler und -forscher in Europa. Die Studien können als exemplarisch für das Vorgehen bei bestimmten Fragestellungen gelten. Lehrende müssen also nicht länger auf englischsprachige Literatur ausweichen.

Einführung Quantitative Klinische Pflegeforschung. Versorgungsqualität ambulante Dekubitusbehandlung. Selbstpflege von Menschen mit Ulcus cruris venosum. Selbstpflege und Pflege bei der Stuhlausscheidung querschnittsgelähmter Menschen. Auswirkungen der Hautkontaktmethode auf die Atmung frühgeborener Kinder. Interne Konsistenz der Confusion Rating Scale. Die jeweils kurzen Vorstellungen der Studien zeigen beispielhafte Designs, die für ähnliche Fragestellungen übertragbar sind. Es werden viele Anregungen und Erläuterungen über im Studienverlauf auftretende Probleme gegeben. Für alle Pflegenden, die forschen (wollen) und sich über das anzuwendende Forschungsdesign noch nicht im Klaren sind, gibt das Buch wertvolle Hinweise. Die Sprache ist trotz der z. T. komplexen Problemstellungen verständlich, die Gliederung gut gelungen. www.pflegedialog.de (August 2004)

Leseprobe
6 Beeinflusst die Hautkontakt-Methode die Atmung frühgeborener Kinder? Eine Pilotstudie (S. 92-93)
Maria Peters
6.1 Problematik
In Deutschland werden bei 5 bis 8% aller Geburten Frühgeborene entbunden (Heinen 1997). Insbesondere Frühgeborene mit einem Gewicht kleiner als 1500 g sind, wegen der Unreife aller Organsysteme und den daraus folgenden erheblichen Funktionseinschränkungen, ohne technische Unterstützung nicht überlebensfähig. Frühgeborene liegen über Wochen auf neonatologischen Intensivstationen. Durch Inkubatoren weitgehend von menschlicher Nähe isoliert, machen sie ihre ersten extrauterinen Erfahrungen in einer extrem unphysiologischen Umgebung. Dieser Umstand, zusammen mit den Erkrankungen, die fast in jedem Fall noch hinzu kommen, gefährden in höchstem Maße die normale Entwicklung (Wolke 1991). Seit einigen Jahren hat die Pflege die negativen Einflüsse der technisierten unphysiologischen Umgebung erkannt (Young 1997) und versucht die Folgen zu mildern. Eine Möglichkeit zur Humanisierung der unphysiologischen Umgebung ist die zeitweise Aufhebung der Isolation des Kindes durch die Förderung eines natürlichen Kontaktes zu seinen Bezugspersonen und zwar vorzugsweise über die Haut, dem primären Sinnesorgan eines Neugeborenen (Montagu 2000).
Die Hautkontakt-Methode bietet auch kleinen Frühgeborenen die Möglichkeit, direkte menschliche Nähe zu erfahren. Ohne die Befriedigung dieses primären Bedürfnisses können Kinder sich nicht zu gesunden menschlichen Wesen entwickeln (Montagu 2000, Spitz 1996). Die Hautkontakt-Methode, auch Känguru-Methode, Kangaroo-Care (KC) oder Skinto- Skin-Contact (SSC) genannt, wurde 1978 in Bogotá (Kolumbien) entwickelt. Angesichts einer Phase völliger Überfüllung an der größten geburtshilflichen Einrichtung in Bogotá, als alle verfügbaren Wärmebetten und Inkubatoren mit mehreren Kindern belegt waren, beschloss der Pädiater Edgar Rey-Sanabria, die fehlende technische Wärme durch die Körperwärme der Mütter zu ersetzen. Alle Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 2000 g, die weder eine sauerstoffpflichtige Atemnotsymptomatik noch Infektzeichen boten, wurden ihren Müttern nahezu unbekleidet in aufrechter Position auf die nackte Haut zwischen die Brüste gebunden. Die Mütter trugen ihre Kinder auf diese Weise tage- bis wochenlang, um ihr Überleben zu sichern, bis sie ihre Körpertemperatur selbst regulieren konnten (INK 2001).
Das Experiment des Dr. Rey-Sanabria gelang. Große multizentrische15 Studien bestätigten die Gleichwertigkeit der Methode gegenüber der Inkubatorpflege (Sloan et al. 1994, Cattaneo et al. 1998). Obwohl noch sehr umstritten, fand die Methode in modifizierter Form, als intermittierender zeitlich begrenzter Hautkontakt, Ende der 80er-Jahre des 20. Jahrhunderts Eingang in die neonatologischen Intensivstationen Westeuropas. Da die Industrieländer über ausreichend technische Ressourcen für die Unterbringung und sichere Versorgung von Frühgeborenen verfügen, die das Überleben von Kindern unter 2000 g weitestgehend sicherstellen, war das Ziel leitender Neonatologen hier vielmehr eine Verbesserung der Lebensqualität auf neonatologischen Intensivstationen und die Sicherung einer weitestgehend normalen Entwicklung frühgeborener Kinder.
Mütter betonen, dass sie sich beim Hautkontakt viel stärker zu ihrem Kind hingezogen fühlen, dass sich schneller ein Zusammengehörigkeitsgefühl einstellt. So äußert eine Mutter während der Untersuchung: "Als ich ihn das erste Mal so nackt auf der Haut spürte, wusste ich, dass wir zusammengehören. Das entschädigt einen für alles." Obwohl immer mehr Eltern nach der Methode verlangten, haben viele Kliniken lange gezögert, sie einzuführen. Es gab zu wenig gesicherte Erkenntnisse darüber, wie sich der vermutete Stress (z. B. durch den Temperaturunterschied), der durch den Transfer aus dem Inkubator für das Kind entstehen könnte, auf den Zustand des Kindes auswi

Inhalt
1;Inhalt;6
2;Vorwort;13
3;1 Quantitative Klinische Pflegeforschung;16
3.1;1.1 Quantitative Designs der Klinischen Pflegeforschung;16
3.2;1.2 Nutzen der Forschung für die Pflegepraxis;19
3.3;1.3 Boxplot und Konfidenzintervalle;21
4;Quantitatives deskriptives Design;26
4.1;2 Dekubitus und dessen Versorgung bei Menschen in ambulanter Pflege und Pflegeheimen einer ländlichen Region der Bundesrepublik Deutschland;27
4.1.1;2.1 Problembeschreibung;27
4.1.2;2.2 Prävalenz und Kosten;27
4.1.3;2.3 Versorgung des Dekubitus und Stand der Forschung;28
4.1.4;2.4 Ziel der Studie;29
4.1.5;2.5 Methodik der Studie;29
4.1.6;2.6 Ergebnisse;31
4.1.7;2.7 Diskussion;34
4.1.8;2.8 Methodenkritik;35
4.1.9;2.9 Schlussbetrachtung und Empfehlungen für die Praxis;35
4.1.10;2.10 Muster des Fragebogens;38
4.2;3 Bewegungsbezogene Selbstpflege von Menschen mit einem Ulcus cruris venosum;40
4.2.1;3.1 Problematik;40
4.2.2;3.2 Theoretischer Hintergrund;41
4.2.3;3.3 Stand der Forschung;42
4.2.4;3.4 Fragestellung;43
4.2.5;3.5 Design;43
4.2.6;3.6 Ergebnisse;44
4.2.7;3.7 Diskussion;47
4.2.8;3.8 Einschränkungen der Studie;49
4.2.9;3.9 Schlussfolgerungen und Empfehlungen;49
4.2.10;3.10 Empfehlungen für die Praxis und Forschung;50
5;Komparatives Design;54
5.1;4 Selbstpflege und Pflege durch professionell Pflegende bei der Regulierung der Stuhlausscheidung querschnittgelähmter Menschen;55
5.1.1;4.1 Problembeschreibung;55
5.1.2;4.2 Selbstpflege und Pflege durch Hilfspersonen bei der Regulierung der Stuhlausscheidung;57
5.1.3;4.3 Methode;59
5.1.4;4.4 Ergebnisse;62
5.1.5;4.5 Diskussion;67
5.1.6;4.6 Einschränkungen der Studie;68
5.1.7;4.7 Schlussfolgerungen und Empfehlungen;69
6;Korrelationelles Design;74
6.1;5 Non-Compliance erwachsener Hämodialysepatienten bezüglich Diät und Flüssigkeitsbeschränkungen;75
6.1.1;5.1 Hintergrund;75
6.1.2;5.2 Stand der Literatur;76
6.1.3;5.3 Fragestellungen;77
6.1.4;5.4 Methodik;77
6.1.5;5.5 Ergebnisse;79
6.1.6;5.6 Diskussion;82
6.1.7;5.7 Einschränkungen der Studie;84
6.1.8;5.8 Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Praxis;84
7;Experimentelles Design;92
7.1;6 Beeinflusst die Hautkontakt-Methode die Atmung frühgeborener Kinder? Eine Pilotstudie;93
7.1.1;6.1 Problem…


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