Versöhnung mit der Moderne

Versöhnung mit der Moderne

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783956502361
Untertitel:
Rekonstruktionen kirchlicher Praxis
Genre:
Religion & Theologie
Autor:
Johannes Först
Herausgeber:
Ergon-Verlag
Anzahl Seiten:
201
Erscheinungsdatum:
30.06.2017
ISBN:
978-3-95650-236-1

Zumindest in Europa scheint das Verhältnis zwischen Kirche und Moderne "die Form einer Fundamentalopposition" angenommen zu haben. So jedenfalls charakterisiert Oliver Wiertz im Vorwort seines Buchs Katholische Kirche und Moderne (2015) diese Beziehung. Und in der Tat hat sich die Vorstellung, wonach zwischen Religion und Kirche auf der einen Seite und Moderne auf der anderen ein tiefer Graben bestünde, tief in das Bewusstsein vieler Menschen eingegraben. Vor allem der auf den mathematisch exakten Naturwissenschaften basierende Rationalitätsanspruch der modernen Welt habe nicht allein die explizit religiösen, sondern auch die narrativen, metaphorischen, literarisch-fiktionalen oder mythischen Zugänge zur Wirklichkeit der so genannten 'Vormoderne' endgültig verschlossen. "Ein Problem, das wir nicht messen können, gibt es nicht." Dieser Satz wird sinngemäß Bill Gates zugeschrieben, dessen Firma Microsoft maßgeblich die Digitalisierung der Welt vorantreibt. Alle nicht exakt messbaren Dinge unseres Lebens, seien es religiöse Lebensweisen und Erfahrungen, Glaubensüberzeugungen und Hoffnungen, ja ganze Kulturen müssen seither unter diesem Vorbehalt der Moderne leben.

Zumindest in Europa war das Verhältnis zwischen Kirche und modernen Gesellschaften lange Zeit von gegenseitiger Skepsis geprägt. Auf der einen Seite ließ ein auf die mathematisch exakten Naturwissenschaften aufgebautes Weltbild Religion und Kirche als vormodernes Relikt erscheinen. Auf der anderen Seite machte die Kirche kein Geheimnis aus ihrem Unverständnis gegenüber vielen Errungenschaften der Modernisierung. Obwohl das Zweite Vatikanische Konzil eine sehr konstruktive Verbindung zwischen Kirche und moderner Welt aufgezeigt hat, werden bis heute im Raum der Kirche typische Herausforderungen (z.B. Priestermangel, Teilnahmeverhalten am Sonntagsgottesdienst u.v.m.) häufig vor dem Hintergrund des Moderne-Kirche-Konflikts gedeutet. Damit entsteht für die Kirche ein doppeltes Problem: Sie versteht die Menschen häufig nicht richtig, weil sie deren Handeln als Ausdruck dieses epochalen Konflikts mi der Moderne interpretiert und damit die situativen Motive und existentiellen Bedürfnislagen der Menschen übersieht. Zum anderen ist es für die Kirche schwierig, eine wirklich konstruktive Beziehung zu den Menschen aufzubauen, wenn deren Lebensweisen quasi als 'Modernisierungsproblem' verstanden werden. Dieses Buch will einen konstruktiv-kritischen Zugang der Kirche zur Moderne exemplarisch aufzeigen. Ziel ist es, darüber nachzudenken, wie die Kirche die jüdischen und christlichen Überlieferungen für die Menschen unter den Bedingungen der späten Moderne neu zu rekonstruieren vermag.


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