Empusion

Empusion

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783311100447
Untertitel:
Eine natur(un)heilkundliche Schauergeschichte
Genre:
Literatur vor 1945
Autor:
Olga Tokarczuk
Herausgeber:
Kampa Verlag
Auflage:
2. Aufl.
Anzahl Seiten:
384
Erscheinungsdatum:
20.04.2023
ISBN:
978-3-311-10044-7

September 1913, Görbersdorf in Niederschlesien. Inmitten von Bergen steht seit einem halben Jahrhundert das erste Sanatorium für Lungenkrankheiten. Mieczysaw Wojnicz, Ingenieurstudent aus Lemberg, hofft, dass eine neuartige Behandlung und die kristallklare Luft des Kurorts seine Krankheit aufhalten, wenn nicht gar heilen werden. Die Diagnose allerdings gibt nur wenig Anlass zur Hoffnung: Schwindsucht. Mieczysaw steigt in einem Gästehaus für Männer ab. Kranke aus ganz Europa versammeln sich dort, und wie auf Thomas Manns Zauberberg diskutieren und philosophieren sie unermüdlich miteinander - mit Vorliebe bei einem Gläschen Likör mit dem klingenden Namen »Schwärmerei«. Drängende Fragen treiben die Herren um: Wird es Krieg geben in Europa? Welche Staatsform ist die beste? Aber auch vermeintlich weniger drängende: Ob Dämonen existieren zum Beispiel oder ob man einem Text anmerkt, wer ihn verfasst hat - eine Frau oder ein Mann? Und mit der »Frauenfrage« befasst sich diese Herrenriege besonders gern. Auch bietet die kleine Welt von Görbersdorf reichlich Gesprächsstoff: Am Tag nach Mieczysaws Ankunft hat die Frau des Pensionswirts Selbstmord begangen. Überhaupt komme es häufig zu mysteriösen Todesfällen in den Bergen ringsum, heißt es. Was Mieczysaw nicht weiß: Dunkle Mächte haben es auch auf ihn abgesehen.

»Empusion ist [...] ein gewitztes, sprachlich fein austariertes Verwirrspiel mit vermeintlichen Gewissheiten, geheimnisvollen Andeutungen und tradierten Geschlechterrollen.« Angela Delonge / Aachener Zeitung»Empusion ist ein mit allen möglichen Genres spielender Roman, brillant geschrieben und brillant von Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein übersetzt [...] und ist sowohl Verbeugung wie Abkehr, Weiter- und überschreibung des Zauberbergs, und eine feministische Antwort auf die Misogynie der Heroen, deren Schultern literarisch dennoch tragen.« Ulrich Rüdenauer / SWR2»Empusion ist also eine Lektion im Erkennen der Vielfalt der Welt und der Komplexität der menschlichen Natur.« Marta Kijowska / Frankfurter Allgemeine Zeitung»Tokarczuk leistet sich das Vergnügen, den Herren den ganzen Katalog abendländischer Misogynie in den Mund zu legen, von Platon bis Sartre.« Sigrid Löffler / Welt am Sonntag»Die Handlung in Empusion entwickelt sich langsam, sinnlich. Wie die Frauen schleicht auch der Grusel diskret durch Hausflure und Kapitel.« Susanne Romanowski / Frankfurter Allgemeine Zeitung»Das alles ist wahnsinnig toll, wahnsinnig komisch, wahnsinnig gut geschrieben und am Ende gibt es sowas wie ein Plädoyer für das Non-Binäre.« Sandra Kegel / 3sat Buchzeit Leipziger Buchmesse»Es ist ein fantastisch geschriebener Grusel [...] mit großartig hanebüchen Dialogen über das krude Frauenbild angeblich kluger Männer - und einer sehr modernen Auflösung.« Stephan Bartels / Brigitte»In Empusion ist das geniale, dass die Frauen permanent anwesend sind, obwohl sie abwesend sind.« Meike Stein / Literaturstau Podcast»Endlich! Endlich hat eine Frau dieses Buch geschrieben.« Nina Süßmilch / Onlinemagazin Sounds &Books»Literarisch brillant.« Tim Felchlin / SRF2»Einmal mehr zeigt Olga Tokarczuk ihr überragendes literarisches Können und ihre besondere Sicht auf Mensch und Welt.« Ilma Rakusa / Neue Zürcher Zeitung»Tokarczuk erzählt eine bis zuletzt spannende, furios ineinandergesteckte Geschichte.« Michael Wurmitzer / Der Standard»Ein packendes und verstörendes Meisterwerk!« Christoph Kuhn / Journal21»Ihre Sprach- und Erfindungskraft ist phänomenal [...].« Jürgen Kanold / Südwest Presse»Riesenkompliment an das Übersetzerduo Lisa Palmes und Lothar Quinkenstein.« Jürgen Kanold / Südwest Presse»Mit ihrer feministischen Version des Zauberbergs hat sie selbst ein weiteres Werk geschaffen, das zukünftigen Schriftstellerinnen ein starkes Vorbild sein kann, sich nicht von anderen begrenzen zu lassen.« Jan Ehlert / NDR»Tokarczuk kombiniert in Empusion [...] mystische Elemente mit historischer Realität. Auf beeindruckende Weise lässt [sie] den frauenfeindlichen und rassistischen Zeitgeist der damaligen Zeit wieder aufleben.« NDR»[Tokarczuk] ist eine [...] Erzählerin und eine Stilistin, deren Schreiben über der Zeit zu schweben scheint. [...] Die Abhandlung des (intellektuellen) Frauenhasses liest sich so erschreckend wie skurril und unterhaltsam. [...] Tokarczuk erzählt ein herrliches Schauermärchen [...].« Michael Schleicher / Merkur»Tokarczuks feministische Lesart ist spannend, verblüffend und sehr modern.« Oliver Kube / Bild am Sonntag

Autorentext
Olga Tokarczuk, 1962 im polnischen Sulechów geboren, studierte Psychologie in Warschau und lebt heute in Breslau. Ihr Werk (bislang neun Romane und drei Erzählbände) wurde in 37 Sprachen übersetzt. 2019 wurde sie mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Für Die Jakobsbücher, in Polen ein Bestseller, wurde sie 2015 (zum zweiten Mal in ihrer Laufbahn) mit dem wichtigsten polnischen Literaturpreis, dem Nike-Preis, geehrt und 2018 mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis. Im selben Jahr gewann sie außerdem den Man Booker International Prize für Unrast. Zum Schreiben zieht Olga Tokarczuk sich in ein abgeschiedenes Berghäuschen an der polnisch-tschechischen Grenze zurück.

Leseprobe
»Die Stunden während der Liegekur erschienen Wojnicz tödlich langweilig, bis er lernte, sie als Zeit nur für sich selbst zu betrachten, gerade recht, um die Gedanken frei schweifen zu lassen. Daher legte er sich in den ersten Tagen immer neben Thilo, wusste er doch, dass der Freund ohnehin gleich in einen Dämmerschlaf verfallen, ja sogar leise schnarchen würde. Indessen gingen in Wojniczs Kopf gewaltige Arbeiten vonstatten - Empfindungen wurden in Erfahrung umgewandelt, und alles, was ihn umgab, mit einem Sinn versehen.«


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