Untertitel:
Eine Philosophie der Demokratie
Genre:
Philosophie-Lexika
Erscheinungsdatum:
16.03.2023
DEMOKRATIE UND MENSCHHEIT - GESCHICHTE EINER PHILOSOPHISCHEN BEZIEHUNG
Seit es den Begriff "Demokratie" und die mit ihm verbundenen Erwartungen gibt, ist er umstritten. In einer historisch-philosophischen Tour d'horizon rekonstruiert Volker Gerhardt die zentralen Stationen dieser Diskussion von den Denkern der Antike bis in unsere globalisierte Gegenwart. Zugleich zeigt der renommierte Philosoph, warum die Demokratie unter allen Regierungsformen die einzige ist, die schon ihrer Idee nach ausnahmslos alle Menschen die ganze Menschheit einschließt.
Von der ersten Demokratie in Athen bis zu den Vereinten Nationen zieht sich ein weiter Bogen durch die Weltgeschichte. In ihm verbindet sich der Anspruch des Menschen an sich selbst mit seinen Erwartungen an die Politik. Schon Sokrates ging davon aus, dass es eine dem Menschen angemessene Ordnung erst geben kann, wenn freie Menschen über freie Menschen herrschen. Platon benennt die Tugenden und Pflichten im Staat und bietet wie Aristoteles einen Fundus von Einsichten, die bis heute nachwirken. Mit der Humanität, die für alle Menschen gilt (und für die jeder Mensch immer auch in seinem eigenen Handeln zuständig ist), entsteht eine neue und in letzter Konsequenz weltumspannende Dimension des Politischen. Doch Gerhardt nimmt in seinem Durchgang durch die Geschichte der Philosophie auch die Widersacher der Demokratie in den Blick und fragt am Ende nach den Chancen einer demokratisch organisierten Weltgemeinschaft, ohne die eine Bewältigung der immer akuteren Zukunftsfragen kaum möglich sein wird.
Eine philosophische Grundlegung der Demokratie Eine Antwort auf die autoritären Herausforderungen der Gegenwart Von einem der wichtigsten Philosophen Deutschlands
Volker Gerhardts philosophische Demokratiegeschichte ist eine anspruchsvolle, aber stets auch lohnende Lektüre. In einer Zeit, in der die Putins, Orbans und Marine Le Pens dieser Welt das menschenrechtlich abgesicherte Wertegefüge der Demokratie zu demontieren versuchen, kann es nicht schaden, sich der Ideale und Ursprünge dieser Staatskonzeption zu besinnen.
SWR 2 Lesenswert Kritik, Günter Kaindlstorfer
Volker Gerhardts neue philosophische Studie bezieht Position gegen geisteswissenschaftliche Moden, die zunehmend alle generalisierenden Begriffe verteufeln. Ohne die Idee der einen Menschheit, so sein Argument, ist weder Rechtsgleichheit noch Demokratie zu haben.
journal21, Urs Meier
Beleuchtet eindrucksvoll und lesenswert die zahllosen Ideen, Theorien und Gedanken zur Demokratie, angefangen bei den Anfängen in Athen bis hin zu unserer Gegenwart.
Hannoversche Allgemeine Zeitung, Kristian Teetz
Autorentext
Volker Gerhardt ist einer der wichtigsten Philosophen der Gegenwart. Er lehrte bis 2012 als Professor für Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, wo er auch weiterhin als Seniorprofessor tätig ist. 2022 wurde er mit dem Karl-Jaspers-Preis ausgezeichnet. Er hat zahlreiche Werke vorgelegt.
Zusammenfassung
DEMOKRATIE UND MENSCHHEIT - GESCHICHTE EINER PHILOSOPHISCHEN BEZIEHUNG
Seit es den Begriff "Demokratie" und die mit ihm verbundenen Erwartungen gibt, ist er umstritten. In einer historisch-philosophischen Tour d'horizon rekonstruiert Volker Gerhardt die zentralen Stationen dieser Diskussion von den Denkern der Antike bis in unsere globalisierte Gegenwart. Zugleich zeigt der renommierte Philosoph, warum die Demokratie unter allen Regierungsformen die einzige ist, die schon ihrer Idee nach ausnahmslos alle Menschen die ganze Menschheit einschließt.
Von der ersten Demokratie in Athen bis zu den Vereinten Nationen zieht sich ein weiter Bogen durch die Weltgeschichte. In ihm verbindet sich der Anspruch des Menschen an sich selbst mit seinen Erwartungen an die Politik. Schon Sokrates ging davon aus, dass es eine dem Menschen angemessene Ordnung erst geben kann, wenn freie Menschen über freie Menschen herrschen. Platon benennt die Tugenden und Pflichten im Staat und bietet wie Aristoteles einen Fundus von Einsichten, die bis heute nachwirken. Mit der Humanität, die für alle Menschen gilt (und für die jeder Mensch immer auch in seinem eigenen Handeln zuständig ist), entsteht eine neue und in letzter Konsequenz weltumspannende Dimension des Politischen. Doch Gerhardt nimmt in seinem Durchgang durch die Geschichte der Philosophie auch die Widersacher der Demokratie in den Blick und fragt am Ende nach den Chancen einer demokratisch organisierten Weltgemeinschaft, ohne die eine Bewältigung der immer akuteren Zukunftsfragen kaum möglich sein wird.
Eine philosophische Grundlegung der Demokratie Eine Antwort auf die autoritären Herausforderungen der Gegenwart Von einem der wichtigsten Philosophen Deutschlands
Inhalt
Vorwort
Einleitung: Menschheit als Selbstbegriff
I. Anfänge von Menschheit und Demokratie
1. Das Parallelogramm von Mensch und Politik
2. Menschheit als Verständigungsgemeinschaft
3. Der Anteil der ersten Philosophen
4. Der geschichtliche Vorlauf der Demokratie
5. Die weltpolitische Innovation in Athen
II. Die philosophische Grundlegung der Politik
6. Das Beispiel des Sokrates
7. Platons Idee von einer politisch verfassten Menschheit
8. Partizipation bei Aristoteles
9. Ciceros ideelle Rettung der Republik
III. Der lange Weg in die Moderne
10. Der humane Impuls des Evangeliums
11. Humanismus als politisches Programm
12. Der epochale Schritt zum Menschenrecht
13. Weltoffenheit und Öffentlichkeit
14. Konstitution und Föderation
IV. Kants republikanische Wende zur Demokratie
15. Eine politische Theorie der Menschheit
16. Menschheit als reales und ideales Fundament
17. Frieden als globales Erfordernis
18. Republikanismus auf der Schwelle zur Demokratie
19. Natur und Politik
20. Moral und Politik im Medium der Öffentlichkeit
V. Ein Jahrhundert sucht nach neuen Wegen
21. Friedensidyll im Jahrhundert der Kriege
22. Individualität und Repräsentation
23. Friedenserwartung mit sozialer Verstärkung
24. Die Institutionalisierung der sozialen Frage
25. Der Anschlag auf die Einheit der Menschheit
VI. Demokratie: Politische Chance für die Menschheit
26. Völkerbund und UNO als weltpolitische Innovation
27. Föderation als Prinzip internationaler Ordnung
28. Öffentlichkeit als Lebenssphäre der Demokratie
29. Repräsentation als Raum des Politischen
30. Der innere Zusammenhang von Freiheit und Gleichheit
31. Recht als tragendes Element der Demokratie
32. Opposition als zivilisierende Kraft
33. Moral und Wahrheit als Bedingungen
34. Das dünne Eis des Friedens
35. Homo politicus: Der Anwalt seines Daseins
Beschluss: Vom möglichen Ende der Menschheit
Anhang
Anmerkungen
Literatur
Personenregister
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