Virtuose Niedertracht

Virtuose Niedertracht

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783406766237
Untertitel:
Die Kunst der Beleidigung in der Antike
Genre:
Vor- und Frühgeschichte
Autor:
Dennis Pausch
Herausgeber:
C.H. Beck
Anzahl Seiten:
223
Erscheinungsdatum:
13.05.2021
ISBN:
978-3-406-76623-7

«Das Gesicht wie die Miene: Tod, Gelbsucht, Gift!» «Du bist ein Lüstling, ein Vielfraß, ein Glücksspieler!» Für die Antike waren dies noch sehr maßvolle Beschimpfungen. Selbst ein Virtuose des geschliffenen Wortes wie Cicero führte den schweren Säbel der verbalen Auseinandersetzung mindestens ebenso gern wie das elegante Florett. In diesem Band bieten die besten Lehrmeister Roms anhand zahlreicher Beispiele und ihrer Geschichten eine unterhaltsame Fortbildung in der Kunst der Beleidigung.

Dass ausgerechnet Cicero eines Tages klagte, in einer so schmähsüchtigen Stadt wie Rom zu leben (in tam maledica civitate), ist nicht frei von Komik. War doch der unumstrittene Meister der antiken Rhetorik zugleich ein Großmeister der Beleidigung. So bedachte er eines Tages einen politischen Gegner mit den Worten: «Du schwarzes Nichts, du Stück Kot, du Schandfleck» und das war nur der Auftakt seiner Unfreundlichkeiten, die er für ihn parat hatte. Gleichgültig ob Politiker, Dichter oder Philosophen sie alle wussten kräftig auszuteilen, wenn ihnen jemand in die Quere kam. Nicht einmal Verstorbene waren vor Beleidigungen sicher, wie etwa der verblichene Kaiser Claudius, dem Seneca nicht standesgemäß die Vergöttlichung, sondern stattdessen die Verkürbissung zuteilwerden ließ. Selbst der große Julius Caesar war nicht davor gefeit, Ziel wüstester Beleidigungen zu werden, wobei ihn gelegentlich sogar die eigenen Soldaten aufs Korn nahmen: «Städter, passt auf eure Frauen auf! Wir bringen den kahlen Buhlen. Dein Gold hast du in Gallien verhurt, hier hast du es geliehen. Dennis Pausch hat jedoch nicht nur ein «Best of» antiker Beleidigungen geschaffen, sondern erzählt stets auch die dazugehörigen Geschichten, wann und warum einst die verbale Keule kreiste. Entstanden ist ein ebenso informatives wie unterhaltsames und für Freunde der gepflegten (und auch weniger gepflegten) Beschimpfung inspirierendes Lesevergnügen.

"Aus einer Fülle lebendig aufgeblätterter Beispiele entwickelt der Autor die wesentlichen Merkmale, Topiken und Varianten des verletzenden Witzes bei den Römern. () eine überaus gelungene Feldbegehung." Frankfurter Allgemeine Zeitung, Uwe Walter

"Mit einer Blütenlese der Bosheit legt der Dresdner Altphilologe Dennis Pausch ein amüsant voyeuristisches und gleichzeitig politisches Buch über die Kunst der Beleidigung vor." NDR Kultur Journal

"Die Lehren aus Dennis Pauschs klugem Buch sind denn auch bedenkenswert. Zeigt es doch, wie sehr Beleidigungen das Klima einer Gesellschaft vergiften können." Der Tagesspiegel, Andreas Austilat

"Ein heiterer Rundgang durch die Welt der Schmährede."
Deutschlandfunk Kultur Lesart, Katharina Teutsch

"Durchaus amüsant, was der Wissenschaftler, der die Beleidigung zu seinem Aufgabengebiet gemacht hat, an virtuoser Niedertracht zusammengetragen hat."
Goslarsche Zeitung

"Kunstvolle Beleidigungen."
Damals

Der Latinist, der an der TU Dresden lehrt, schafft ein amüsantes und zugleich informatives literarisches Kleinod für ein breites Publikum.
Antike Welt, Stephanie Merten

"Pausch geht in seinem Buch Virtuose Niedertracht' der Kunst der Beleidigung im Alten Rom nach und zeigt deftige Szenen damaliger Geistesgrößen." Frankfurter Neue Presse

"Eine gute Beleidigung braucht mehr als nur Kraftausdrücke, sie braucht Witz, Schlagfertigkeit, Originalität, Zielgenauigkeit. Dennis Pausch hat () Beispiele in antiken Politikerreden, Graffiti und literarischen Werken von Cato bis Cicero gefunden." Der Standard

"Die Exempel im Buch Virtuose Niedertracht' amüsieren, der Vergleich mit heute macht nachdenklich."
Die Presse, Karl Gaulhofer

"Ungemein flüssig, dynamisch, auch erhellend und vor allem für Unerschrockene sehr amüsant." Abendzeitung, Adrian Prechtel

"Der Dresdner Altphilologe Dennis Pausch liefert in seiner Studie Virtuose Niedertracht' die saftigsten Sottisen und Widerworte aus dem römischen Senat. Im lateinischen Original wie in deftiger Übersetzung." Nürnberger Nachrichten, Reinhard Kalb

"Zeigt, dass Schmähungen nicht nur sprachwissenschaftlich interessant sein können, sondern sogar eine Kunst () Altphilologe Pausch liefert mit seiner Zusammenstellung auch neue Blickwinkel auf Beleidigungen von heute."
Rhein-Zeitung, Sebastian Fischer

Autorentext
Dennis Pausch ist Professor für Klassische Philologie/Latein an der Technischen Universität Dresden. Er forscht zu antiker Geschichtsschreibung und (auto-)biographischen Texten. Die Kunst der Beleidigung bildet seine Lieblingsbeschäftigung im Rahmen eines Forschungsprojekts zu sprachlichen Herabsetzungen im 1. Jahrhundert v. Chr.

Klappentext
«Das Gesicht wie die Miene: Tod, Gelbsucht, Gift!» - «Du bist ein Lüstling, ein Vielfraß, ein Glücksspieler!» - Für die Antike waren dies noch sehr maßvolle Beschimpfungen. Selbst ein Virtuose des geschliffenen Wortes wie Cicero führte den schweren Säbel der verbalen Auseinandersetzung mindestens ebenso gern wie das elegante Florett. In diesem Band bieten die besten Lehrmeister Roms anhand zahlreicher Beispiele und ihrer Geschichten eine unterhaltsame Fortbildung in der Kunst der Beleidigung.

Dass ausgerechnet Cicero eines Tages klagte, in einer so schmähsüchtigen Stadt wie Rom zu leben (in tam maledica civitate), ist nicht frei von Komik. War doch der unumstrittene Meister der antiken Rhetorik zugleich ein Großmeister der Beleidigung. So bedachte er eines Tages einen politischen Gegner mit den Worten: «Du schwarzes Nichts, du Stück Kot, du Schandfleck»- und das war nur der Auftakt seiner Unfreundlichkeiten, die er für ihn parat hatte. Gleichgültig ob Politiker, Dichter oder Philosophen - sie alle wussten kräftig auszuteilen, wenn ihnen jemand in die Quere kam. Nicht einmal Verstorbene waren vor Beleidigungen sicher, wie etwa der verblichene Kaiser Claudius, dem Seneca nicht standesgemäß die Vergöttlichung, sondern stattdessen die Verkürbissung zuteilwerden ließ. Selbst der große Julius Caesar war nicht davor gefeit, Ziel wüstester Beleidigungen zu werden, wobei ihn gelegentlich sogar die eigenen Soldaten aufs Korn nahmen: «Städter, passt auf eure Frauen auf! Wir bringen den kahlen Buhlen. Dein Gold hast du in Gallien verhurt, hier hast du es geliehen. Dennis Pausch hat jedoch nicht nur ein «Best of» antiker Beleidigungen geschaffen, sondern erzählt stets auch die dazugehörigen Geschichten, wann und warum einst die verbale Keule kreiste. Entstanden ist ein ebenso informatives wie unterhaltsames und für Freunde der gepflegten (und auch weniger gepflegten) Beschimpfung inspirierendes Lesevergnügen.

Inhalt
I. Vorwort

II. Zwischen Verbot und Vergnügen: antike Reaktionen auf verbale Aggressionen

III. Ars invectiva oder: Die Schule der Schmähung in der antiken Rhetorik

IV. Blütenlese der Bosheit: kunstvolle Beleidigungen und virtuose Schmähduelle
1. Feder oder Schwert? Die Macht des Wortes gegen die Befehle der Mächtigen
2. Eine Krähe hackt der anderen doch ein Auge aus: Politiker gegen Politiker
3. Der schönen Muse hässliche Sprache: Schriftsteller gegen Schriftsteller
4. Hackordnungen und Schmähduelle: vor Gericht, auf der Straße, überall
5. Kleine Verhältnisse, ausländische Abstammung: Herkunft als Herabsetzung
6. Fehlende Bildung, der falsche Beruf: Broterwerb als Beleidigung
7. Auffällige Kleidung, ungewöhnliche Vorlieben: Verhalten als Vorwurf

V. Resümee: in tam maledica civitate damals und heute

Anhang
Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Verzeichnis der abgekürzt zitierten antiken Autoren und Werke
Register
Bildnachweis


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