Biographie und Musikgeschichte

Biographie und Musikgeschichte

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783412222765
Untertitel:
Wandlungen biographischer Konzepte in Musikkultur und Musikhistoriographie
Genre:
Musikgeschichte
Autor:
Melanie Unseld
Herausgeber:
Böhlau-Verlag GmbH
Anzahl Seiten:
514
Erscheinungsdatum:
30.09.2014
ISBN:
978-3-412-22276-5

Grundlegende Veränderungen waren ausschlaggebend, um Musiker und Musikerinnen in das kulturelle Gedächtnis aufzunehmen: die Verbürgerlichung und zugleich Historisierung der Musikkultur, vor allem aber die damit verbundene Aufwertung als 'edle Tonkünstler'. So entstand im 18. Jahrhundert die Idee der Biographiewürdigkeit von Musikern und somit die Grundlage, diese durch das biographische Schreiben in die Erinnerungskultur aufzunehmen. Anhand verschiedener biographischer Medien beleuchtet die Autorin zum einen, wie unterschiedlich sich biographische Konzepte dann bis in die Gegenwart ausprägten, und geht zum anderen der ambivalenten Beziehung der Musikwissenschaft zur Musikerbiographik nach.

Autorentext
Melanie Unseld ist Professorin für Historische Musikwissenschaft an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Sie studierte Historische Musikwissenschaft, Literaturwissenschaft, Philosophie und Angewandte Kulturwissenschaften in Karlsruhe und Hamburg, wo sie 1999 auch promovierte. Nach einem Lise Meitner-Habilitationsstipendium war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover am dortigen Forschungszentrum für Musik und Gender tätig. Sie dozierte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg als Professorin für Kulturgeschichte der Musik und an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, wo sie die Professur für Historische Musikwissenschaft vertrat. In Oldenburg zeichnete sie außerdem als Direktorin des Zentrums für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung verantwortlich, an der dortigen Fakultät für Sprach- und Kulturwissenschaften war sie außerdem seit 2015 Dekanin. Unseld habilitierte 2013 in Hannover über »Biographie und Musikgeschichte". Zu ihren Herausgeberschaften gehören das »Lexikon Musik und Gender", »Reclams Komponistenlexikon« sowie die Reihen »Europäische Komponistinnen« und »Biographik. Theorie Kritik Praxis".

Inhalt
Einleitung Erster Teil (Musiker-)Biographie als Erinnerungskultur 1. Erinnerung und Gedächtnis. Einige Vorüberlegungen Nachdenken über Gedächtnis Nachdenken über Erinnerung Geschichte und Gedächtnis Medien der Erinnerungskultur(en) Musikbiographisches Denken und Handeln als Erinnerungskultur 2. Biographiewürdigkeit von Musikern und Musikerinnen Von impertinenten Musikanten und 'edlen Tonkünstlern'. Tugendvorstellungen als Kategorie für Biographiewürdigkeit Biographie(un)würdigkeit: Johann Mattheson versus Johann Adolf Scheibe 3. Schreiben über Musiker und Musikerinnen: Musiklexika und Musikhistorie in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Quellen Personenauswahl Mehr Silhouetten denn Modell. Vielfalt biographischen Schreibens 4. Vom Lexikalischen zum Monographischen und eine nicht-geschriebene Biographie Zweiter Teil Biographische Konzepte in Musik und Musikgeschichtsschreibung 1. Anekdote als biographisches Konzept Johann Matthesons Lully-Biographie als 'deutliches Model' Mozart-Anekdotik 2. Wunderkind, Karriere und Zirkel: Lebenslauf-Modelle 3. Subjekt, Genie, Komponist. Konzepte um 1800 Idealisierung Nachdenken über das Genie Konsequenzen für die Musikerbiographik: Quellen Weitere Konsequenzen: Kanonisierung 4. Ein 'neues Rezept' versuchen. Literarisch-biographische Konzepte E. T. A. Hoffmann Russische Mozart- und Beethoven-Bilder der 1830er Jahre 5. Nationale Bilder: Beispiele lexikalisch-biographischer Großprojekte 6. Monumental: Der Komponist als Heroe Beethoven als Heroe 7. Komponist ohne Bild: Nadia Boulangers Plädoyer für eine Musikgeschichte 'à-personnelle' 8. (Auto)Biographische Individualitätskonzepte während und nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges Eliska Kleinova Charlotte Salomon Leni Alexander 9. Gegen eine Biographik der 'gestanzte[n] Meinungen': Adriana Hölszkys Oper Giuseppe e Sylvia 10. Parallele Bilder, offene Modelle: Alma Mahler, W. A. Mozart, Bob Dylan Dritter Teil Musikwissenschaft und Biographie 1. Musikwissenschaft: Anfänge mit und ohne Biographik Biographik als Bestandteil von Musikwissenschaft: Friedrich Chrysander und Philipp Spitta Biographik als Problem der Musikwissenschaft: Guido Adler und Hugo Riemann 2. Antibiographische Konzepte und ihre Folgen Wider das Populare Das Narrative und die Askese der Sprache Das Narrative auslöschen: Dokumentarbiographik und Chronik 'eine bemerkenswerte Zurückhaltung der Musikwissenschaft' Biographie und Musikwissenschaft in den 1970er und 1980er Jahren Wider das Triviale: Carl Dahlhaus' Polemik von 1975 und ihre Folgen 3. Die (Un)Sichtbarkeit des Biographen Die Subjektivität der > objektiven < Biographin Lina Ramann Biographische Interviews, eine 'Wahrheit zu zweit' Sichtbar? Spuren im Text Anstelle eines Fazits: Anforderungen an eine gegenwärtige musikwissenschaftliche Biographik Anhang Literatur Personenregister Abbildungsverzeichnis


billigbuch.ch sucht jetzt für Sie die besten Angebote ...

Loading...

Die aktuellen Verkaufspreise von 5 Onlineshops werden in Realtime abgefragt.

Sie können das gewünschte Produkt anschliessend direkt beim Anbieter Ihrer Wahl bestellen.


Feedback