Untertitel:
Manuskriptologie einer Textsorte des 14. bis 16. Jahrhunderts
Genre:
Allgemeine & vergleichende Sprachwissenschaft
Herausgeber:
Böhlau-Verlag GmbH
Erscheinungsdatum:
01.06.2018
Losbücher, in denen der Leser durch Würfeln oder über ein Losrad zu einem bestimmten Losspruch geleitet wird, wurden in der Forschung bislang vor allem als mantische Wahrsagetexte wahrgenommen. Die wesentliche Leistung dieser handschriftenzentrierten kulturhistorischen Studie ist es, dieses Verständnis als Fortschreiben des christlich-theologischen Magiediskurses des Mittelalters zu dekonstruieren. Der Blick in die Handschriften zeigt, dass Losbücher vor allem als astrologische oder unterhaltende Texte gelesen werden konnten und sogar im Sinn einer Mahnung vor der Wechselhaftigkeit des irdischen Glücks zu einer christlichen, jenseitsorientierten Lebensführung anleiten sollten.
Autorentext
Marco Heiles war Stipendiat am SFB 950 âManuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europaâ und ist heute wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und am Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH Aachen University. Schwerpunkte seiner Tätigkeit bilden die Manuskriptforschung sowie die Erforschung der deutschsprachigen Fachliteratur der Vormoderne, insbesondere der Magie und Mantik.
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