Verabschiedung und Wiederentdeckung des Staates im Spannungsfeld der Disziplinen.

Verabschiedung und Wiederentdeckung des Staates im Spannungsfeld der Disziplinen.

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783428139446
Untertitel:
Beihefte zu 'Der Staat' 21, Der Staat. Beihefte 21
Genre:
Staatslehre & politische Verwaltung
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Anzahl Seiten:
388
Erscheinungsdatum:
31.07.2013
ISBN:
978-3-428-13944-6

Dass der Staat sich im Wandel befinde, ist ein ausgesprochener Gemeinplatz. Doch wie lässt sich dieser Wandel wissenschaftlich beschreiben? Welche Bedeutung hat der Begriff des Staates heute im Öffentlichen Recht und in der Politikwissenschaft? Welchen Nutzen hätte eine multidisziplinär verstandene Staatswissenschaft? Die Beiträge dieses Bandes dokumentieren aus verschiedenen disziplinären und thematischen Blickwinkeln den Stand der Forschung über einen Grundbegriff von Herrschaft, der sich erstaunlicher Aktualität erfreut.

Die »Krise« des Staates als Inbegriff des Politischen und als Organisationsform legitimer Herrschaft gehört zu den Grunderfahrungen der Gegenwart. Zahlreiche Phänomene der politisch-sozialen Welt bezeugen einen beschleunigten Prozess des Wandels von Staatlichkeit: Es gibt einen wachsenden Raum des Politischen jenseits staatlich gebundener Politik. Das Verhältnis des Staates zur Religion wird mit neuartiger Radikalität in Frage gestellt. Das staatliche Rechtsetzungsmonopol löst sich auf. Auf dem Feld der internationalen Beziehungen sind dem Staat als Akteur mächtige Konkurrenten erwachsen. Doch wie lässt sich dieser Wandel wissenschaftlich angemessen beschreiben? Welche Bedeutung besitzt der Begriff des Staates heute im Öffentlichen Recht und in der Politikwissenschaft? Wie beschreibt und steuert das Recht den Prozess des Wandels von Staatlichkeit? Wie haben sich Staatsbilder und Staatsverständnisse seit dem Ende der nationalstaatlichen Epoche verändert? Welches Bild des Staates liegt der neueren Governance-Theorie zugrunde? Welche Relevanz hat der Staatsbegriff in der gegenwärtigen Demokratietheorie? Und welche Chancen hätte angesichts dieser Entwicklungen eine multidisziplinär arbeitende erneuerte Staatswissenschaft? Die Beiträge dieses Bandes dokumentieren aus verschiedenen disziplinären und thematischen Blickwinkeln den Stand der Forschung über einen Grundbegriff von Herrschaft, der in einer Reihe von Kontexten in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Renaissance erlebt hat. Dass das Denken der Krise in Deutschland nicht selten eine staatstheoretische Wendung nimmt, ist dabei seinerseits bemerkenswert und erklärungsbedürftig. Gewidmet sind die Beiträge des Bandes Gunnar Folke Schuppert, zu dessen Lebensthemen der Wandel von Staatlichkeit gehört.

Autorentext
Christian Bumke, Prof. Dr. jur, geb. 1963; Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Regensburg 1984-1985 und an der Universität zu Köln 1985-1991. Promotion zum Dr. jur. mit der Dissertation »Der Grundrechtsvorbehalt. Untersuchungen über die Begrenzung und Ausgestaltung der Grundrechte« 1996. Habilitation an der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin und Erteilung der Lehrbefähigung für die Fächer Öffentliches Recht, Verwaltungsrechtswissenschaft und Rechtstheorie 2003. Seit 2005 Professor an der Bucerius Law School, Commerzbank Stiftungslehrstuhl Grundlagen des Rechts, in Hamburg. Florian Meinel, Dr. jur., geb. 1981; Studium der Rechtswissenschaft und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin 2001-2006, Erstes Staatsexamen März 2006, danach bis September 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 2010 Promotion. 2010 bis 2012 Referendariat beim Kammergericht mit Stationen unter anderem beim Bundesfinanzministerium; Zweites Staatsexamen Februar 2012. Seither Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Finanzrecht der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin (Professor Dr. Christian Waldhoff).

Zusammenfassung
"Der Band bietet eine beeindruckende Fundgrube interdisziplinären Wissens über den Staat. Er ist weit über die Grenzen der Rechts- und Politikwissenschaft hinaus jedem am Staat Interessierten zur Lektüre uneingeschränkt zu empfehlen." Jan Philipp Schaefer, in: Archiv des öffentlichen Rechts, 140/2015

Inhalt
I. Disziplinäre Zugänge Helmuth Schulze-Fielitz Konturen einer zeitgenössischen Staatssoziologie Oliver Lepsius Funktion und Wandel von Staatsverständnissen Arthur Benz Ein Gegenstand auf der Suche nach einer Theorie Ein Versuch, den Wandel des Staates zu begreifen Stefan Leibfried Des Kaisers alte Kleider: Nur, warum ist er denn dann heute so nackt? Kommentar zum Beitrag von Arthur Benz Werner Jann Nunmehr alles Governance, oder was? Über die Bedeutung von Verwaltungen, Institutionen und Institutionentheorie Matthias Kötter Kommentar zum Beitrag von Werner Jann II. Metamorphosen des Staates Karsten Fischer Religionspolitische Governance im weltanschaulich neutralen Verfassungsstaat: Eine Problemskizze Christian Bumke Graduelle Entkoppelung von Staat und Recht Arno Scherzberg Kommentar zum Beitrag von Christian Bumke III. Regieren jenseits des Nationalstaates Michael Zürn Der souveräne Staat als regulative Idee Marianne Beisheim Der souveräne Staat und seine Konkurrenten primus inter pares in einer Multiakteurs-Governance. Kommentar zum Beitrag von Michael Zürn Tanja A. Börzel EU-Staatlichkeit ein Oxymoron? Peter M. Huber EU-Staatlichkeit was könnte das sein? Kommentar zum Beitrag von Tanja Börzel Mattias Kumm Kosmopolitischer Staat und konstitutionelle Autorität: Eine integrative Konzeption Öffentlichen Rechts Eberhard Schmidt-Aßmann Internationales Verwaltungsrecht: Begriffsbildung im Spiegel veränderter Staatlichkeit Wolfgang Merkel Staatstheorie oder Demokratietheorie: Wie viel Staat braucht die Demokratietheorie? Jens Kersten Staatstheorie oder Demokratietheorie? Kommentar IV. Staat, Politik, Recht Ulrich K. Preuß Der Staat weiterhin der zentrale Ort des Politischen? Florian Meinel Kommentar zum Beitrag von Ulrich K. Preuß Wolfgang Hoffmann-Riem Umbauten im Hause des Rechts angesichts des Wandels von Staatlichkeit Andreas Voßkuhle Die Staatstheorie des Bundesverfassungsgerichts Anhang Teilnehmer des Colloquiums


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