Reformverlierer 10001800.

Reformverlierer 10001800.

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783428149360
Untertitel:
Zum Umgang mit Niederlagen in der europäischen Vormoderne.
Genre:
Kulturgeschichte
Herausgeber:
Duncker & Humblot GmbH
Anzahl Seiten:
502
Erscheinungsdatum:
31.08.2016
ISBN:
978-3-428-14936-0

Die europäische Vormoderne kennt zahlreiche Reformen. Die Forschung hat sich bisher meist nur auf deren Träger konzentriert und dabei oftmals deren Deutung der Veränderungen als Verbesserungen übernommen. Der vorliegende Band lenkt demgegenüber gezielt den Blick auf die Reformverlierer und -verliererinnen und versucht, aus historischer, psychologischer und theologischer Fachperspektive die Situation der durch neue Normen, Praktiken und Semantiken Marginalisierten unvoreingenommen wahrzunehmen und zu beschreiben.

European pre-modernity knows many reforms. So far, research has mostly been focused on the role of a reform's supporters and in doing so, researchers have often adopted the proponents' interpretation of change as an improvement. In contrast, the present volume focuses specifically on the losers of reforms and aims at analysing the situation of these actors marginalised by new norms, practices and semantics impartially from a historical, psychological and theological perspective.

Autorentext
Andreas Bihrer ist Professor für Mittelalterliche Geschichte und Historische Hilfswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Er wurde mit einer Arbeit über den Konstanzer Bischofshof im Spätmittelalter promoviert und habilitierte sich über die Beziehungen zwischen England und dem ostfränkisch-deutschen Reich im Frühmittelalter. Nach Vertretungsprofessuren in Greifswald und Heidelberg leitet er an der Universität Kiel das Promotionskolleg »Intersektionalität interdisziplinär« und ein DFG-Projekt zur früh- und hochmittelalterlichen Hagiographik. Seine Forschungsinteressen sind die Kulturtransferforschung, die Kommunikationsgeschichte der Vormoderne und die Erforschung der religiösen und höfischen Kultur des Mittelalters.

Dietmar Schiersner ist Professor für Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit und deren Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Weingarten. Thema seiner Augsburger Dissertation ist die katholische Konfessionalisierung in Vorderösterreich, seine Habilitationsschrift ist der Kulturgeschichte adliger Damenstifte und Stiftsdamen in der Frühen Neuzeit gewidmet. Er veröffentlichte unter anderem zu den Themenkreisen Geschichtstheorie und -methodik, habsburgische Vorlande, Reichsstadt und Reformation, Barock und (katholische) Aufklärung, Adel im deutschen Südwesten und konfessionelle Kulturen. Gegenwärtige Forschungsschwerpunkte sind Zeitkonzepte im Wandel sowie konfessionelle Geschichtsbilder.

Zusammenfassung
»Der Wert des Bandes liegt [...] in den einzelnen Fallstudien, denn diese sind wegen ihrer Detailliertheit und Quellennähe ganz überwiegend von großem Wert und bescheren uns eine Fülle neuer Erkenntnisse auf einem wenig beackerten Feld.« Prof. Dr. Wolfgang Reinhard, in: Zeitschrift für Historische Forschung, Band 44, Heft 3/2017

»Das Buch, basierend auf einer Fachtagung aus dem Jahr 2014, verdient Interesse, weil sein Thema über den Fachdiskurs hinausreicht. [...] Das Besondere an diesem Band? Seine Aktualität.« Konstantin Sakkas, in: Der Tagesspiegel, Politische Literatur, S. 21 vom 18. Januar 2017

Inhalt
Methodische und begriffliche Grundlagen Andreas Bihrer und Dietmar Schiersner Reformen Verlierer. Forschungsfragen zu einem besonderen Verhältnis Olaf Morgenroth Losses loom larger than gains. Wie nützlich sind psychologische Theorien für historische Analysen zum Umgang mit Niederlagen? Herrschaft und Verfassung Klara Hübner Mord und Rufmord. Politische Propaganda und die Anfänge der Schwarzen Legende König Wenzels IV. Jörg Schwarz Zwei Reformverlierer am kaiserlichen Hof um 1500. Andreas Jamometi ( 1484) und Johann Waldner ( 1502) Oliver Auge Kleine Fürsten als Verlierer der spätmittelalterlichen Reichsreform? Olivier Richard Die verlorene Ehre der Patrizier. Reformen in oberrheinischen Städten im 15. Jahrhundert Edith Seidl Der Augsburger Arzt Joseph von Ahorner (17641839). Strategien eines Traditionalisten in der Umbruchzeit um 1800 Militär Martin Rink Das Ende vom Partisanen als Militärunternehmer. Taktik, Ökonomie und Semantik am Beispiel des Kleinen Krieges Bildung Rainer Christoph Schwinges Reformverlierer an der Basler Universität des 15. Jahrhunderts. Oder: Die verhinderte Definitionsmacht der Juristen Dominik Burkard Von Reformsiegern zu Reformverlierern? Jesuiten als Universitätstheologen Glaube Dietmar Schiersner Siegreich im Unterliegen. Die Erfolgsgeschichten der Reformationsverliererin Caritas Pirckheimer (14671532) Daniela Blum Sieger schreiben Geschichte, Verlierer deuten die Katastrophe. Die Trostschriften des Konstanzer Stadtschreibers Jörg Vögeli (1549 / 1551) Peer Frieß Der Letzte seiner Art. Der gescheiterte Kampf des Memminger Predigers Eusebius Kleber gegen die vordringende lutherische Orthodoxie Kirche Jochen Johrendt Reformverlierer im Umfeld der Reformpäpste Sigrid Hirbodian Reformschwestern und Reformverliererinnen. Strategien und Handlungsmöglichkeiten geistlicher Frauen in den Reformen des 15. Jahrhunderts Wolfgang Scheffknecht Franz Anton Hollenstein und Franz Josef Rosenlächer. Geistliche als Verlierer der Josephinischen Reformen in Vorarlberg? Autorenverzeichnis


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