Inspektor Kajetan und die Betrüger

Inspektor Kajetan und die Betrüger

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783442734207
Untertitel:
Roman
Genre:
Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Autor:
Robert Hültner
Herausgeber:
btb Taschenbuch
Anzahl Seiten:
288
Erscheinungsdatum:
03.01.2006
ISBN:
978-3-442-73420-7

Ein neuer Fall für Inspektor Kajetan, dem peniblen Ermittler aus München.

München, in den 20er Jahren: Paul Kajetan, der sich seit seiner Entlassung als Detektiv durchs Leben schlägt, gerät in Verdacht, auf seinen Nachfolger in der Münchner Polizeidirektion einen Mordanschlag verübt zu haben. Um seine Unschuld zu beweisen, macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Ein nicht ganz ungefährliches Unternehmen, wie sich bald herausstellt. Kajetans Recherchen führen ihn von der Welt der frühen Alternativen und Landkommunen bis ins Milieu der Spekulanten, Parvenüs und Rechtsradikalen. Stück für Stück setzt er das Puzzle zusammen und lässt dabei fast sein Leben.

Ein echtes Lesevergnügen! Zeitgeschichte und spannende Unterhaltung in einem.

Autorentext
Robert Hültner wurde 1950 in Inzell geboren. Er arbeitete unter anderem als Regieassistent, Dramaturg, Regisseur von Kurzfilmen und Dokumentationen, reiste mit einem Wanderkino durch kinolose Dörfer und restaurierte historische Filme für das Filmmuseum. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen gehören neben historischen Romanen und Krimis auch Drehbücher (u. a. für den Tatort), Theaterstücke und Hörspiele. Sein Roman Der Sommer der Gaukler wurde von Marcus H. Rosenmüller verfilmt. Für seine Inspektor-Kajetan-Romane wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem dreimal mit dem Deutschen Krimipreis und mit dem renommierten Glauser-Preis.

Klappentext
Ein neuer Fall für Inspektor Kajetan, dem peniblen Ermittler aus München.

München, in den 20er Jahren: Paul Kajetan, der sich seit seiner Entlassung als Detektiv durchs Leben schlägt, gerät in Verdacht, auf seinen Nachfolger in der Münchner Polizeidirektion einen Mordanschlag verübt zu haben. Um seine Unschuld zu beweisen, macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Ein nicht ganz ungefährliches Unternehmen, wie sich bald herausstellt. Kajetans Recherchen führen ihn von der Welt der frühen Alternativen und Landkommunen bis ins Milieu der Spekulanten, Parvenüs und Rechtsradikalen. Stück für Stück setzt er das Puzzle zusammen - und lässt dabei fast sein Leben.




Zusammenfassung
Ein neuer Fall für Inspektor Kajetan, dem peniblen Ermittler aus München.

München, in den 20er Jahren: Paul Kajetan, der sich seit seiner Entlassung als Detektiv durchs Leben schlägt, gerät in Verdacht, auf seinen Nachfolger in der Münchner Polizeidirektion einen Mordanschlag verübt zu haben. Um seine Unschuld zu beweisen, macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Ein nicht ganz ungefährliches Unternehmen, wie sich bald herausstellt. Kajetans Recherchen führen ihn von der Welt der frühen Alternativen und Landkommunen bis ins Milieu der Spekulanten, Parvenüs und Rechtsradikalen. Stück für Stück setzt er das Puzzle zusammen und lässt dabei fast sein Leben.

Leseprobe
1

Freiherr Aloys von Marain, ehemals stellvertretender Kommandeur des traditionsreichen Regiments Lotz, hatte die Schlacht verloren. Sein Befehl, Fenster und Vorhe des Salons tagsber nicht mehr ffnen zu lassen, um die Augusthitze aus den Wohnren des Gutes fern zu halten, hatte nichts bewirkt. Eine Wolke fetter We durchstrmte die drigen Re des Erdgeschosses, strahlte von den Tapeten, dunstete aus dem wachsgetrten Parkett und dem schweren, matt glenden Mobiliar.
Verdrossen stellte er das Weinglas ab, steckte einen Finger unter den Kragen, lste den schweietrten Stoff von der Haut und massierte seinen Nacken. Mit leisem hzen, und kurz gegen eine Welle sirrenden Schwindelgefhls ankfend, stemmte er sich aus dem Fauteuil, stapfte schwerfig zum Fenster und ffnete den Vorhang einen Spalt weit.
Die Sonne, von rtlichem Dunst verschleiert, berhrte bereits den waldigen Horizont des Ammerlandes.
Es klopfte.
So komm Er halt, Albert, rief der Baron unwillig.
Die Scharniere gaben ein fast unhrbares Winseln von sich. Von Marain sah sich nicht um. Es wird wieder nicht regnen, seufzte er, um mit pltzlichem ger anzufgen: Diese Hitze! Diese elende Hitze!
Sehr wohl, Herr Baron. Der alte Hausdiener stand wie angewachsen auf der Schwelle.
Wieder fhlte von Marain diese grundlose Gereiztheit, an der er seit Tagen litt. Er drehte sich mit einer heftigen Bewegung um und starrte auf die akkurat ausgerichteten Schuhspitzen seines Dieners.
Albert! Bevor Er mir gleich sagen wird, was er auf dem Herzen hat - gib Er mir doch darauf eine Antwort: Leben wir in einer Republik?
Die Augen des Alten waren auf die Brust des Barons geheftet. Seine Lippen bewegten sich, als spreche er dessen Worte nach, um sie verstehen zu knnen.
Der Baron schnaufte ungeduldig.
Wie ... wie meinen der Herr Baron? Ob ...
Dass er den Alten verwirrte, machte von Marain noch zorniger.
Ich frag Ihn, fiel er ihm hitzig ins Wort, ob meine Feststellung korrekt ist, dass wir in einer Republik und nicht mehr im Kaiserreich leben. Und das nicht erst seit gestern, sondern seit nun schon fast einem ganzen Jahrzehnt?! Das ist doch eine ganz einfache Frage! Und die versteht Er nicht?
Der Blick des Alten folgte dem nervsen Zickzack des Parketts. Unmerklich zuckten seine Finger.
Gewiss, Herr Baron, antwortete er schlieich, gefolgt von einem leisen Hsteln, aber der Herr Baron wissen doch, dass ich ... dass ich mich um politische Sachen nicht bekmmern tu.
Aber dass sich etwas geert hat, ist Ihm bekannt, bohrte von Marain weiter.
Alberts Augen fixierten das Kinn des Barons. Wenn ihn die Frage verletzt hatte, so lieer es sich jedenfalls nicht anmerken.
Gewiss, Herr Baron.
Die unerschtterliche Beherrschtheit des Alten machte von Marain schier rasend. Ah ja? Tatslich? Er reckte das
Kinn. Und wieso gewhnt Er sich nicht endlich ab, auf jede meiner Bemerkungen mit >Sehr wohl, Herr Baron< zu antworten?
Bevor der verstrte Diener etwas zu sagen wusste, fuhr von Marain fort. Ich habe vorhin lediglich festgestellt, dass es auch heute wieder sehr heiist. Zu heifr mein Empfinden, versteht Er? Also ist Sein >Sehr wohl, Herr Baron< auch deshalb schon unangebracht.
Alberts Lider zuckten.
Herrgott!, bellte der Baron unbeherrscht. Und steh Er bequem! Ist Er schon ausgestopft?
In diesem Augenblick befiel von Marain ein schlechtes Gewissen. Was erlaubte er sich eigentlich gegen einen Mann, der von den Jahren her sein Vater he sein knnen? Der im jugendlichen Alter Adjutant seines Vaters gewesen war, ein untadeliger, wie der alte Baron nicht mde wurde zu loben? Der nach einem schweren Unfall aber den Militienst hatte quittieren mssen und nun der Familie schon seit Jahrzehnten diente? Es war immer Verlass auf Albert gewesen, Kindheit und Jugend ohne ihn unvorstellbar. Von Marain berkam pltzlich ein Gefhl gror Zuneigung. Wieder griff er mit dem Finger zwischen Kragen und Hals. Verlegen suchte er nach Worten.
Albert beendete die lastende Stille. Er nickte wissend. Die Hitzn, gell?
Herrgott noch mal, ja!, platzte von Marain erleichtert heraus. Wenns doch endlich etwas abkhlen wrde!
Kommt schon noch, Herr Baron. Die Stimme Alberts klang wie immer, ruhig, weise, falsche Aufgeregtheiten dfend. Doch jetzt hrte von Marain einen warmen, begtigenden Ton heraus, und ein Bild aus seiner Jugend stieg in ihm auf. Er lelte schwach. Meinst?, fragte er mit leiser Stimme. Aber wann, Albert, wann? Ich mein manchmal, gar keine Luft mehr zu kriegen.
Der Alte wies mit dem Kopf aufmunternd nach draun.
Die Mucken tanzen, unds Feld dampft schon seit ein paar Tag. Der Herr Baron darfs mir ruhig glauben: Es kommt gwiss bald runter.
Von Marain nickte erleichtert. Aber - du wei schon, das >Sehr wohl, Herr Baron< - ich mags halt einfach nicht, das Getue, als knnt ich wunders viel dafr, ein Marain zu sein. Also -damit bremst dich ein bisschen, gell?
Ach, der Herr Baron kennen das doch. Die alten Gewohnheiten.
Schon, schon. Von Marain …


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