Genre:
Literarische Gattungen
Herausgeber:
Hanser Berlin
Erscheinungsdatum:
25.10.2021
Matthew Sweeney, einer der bedeutendsten irischen Lyriker unserer Zeit, verabschiedet sich in seinem letzten Band mit starken, tiefberührende Gedichten elegant übersetzt von Jan Wagner. Vom ersten Vers dieses Bandes an ist klar: Hier schreibt ein Dichter um sein Leben. Mit seiner Gabe, auf kleinstem Raum haarsträubende Geschichten zu erzählen und Gegenwelten zu erschaffen, hält sich Matthew Sweeney, der 2018 verstarb, poetisch den Tod vom Leib, indem er ihn bei den Hörnern packt. Feindselige Eulen, unsichtbare Feinde sind ihm dicht auf den Versen, und der Mann auf der Flucht muss immer neue Höhen seines Witzes und Einfallsreichtums erreichen, um ihnen zu entkommen. Mit diesem letzten Band verabschiedet sich Sweeney als einer der bedeutendsten Lyriker Irlands. In ihrer ungewöhnlichen Kraft und bleibenden Schönheit sind diese Gedichte ein Triumph über den Tod.
Keine Zeile der letzten Gedichte von Matthew Sweeney möchte man missen. Insgesamt ein Gedichtband, der trotzig und witzig einführt in die ars moriendi, die Kunst des Sterbens. Keine Altersbeschränkung! Hermann Wallmann, WDR3, 04.01.2022 Er tat, was er immer getan hat: schreiben, nun mit dem Tod als Begleiter. Dieser ist denn auch das unheilvolle Zentrum des letzten, in der sehr schönen Übersetzung von Jan Wagner jetzt auf Deutsch erschienenen Gedichtbandes von Sweeney, Der Schatten der Eule.' Dieser Eulenband von Matthey Sweeney ist eine wunderbar gestaltete Einladung, sich seinem Gesamtwerk zu widmen. Gerrit Bartels, Tagespiegel, 28.01.2022 So ernst das mitunter klingen mag, so lustvoll hat Sweeney seine Verse doch ein ums andere Mal mit ironischen Volten durchzogen. Dabei findet er die schönsten Ideen in der Alltagssprache, in Redewendungen oder Kochrezepten etwa. Und er schafft es, selbst diesen scheinbar gewöhnlichen Wörtern die größte musikalische Kraft zu verleihen. So wie den Sprecher einmal der Meeresblick durch ein kleines Fenster daran erinnert, dass er im Süden ist, erinnert ein Blick auf Sweeneys leuchtende Verse an die Kraft der Poesie. Nico Bleutge, Süddeutsche Zeitung, 16.12.2021 Die meisten der Gedichte dieses Bandes sprühen vor Kraft, vor eindrucksvollen Bildern, zum Teil auch vor Komik. Beate Tröger, Deutschlandfunk, 27.12.2021 Ich habe durchweg berührende, ergreifende Gedichte gelesen, die sich mit dem Gewahrwerden der letzten Dinge beschäftigen. Überwältigenden Gedichte, die auch dann berührend sind, wenn man nicht weiß, dass sie in der Todeserwartung geschrieben sind. Man spürt und liest sofort und ist sofort ergriffen von diesen poetischen Urszenen der Existenz. Diese Gedichte sind gleichzeitig physisch wie metaphysisch. Michael Braun, Deutschlandfunk, 27.12.2021 Er läuft noch einmal zur Höchstform auf und feuert seine Texte wie Waffen ab, lässt sein volles Aufgebot fantastischer Einfälle aufmarschieren. Eine bis zuletzt lebendige Spielfreude. Moritz Klein, SR2 Kultur, 14.12.2021 Matthew Sweeney erzählt in seinen Gedichten Geschichten. Diese handeln von realen wie surrealen Erlebnissen, von Träumen und Albträumen. ... Angesichts des Todes sind die Worte der Lyrik Matthew Sweeneys ,Waffe'. Das spürt man beim Lesen, ebenso aber auch Sweeneys Witz, seinen Hang zum Schwarzen Humor und seine ungebrochene Lebenslust. Jan Wagner hat dies alles äußerst gekonnt ins Deutsche übertragen. ... Sweeneys Worte sind ein Zu-Spruch zum Leben, sind ein Lobgesang auf die Kraft der Poesie. Andreas Puff-Trojan, SWR 2, 22.03.22 Der irische Dichter verwandelt, aller Trauer, aller Angst zum Trotz, sein Sterben in eine burleske Beschwörung des Alltags als Ausnahmezustand und ruft durch seinen herzzerreißenden Surrealismus das Gefühl hervor, als blättere man sich psalmenlesend durch die Lamellen eines Fliegenpilzes. Ingrid Mylo, Badische Zeitung, 11.12.2021 Was Sweeney auszeichnet: dass er so viele Fährten auslegt Es gibt einen enormen Reichtum in diesen vielen Bedeutungen, die er auswirft. Elke Schmitter, Deutschlandfunk Kultur, 10.04.22
Autorentext
Matthew Sweeney wurde 1952 in Donegal, Irland, geboren und starb 2018 in Cork. Er war einer der bedeutendsten irischen Lyriker seiner Zeit. Auf Deutsch liegen von ihm die Auswahlbände Rosa Milch (2008) und Hund und Mond (Hanser Berlin, 2017) vor, beide in der Übersetzung von Jan Wagner.
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