Seeverkehrswirtschaft

Seeverkehrswirtschaft

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783486582475
Untertitel:
Kompendium
Genre:
Internationale Wirtschaft
Autor:
Peter Biebig, Wolfgang Althof, Norbert Wagener
Herausgeber:
De Gruyter Oldenbourg
Auflage:
bearbeitete und aktualisierte Auflage
Anzahl Seiten:
366
Erscheinungsdatum:
01.09.2008
ISBN:
978-3-486-58247-5

Die Seeverkehrswirtschaft ist ein Wirtschaftsbereich zur Produktion von Seetransport- und Hafenleistungen im Rahmen der Ortsveränderung von Gütern und Personen. Sie ist Bestandteil der Seewirtschaft, der Transport- oder Verkehrswirtschaft und des Außenhandels. Das Kompendium, das sowohl als praxisorientiertes Lehrbuch als auch als umfassendes Nachschlagewerk dienen soll, erläutert die wesentlichen Begriffe der Seeverkehrswirtschaft und die Zusammenhänge zwischen Volkswirtschaft bzw. Staat und Seeverkehr. Darüber hinaus werden die wichtigsten Märkte (Chartermärkte, Linienfrachtenmärkte, Märkte des Container- und des multimodalen Transports, Hafenmärkte, Passagenmärkte) und deren Besonderheiten vorgestellt. Fach- und Führungskräfte sowie Studierende finden in diesem Standardwerk einen umfassenden Überblick über volks- und betriebswirtschaftliche Problemstellungen der Seeverkehrswirtschaft - sowohl in der Fracht- als auch in der Passagierschifffahrt.

Autorentext
Lehre und Forschung an der Uni Rostock (1966 - 92) besonders auf dem Gebiet des Seeverkehrs, davon 1969-76 Praxis im Topmanagement des Seehafens Rostock, seit 1992 Lehrtätigkeit HS Wismar/Fakultät Wirtschaft und Seefahrt (Warnemünde) auf den Gebieten Dienstleistungswirtschaft, Verkehrswirtschaft, Logistik, Tourismus.

Leseprobe
2 Märkte und Preise (S. 111-112)

2.1 Markt- und Preistheorie

2.1.1 Transportmarkt

Der Transportmarkt ist die Gesamtheit von ökonomischen Beziehungen zwischen den Anbietern von Transportleistungen und deren Nachfragern. Merkmale Transportmärkte sind Dienstleistungsmärkte. Die Dienstleistung (auch: Transportprodukt) besteht in der Ortsveränderung von Gütern innerhalb eines bestimmten Zeitraumes von einem Versandort zu einem Bestimmungsort. Im Unterschied zu Warenmärkten kann deshalb kein universeller Weltmarkt für Transportleistungen existieren, sondern Transportleistungen werden stets auf bestimmten Relationsmärkten angeboten und nachgefragt.

Aus der Nichtlagerfähigkeit von Dienstleistungen ergibt sich die Notwendigkeit einer Vorhaltung von Transportkapazitäten statt von Fertigprodukten. Dies hat insbesondere Auswirkungen auf die Kapazitätsvorhaltung, die Mittel der Ladungsakquisition und auf die Preisbildung auf Transportmärkten. Da das Gewinnpotenzial nicht genutzter Kapazitäten ansonsten verloren ist, besitzt die Deckungsbeitragsrechnung in der Preisbildung eine besondere Bedeutung. Aus dem derivaten Charakter des Transportbedarfs im Zusammenhang mit der Nachfrage nach gegenständlichen Produkten ergeben sich zum einen notwendige Anpassungen der Transportwirtschaft an Strukturveränderungen im Bereich der verladenen Wirtschaft und im Handel, und zum anderen eine relative Einschränkung in der Wirksamkeit von Maßnahmen in der Markt- und Preisarbeit durch die Transportanbieter.

Da das Transportprodukt wesentlich durch die Art und Weise der Transportdurchführung bestimmt ist, die weitgehend verkehrsträgerabhängig ist, existieren auf Relationsmärkten unterschiedliche Verkehrsträgermärkte (z. B. Eisenbahntransport, Seetransport, Luftfracht). Diese stehen in einem wechselseitigen substitutiven Zusammenhang und bilden bei kommerziell- organisatorischer Zusammenfassung von Teilleistungen (multimodale Transporte, kombinierte Transporte) Gesamtverkehrsmärkte. Ausgehend von den Merkmalen des Transportproduktes existiert auf bestimmten Relationsmärkten eine Vielzahl möglicher Produktdifferenzierungen, die bei entsprechendem Umfang und Dauerhaftigkeit zu Marktsegmentierungen und zu Teilmärkten führen (z. B. Schwertransporte, Kühlguttransporte, Expressdienste etc.). Durch die Herausbildung von Gesamtverkehrsmärkten entstehen Substitutionsbeziehungen zwischen ursprünglich nicht voneinander abhängigen Relationsmärkten auf Teilstrecken.

2.1.2 Marktabgrenzung und Elastizität

Marktabgrenzung Unter Marktabgrenzung versteht man die Feststellung der Schnittstelle zwischen dem Gesamtmarkt und dem Teilmarkt. Zur Marktabgrenzung sind verschiedene Konzepte entwickelt worden: Industriekonzept, d.h. gleiche Güter bilden eine Marktgruppe (Vertreter: Marshall) Elementarmarktkonzept, d.h. gleiche Güter zu einem einheitlichen Preis bilden einen Elementarmarkt (Vertreter: Stackelberg) Konzept der Substitutionslücke, d.h., nach dem Kriterium der Substitutions- oder Kreuzpreiselastizität wird die Substitutionslücke als Marktabgrenzungslinie festgelegt (Vertreter: Chamberlin, Robinson) Bedarfsmarktkonzept, d.h. der gleiche wirtschaftliche Verwendungszweck der Güter, ihre funktionale Austauschbarkeit dient als Abgrenzungskriterium (Vertreter: Abbot, Arndt).

Mit Hilfe der Substitutions- oder Kreuzpreiselastizität kann festgestellt werden, welche Transportleistung noch zum Markt zählt. Wird zwischen mehreren Transportleistungen eine deutliche Substitutionslücke erkennbar, so ist dies die Marktabgrenzungslinie. Zur Prüfung, ob die angebotenen Leistungen

Inhalt
I Gesellschaft und Seeverkehr. Begriffe. Weltseehandel. Weltseeverkehr. Interdependenzen. Volkswirtschaft und Seeverkehr. Staat und Seeverkehrswirtschaft. II Märkte und Preise. Markt- und Preistheorie. Chartermärkte. Linienfrachtenmärkte. Märkte des Container- und des multimodalen Transports. Hafenmärkte. Passagemärkte. III Ausgewählte Probleme der Betriebswirtschaft. Betrieb. Marketing. Leistung und Kapazität. Containerverkehr. Charterschifffahrt. Wirtschaftlichkeitsrechnungen und Investitionen. Kostenrechnung. Jahresabschluss.


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