Das Bohren harter Bretter

Das Bohren harter Bretter

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783518422199
Untertitel:
133 politische Geschichten
Genre:
Erzählende Literatur & Romane
Autor:
Alexander Kluge
Herausgeber:
Suhrkamp Verlag AG
Auflage:
3. Auflage
Anzahl Seiten:
336
Erscheinungsdatum:
15.03.2011
ISBN:
978-3-518-42219-9

Von Max Weber stammt der berühmte Satz, die Politik sei »ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich«. Von ihm ausgehend, untersucht Kluge in 133 Geschichten jene Werkzeuge, die politisch agierenden Menschen im harten Kampf um die Macht zur Verfügung stehen. Für intelligente Zähigkeit als Voraussetzung politischer Veränderung ist Max Webers Bohrer gewiß ein geeignetes Bild. Was ist aber ein Hammer im politischen Geschäft? Was heißt Feingriff? Und zuletzt führen alle Fragen auf die eine: Was ist dieses Politische überhaupt? Inmitten der aufgeregten Debatten über Stuttgart 21 und Sarrazin behält Kluge kühlen Kopf. Ihn als Literaten interessiert die Frage: »Wie erzählt man davon?« Politik, sagt er, ist ein besonderer Aggregatzustand alltäglicher Gefühle. Sie ist überall. Sie bewegt private Lebensläufe ebenso wie die Öffentlichkeit. Und so behaupten sich in seiner Geschichte neben den Großen auch die Kleinen, Unbekannten, fast Namenlosen: Elfriede Eilers neben Perikles und Putin und die in 700 Meter Tiefe versunkenen chilenischen Bergleute neben Napoleon, Obama und Angela Merkel, der »Kanzlerin am falschen Ort«.

»Diese Prosa ... ist ein Strom aus unzähligen Quellen, der sich seinen Weg durch die Geschichte sucht und der von den Rändern kleinste Partikel Leben mitreißt, sie in Strudel verwickelt, sie auf dunkle Gründe sickern lässt oder sie unterwegs, an fremden Ufern, wieder ablegt wie eine Botschaft, aus einem Zusammenhang in einen neuen Zusammenhang getaucht.«

Autorentext
Alexander Kluge, geboren 1932 in Halberstadt, ist Jurist, Autor, Filme- und Ausstellungsmacher; aber: »Mein Hauptwerk sind meine Bücher.« Für sein Werk erhielt er viele Preise, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Theodor-W.-Adorno-Preis, Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf und 2019 den Klopstock-Preis der Stadt Halberstadt. »Ich bin und bleibe in erster Linie ein Buchautor, auch wenn ich Filme hergestellt habe oder Fernsehmagazine. Das liegt daran, daß Bücher Geduld haben und warten können, da das Wort die einzige Aufbewahrungsform menschlicher Erfahrung darstellt, die von der Zeit unabhängig ist und nicht in den Lebensläufen einzelner Menschen eingekerkert bleibt. Die Bücher sind ein großzügiges Medium und ich trauere noch heute, wenn ich daran denke, daß die Bibliothek in Alexandria verbrannte. Ich fühle in mir eine spontane Lust, die Bücher neu zu schreiben, die damals untergingen.« Alexander Kluge (Dankesrede zum Heinrich-Böll-Preis, 1993)


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