Keiner kommt davon

Keiner kommt davon

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783525208618
Untertitel:
Zeitgeschichte in der Literatur nach 1945
Genre:
Sprach- & Literaturwissenschaften
Herausgeber:
Vandenhoeck + Ruprecht
Auflage:
1. Aufl. 22.10.2008
Anzahl Seiten:
287
Erscheinungsdatum:
31.08.2008
ISBN:
978-3-525-20861-8

In welchem Spannungsverhältnis stehen Literatur, Zeitgeschichte und Gedächtnis?

Bei dem Sammelband handelt es sich um eine auf Systematik und Repräsentativität abzielende Erkundung des Verhältnisses von Gegenwartsliteratur zur Zeitgeschichte seit dem »Dritten Reich«. Er ist aus einer am Deutschen Literaturarchiv in Marbach durchgeführten gleichnamigen, »sehr konzentrierten und diskussionsfreudigen« (FAZ) Tagung im März 2007 hervorgegangen. Die einzelnen Beiträge stellen nicht nur spezifische Aspekte dar, sondern reflektieren explizit auf die Spezifika der Literatur und ihre Situation im Spannungsfeld von Zeitgeschichte und Erinnerungs-/Gedächtnisdiskurs, aber auch in Relation zu massenmedialen Angeboten mit ihren melodramatischen Inszenierungen. Der Band fragt mithin nach den spezifischen Konstitutionsbedingungen von Literatur in ihrem Verhältnis zur Zeitgeschichte, dies mit dem Interesse, Literatur wie Zeitgeschichte aus der allzu selbstverständlichen Unterordnung unter den Gedächtnisdiskurs herauszunehmen und in ihnen das Moment größerer Zukunftsoffenheit herauszuarbeiten.Dazu werden von international bekannten Wissenschaftlern ebenso wie von expertischen Nachwuchskräften zum einen die Leistungen spezifischer Genres befragt (Auto)Biographik, »Aufbauromane«, dokumentaristische Formen, Familien- und transgenerationale Romane, Alternativgeschichten, aber auch Unterhaltungsliteratur. Zum anderen stehen exemplarische Autorinnen und Autoren im Fokus: Tanja Dückers, Christa Wolf, Kurt Drawert, Rainald Goetz, Günter Grass, Walter Kempowski, Michael Kleeberg, Alexander Kluge, Judith Kuckart, Ingo Schulze, Uwe Timm, Hans Ulrich Treichel, Martin Walser u.a.m. Zeitgeschichte wird dabei nicht auf lediglich die Frage nach dem Nationalsozialismus eng geführt, sondern es werden ebenso Stationen und Ereignisse danach, wie Flucht/Vertreibung, die Aufbaukampagnen in der SBZ/DDR, das Wirtschaftswunder, 1968 und die »RAF«, sowie die Wende in den Blick genommen.Besonders hervorzuheben ist der bei der selbstverständlich gebotenen wissenschaftlichen Sorgfalt allen Beiträgen eigene Duktus guter Lesbarkeit auch für interessierte Nichtfachleute.Die Herausgeber haben in ihren jeweiligen Fachgebieten Neuere deutsche Literatur und Neuere Geschichte seit Jahren einschlägig gearbeitet. Zuletzt haben sie den über die jeweiligen Fachkulturen hinaus beachteten Band »Geschichte für Leser. Populäre Geschichtsschreibung in Deutschland im 20. Jahrhundert« (2005) herausgegeben.

Autorentext
Dr. Raul Calzoni ist seit 2007 Assistant Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universtität Bergamo (Italien). Since 2007 Dr. Raul Calzoni is tenured Assistant Professor for German Studies in the Depatment of Compared Languages, Literatures and Cultures at the University of Bergamo (Italy). Erhard Schütz ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Alexandra Tacke hat Neuere deutsche Literatur, Philosophie und italienische Philologie in München, Berlin und Chicago studiert. Von 2005 bis 2012 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie 2010 mit einer kulturwissenschaftlichen Arbeit zu "Rebecca Horn. Künstlerische Selbstpositionierungen im kulturellen Raum" (erschienen 2011 im Böhlau Verlag) mit der Auszeichnung >summa cum laude< promoviert worden ist. Nach diversen Lehraufträgen an der Universität Bremen und Universität Vechta sowie einer mehrjährigen Gastprofessur am Germanistischen Institut der Kazimierz-Wielki Universität in Bydgoszcz/Bromberg (Polen) war sie von 2017 bis 2018 Akademische Mitarbeiterin am Axel Springer-Stiftungslehrstuhl für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder), wo sie die Chiellino-Forschungsstelle für Literatur und Migration aufgebaut und geleitet hat. Seit Januar 2019 ist sie Referentin für Literatur, Filmkunst, Regional- und Minderheitensprachen sowie Öffentliche Bibliotheken beim Senator für Kultur in der Hansestadt Bremen. Erhard Schütz ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin. Dr. Wolfgang Hardtwig ist Professor für Neuere Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zur Kulturgeschichte der Neuzeit.


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