In Memoriam

In Memoriam

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783642173981
Untertitel:
Erinnerung und Verantwortung Ausstellungskatalog
Genre:
Klinische Fächer
Herausgeber:
Springer-Verlag GmbH
Auflage:
2011
Anzahl Seiten:
60
Erscheinungsdatum:
30.11.2010
ISBN:
978-3-642-17398-1

VorwortForewordZeittafelChronologyAktion T4Action T4KindereuthanasieEuthanasia of childrenDezentrale EuthanasieDas Hungersterben und Tötung durch MedikamenteDeath from starvation and drugsMenschenversucheHuman experimentsZwangsarbeiter in der PsychiatrieForced Labourers in psychiatryDie PsychiaterThe PsychiatristsEin PsychiaterA Psychiatristnach 1945After 1945Die Nürnberger ÄrzteprozesseThe Nuremberg Medical TrialBeate Passow, KunstBeate Passow, art

Zwischen 1939 und 1945 wurden mindestens 160 - 200.000 psychisch kranke und behinderte Menschenim Gebiet des damaligen Deutschen Reichs getötet. Im Rahmen der nationalsozialistischen Euthanasie-Programme waren Psychiater maßgeblich an der Initiative, Rechtfertigung, Planung und Durchführung dieserTötungen beteiligt. Nach Jahrzehnten des Schweigens und Verdrängens hatten Forscherinnen und Forscher inden 1980er Jahren damit begonnen, die Geschichte der Psychiatrie im so genannten Dritten Reich intensivzu untersuchen und das Ausmaß der Taten detailliert zu erfassen.Viel zu lange hatte die deutsche Psychiatrie, haben Psychiater und Psychiaterinnen die Fragen nicht beantwortetund die Dokumente nicht veröffentlicht, die die Verstrickung des eigenen Faches in die Euthanasieaktionender NS-Diktatur ans Licht gebracht hätten. Und viel zu lange auch wurde von den später Geborenenstille Rücksicht genommen auf die schweigenden Kolleginnen und Kollegen. Eine ganze Generation, fast 40Jahre, hat es gebraucht, bis die Psychiatrie in Deutschland in der Lage war, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen.40 Jahre, in denen die Opfer vergessen und ihre Anklagen ignoriert wurden, die Kinderund Angehörigen der Ermordeten, die Zwangssterilisierten und auch die aus ihren Ämtern gedrängten undemigrierten Psychiater.Um die Verstrickungen der Psychiatrie auch dem institutionellen Vergessen zu entreißen, hat die DeutscheGesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) im Jahr 2010 eine unabhängigeinternationale Kommission zur Aufarbeitung der Geschichte der DGPPN und desVerhältnisses ihrerVorläuferorganisationen zum NS-Regime eingerichtet. Unabhängig von detaillierten Arbeitsergebnissen dieserKommission soll dem Gedenken an die Opfer und der schuldhaften Verstrickung der DGPPN und ihrerVorläuferorganisationen in die Euthanasieaktionen und dem anschließenden Verdrängungsprozess breiterRaum gegeben werden. Der Jahreskongress 2010 der DGPPN ist der Erinnerung an die Opfer gewidmet undwird in einer Gedenkstunde an die Schuld der deutschen Psychiatrie erinnern, die Opfer sollen um Vergebunggebeten werden. Die Ausstellung begleitet dieses Gedenken. Wir gedenken der Opfer im Angesicht derOpfer.Mit der sogenannten Vernichtung lebensunwerten Lebens sollten auch Mittel für die Behandlung der als heilbareingestuften Patientinnen und Patienten eingespart werden und es waren besonders Psychiater, die imNamen einer modernen Medizin über Menschen das Urteil wertvoll oder wertlos fällten. Dass hierunmittelbar Fragen nach einer Legalisierung der Sterbehilfe und einer Priorisierung im Gesundheitssystem aufscheinen,stimmt uns Heutige nachdenklich. Es hat eine Zäsur gegeben. Heute ist sich die Psychiatrie ihrerVerantwortung und ihrer Schuld bewusst. Dennoch aber muss diese Zäsur immer wieder neu erarbeitet undmuss die Erinnerung wach gehalten werden.Als die Ausstellung In Memoriam im Jahr 1999, sechzig Jahre nach dem sogenannten Euthanasieerlassdurch Hitler, im Rahmen des Weltkongresses für Psychiatrie mit einem Vorwort vom damaligen DGPPNPräsidenten Prof. H. Sass in Hamburg gezeigt wurde, stieß sie auf großes Interesse. Die Konfrontation mit demSchrecklichsten der Geschichte der Deutschen Psychiatrie stieß auf ein mehr als nachdenkliches nationalesund internationales Publikum. Zwischenzeitlich wurde diese Ausstellung vielerorts gezeigt, so in München,Augsburg, Ingolstadt, Ravensburg, Kaufbeuren, in Österreich (Wien), in Griechenland (Ioannina), Italien (Pisaund Rom, dort im Psychiatriemuseum Santa Maria della Salute als ständige Ausstellung in einer italienischenFassung) sowie in Spanien (Valencia). Um die Erinnerung an die Oper wachzuhalten, haben wir für denKongress 2010 der DGPPN in Berlin die Ausstellung erweitert und aktualisiert. Zu diesem Anlass wird dervorliegende Katalog von der Gesellschaft herausgegeben, der in einer früheren Fassung 1999 nur imSelbstverlag veröffentlicht und lange Zeit vergriffen war.

Autorentext
Prof. Dr. med. Dr. rer. soc. Frank Schneider, Jahrgang 1958, war Präsident der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) und arbeitet als Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum Aachen.

Klappentext
Zwischen 1939 und 1945 wurden mindestens 160 bis 200.000 psychisch kranke und behinderte Menschen im damaligen Deutschen Reich getötet. Psychiater waren an der Initiative, Rechtfertigung, Planung und Durchführung dieser Tötungen maßgeblich beteiligt. Der Jahreskongress 2010 der Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde ist der Erinnerung an die Opfer gewidmet - begleitet von der Ausstellung "In Memoriam". Der gleichnamige Katalog ist eine erweiterte und aktualisierte Fassung der Originalausgabe, die 1999 erschienen ist.

Inhalt
Action T4.- Euthanasia of Children.- Decentralized Euthanasia.- Human Experiments.- Forced Labourers in psychiatry.- Forced Labourers in psychiatry.- The Psychiatrists.- A Psychiartrist.


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