Natur und Industrie im Sozialismus

Natur und Industrie im Sozialismus

Format:
E-Book (pdf)
EAN:
9783647317175
Untertitel:
Eine Umweltgeschichte der DDR
Genre:
Zeitgeschichte (1945 bis 1989)
Autor:
Tobias Huff
Herausgeber:
Vandenhoeck & Ruprecht Verlag
Anzahl Seiten:
470
Erscheinungsdatum:
11.03.2015
ISBN:
978-3-647-31717-5

War die DDR ökologisch ein »failed state«? Das historische Urteil scheint klar: Die Bilder von staubverpesteten Innenstädten, von vom Tagebau zerwühlten Landschaften, giftigen Schlammgruben oder abgestorbenen Wäldern brannten sich in den Jahren 1989/90 in das ikonographische Gedächtnis der Bundesrepublik. Tobias Huff differenziert diese Sicht der 1980er Jahre, die von ökologischer Sensibilisierung, Waldsterben und Tschernobyl geprägt ist, in seiner Studie. Dazu arbeitet er ausgewogen und auf breiter Quellenbasis die DDR-Umweltgeschichte am Beispiel von Waldschutz und Luftreinhaltung auf. Er durchbricht damit gängige Denkmuster wie die erwähnte Deutung als Verfallsgeschichte oder die herrschende Vorstellung von einem absoluten Gegensatz von Staat und Partei auf der einen und oppositionellen Ökologiegruppen auf der anderen Seite. Stattdessen werden innerhalb von Regierung und SED die Befürworter und Gegner einer breiteren Umweltpolitik und ihre Argumente vorgestellt, die Entscheidungsstrukturen innerhalb von Staat und Partei analysiert und Schnittstellen zu oppositionellen Umweltgruppen identifiziert. Dabei geht es auch um die Versuche der SED, unliebsame Diskussionen zu unterbinden oder in kontrollierte Bahnen zu zwingen. Damit gelingt es Tobias Huff nicht nur, ein geschärftes umweltpolitisches Profil der DDR zu entwerfen, sondern auch die Vorstellungen von der monolithischen SED-Herrschaft zu dekonstruieren.

Autorentext
Dr. Tobias Huff ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar, Arbeitsbereich Neuere Geschichte, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie Leiter des Prüfungsamtes des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften.

Zusammenfassung
This study presents a nuanced look at the environmental history of the GDR. It looks at both the state agencies and the oppositional environmental groups, questioning the usual interpretations. The image of the GDR as an ecological "failed state" became deeply implanted in memory during the years 1989/1990. In this volume, Tobias Huff takes as examples the themes of forest protection and air pollution control to write a very different story of environmental protection in the GDR, thereby questioning the usual image of decay. He introduces the reader to the proponents and opponents of active environmental politics in the GDR, analyzes the governmental decision-making structures and uncovers the connections to oppositional environment groups. Huff thus surmounts the usual idea of a complete contrast between the GDR state authorities and environmental groups.


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