Der Frankfurter Hauptfriedhof

Der Frankfurter Hauptfriedhof

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783737405041
Untertitel:
200 Jahre Stadtgeschichte in Biografien
Genre:
Regional- und Ländergeschichte
Autor:
Udo Fedderies
Herausgeber:
Waldemar Kramer
Anzahl Seiten:
288
Erscheinungsdatum:
20.08.2023
ISBN:
978-3-7374-0504-1

Machen Sie einen Spaziergang durch den schönsten Frankfurter Park, den Hauptfriedhof, und lernen Sie dabei die Stadtgeschichte kennen! Zahlreiche der seit Gründung des Friedhofs 1828 hier bestatteten Persönlichkeiten Politiker, Schriftsteller, Philosophen, Künstler, Musiker, Wissenschaftler, Verleger, Unternehmer, Mäzene und Stifter haben die Geschichte Frankfurts entscheidend geprägt. In diesem Buch werden nahezu fünfzig Persönlichkeiten ausführlich gewürdigt, rund neunzig weitere finden Erwähnung. Die reich illustrierten Biografien sind eingewoben in die Darstellung der sozialen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Frankfurts. Durch Querverweise werden Verbindungen zwischen den Akteuren aufgezeigt. Umfangreiches Kartenmaterial erleichtert das Auffinden der Gräber von Arthur Schopenhauer, Theodor W. Adorno, Marianne von Willemer, Heinrich Hoffmann, Friedrich Stoltze, Johannes von Miquel, Franz Adickes, Ludwig Landmann, Walter Kolb, Robert Gernhardt, Siegfried Unseld, Albert Mangelsdorff und vielen anderen.

Autorentext
Udo Fedderies, geboren 1956, lebt in Frankfurt am Main. Studium der Geschichte, Politik und Pädagogik. Ausbildungen zum Gymnasiallehrer und zum Buchhändler. Jahrzehntelange Tätigkeit im wissenschaftlichen Verlagswesen, zuletzt als Kaufmännischer Leiter und Prokurist. Grabpate auf dem Frankfurter Hauptfriedhof.

Leseprobe
Die drei zuletzt vorgestellten Frankfurter waren Zeitgenossen der Revolution von 1848, in der sie unterschiedliche Positionen ergriffen. Schopenhauer stellte österreichischen Soldaten einen Fensterplatz in seiner Wohnung zur Verfügung, damit sie einen besseren Blick auf die Barrikadenkämpfer hatten. Hoffmann engagierte sich für eine parlamentarische Monarchie und verhöhnte in seinen Schriften sowohl die Linken als auch die Reaktion. Stoltze schließlich war aufseiten der Demokraten und Republikaner zu finden, begleitete die Revolution mit Versen und beteiligte sich an der Reichsverfassungskampagne. Die Revolution von 1848 in den Staaten des Deutschen Bundes ausgelöst durch die französische Februarrevolution machte sich die unerfüllten Forderungen des Vormärz zu eigen. Man verlangte Pressefreiheit, Bauernbefreiung, Schwurgerichte und die Durchführung von Wahlen für eine Nationalversammlung. In Frankfurt versammelten sich schon am 3. März mehr als zweitausend Liberale und Demokraten in der Städtischen Reithalle. Eine Deputation unter Führung von Maximilian Reinganum trug tags darauf im Römer den beiden Bürgermeistern die Forderungen der Versammlung vor: Allgemeine Volksbewaffnung, Einberufung eines allgemeinen deutschen Parlaments, unbedingte Pressefreiheit, Gleichheit ohne Rücksicht auf den Glauben, Amnestie für die politischen Gefangenen. Als die Bürgermeister erklärten, die am gleichen Tage stattfindende gesetzgebende Versammlung werde sich mit den Punkten befassen, für die die Stadt zuständig sei, und alles andere müsse den Behördenweg gehen, stürmte die ungeduldige Menge, die sich vor dem Römer versammelt hatte, das Rathaus und verschaffte sich Zutritt zum Sitzungssaal. Eine von Reinganum eingebrachte Entschließung, wonach die Presse frei sei und keine Zensur mehr stattfinden dürfe, wurde sofort verabschiedet und vom Senat verkündet. Die ebenfalls geforderte Gleichstellung der Juden hingegen wurde abgelehnt. Auch in anderen deutschen Städten wie Berlin, München, Dresden, Stuttgart und Kassel kam es Mitte März zu revolutionären Erhebungen. Bei heftigen Barrikadenkämpfen am 18. März in Berlin setzten sich die Aufständischen gegen das Militär durch, mussten aber über 230 Tote beklagen. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. sah sich gezwungen, den Gefallenen des Volkes seine Ehrerbietung zu erweisen, der Volksbewaffnung zuzustimmen und sein Ministerium zu entlassen. Vom 31. März bis zum 4. April tagte in der Frankfurter Paulskirche das Vorparlament, eine Versammlung von 574 Männern, die sehr ungleichmäßig aus allen deutschen Staaten stammten und die die Wahlen zur Nationalversammlung vorbereiteten. Frankfurt entsandte elf Abgeordnete, unter ihnen Heinrich Hoffmann, Georg Ludwig Kriegk (18051878 Grab E 93), Maximilian Reinganum (17981878 Grab B 68), Eduard Souchay (18001872 Grab C an der Mauer 64) und Georg Varrentrapp (18091886 Grab A an der Mauer 148). Am Tag der Eröffnung des Vorparlaments war die ganze Stadt feierlich mit Tannengrün geschmückt und über 7500 schwarz-rot-goldene Fahnen hingen an den Häusern. Beim Zug der Abgeordneten vom Römer zur Paulskirche läuteten die Glocken, und das Volk jubelte.

Inhalt
Vorwort und Hinweise zum Gebrauch Johann Adam Beil und der Frankfurter Hauptfriedhof Sebastian Rinz Schöpfer der Wallanlagen Marianne von Willemer Muse und Co-Autorin Goethes Eduard Rüppell Afrikaforscher und Senckenbergianer Heinrich Hoffmann Arzt, Literat, Politiker, Vereinsgründer Arthur Schopenhauer Der Weise von Frankfurt Friedrich Stoltze Freiheitsfreund und Preußenfeind Die Gefallenen der Revolution von 1848 Carl Constanz Viktor Fellner und das Ende der Freien Stadt Frankfurt Johannes von Miquel und die Phase der Konsolidierung Franz Adickes und der Aufstieg Frankfurts zur Großstadt Ludwig Landmann, Ernst May und das Neue Frankfurt Johanna Kirchner und der Widerstand gegen den Nationalsozialismus Wilhelm Hollbach und das Ende des Zweiten Weltkriegs Walter Kolb und der Wiederaufbau Frankfurts Theodor W. Adorno und die Frankfurter Schule Robert Gernhardt und die Neue Frankfurter Schule Albert Mangelsdorff und die Hauptstadt des Jazz Siegfried Unseld Ausnahmeverleger in der Stadt der Bücher Von Willi Brundert bis Walter Wallmann Krisen, Kämpfe und Kultur für alle Große Frankfurter Stifter und Mäzene Tabelle der Gräber nach Gewannen Tabelle der Gräber alphabetisch Kartenteil Zitatnachweise Abbildungsnachweise Abkürzungsverzeichnis Literatur


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