Die Bibel

Die Bibel

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783737411103
Untertitel:
Entstehung - Bedeutung- Wirkung
Genre:
Allgemeine & vergleichende Literaturwissenschaft
Autor:
Volker Neuhaus
Herausgeber:
Marix Verlag
Auflage:
1. Auflage
Anzahl Seiten:
192
Erscheinungsdatum:
20.03.2019
ISBN:
978-3-7374-1110-3

Die Bibel ist der Grundtext des Judentums sowie aller christlichen Kirchen. Dabei ist dieses Werk keineswegs ein geschlossener einheitlicher Text: Die jüdische Bibel, das Alte Testament der Christen, nahm in fast 1000 Jahren aus Märchen, Sagen, Legenden, Geschichtserzählungen, Chroniken, prophetischen Visionen und Gesetzesbüchern für das alltägliche Zusammenleben ihre heutige Form an, während das Neue Testament in anderthalb Jahrhunderten aus Spruch- und Erzählsammlungen zu Jesu und der Apostel Leben und Lehre, Briefen der Apostel, theologischen Reflexionen und den Visionen eines apokalyptischen Sehers seine heutige Gestalt gewann. Beide Bücher zusammen wurden in 2000 Jahren zur Grundlage der gesamten westlichen Zivilisation. Diese Prozesse zeichnet Volker Neuhaus dem neuesten theologischen Forschungsstand folgend so präzise wie allgemein verständlich nach.

Autorentext
Dr. Volker Neuhaus, Literaturwissenschaftler und Theologe, promovierte 1968 in Bonn, habilitierte 1975 in Köln und ist dort seit 1977 Professor; seit 1988 evangelischer Geistlicher im Ehrenamt. Seine Schwerpunkte sind die Geschichte des Romans, Goethe, Grass und Wechselwirkungen zwischen Literatur und Christentum sein jüngstes Buch Gipfelgespräche über die Luther-Rezeption Goethes, Thomas Manns und Grass' erschien 2017 im marixverlag.

Leseprobe
Ein christliches eschatologisches Datum als Fixpunkt des globalen Kalenders Da nach der christlichen Lehre das Wirken Jesu, sein Tod und seine Auferstehung als Erfüllung der jüdisch messianischen Weissagungen von einem Weltenumbruch, wie er vom Judentum heute noch als zukünftiges Erscheinen des Messias erwartet wird, als erfüllt galten, hatte dies mit der Ausbreitung des Christentums auch praktische Folgen: In der ersten Hälfte des 6. Jahrhunderts errechnete ein Mönch aus den Angaben des Neuen Testaments den Zeitpunkt von Jesu Geburt für das Jahr 754 nach der Gründung Roms ab urbe condita , der herkömmlichen Zeitrechnung des Römischen Reiches. 754 a. u. c. wurde so zum Jahr 1 n. Chr. Beda Venerabilis war um 730 der erste Historiker, der diese Christliche Zeitrechnung systematisch gebrauchte. Im Frankenreich Karls des Großen war sie dann bereits gebräuchlich und verbreitete sich von dort später weltweit, sodass die aus der christlichen Apokalyptik erwachsene Vorstellung einer Äonenwende zu Christi Geburt letztlich zum Fixpunkt des globalen Kalenders wurde wenn auch zunehmend weltanschaulich neutralere Bezeichnungen wie u. Z. (= unserer Zeitrechnung) in Gebrauch kommen. Apokalypsen als literarische Gattung In der ziemlich genau umrissenen jüdisch-christlichen Gattung der Apokalypse enthüllt Gott einem Auserwählten seinen für diese Äonen-Crash-Zeit festgelegten Plan, den er selbst nicht mehr ändern kann. Empfänger dieser Enthüllungen ist meist eine der großen Gestalten der Vorzeit, z. B. Abraham oder Mose; für sie lupft Gott die Decke von den letzten Dingen und lässt sie Vorzeichen und Vollzug des Untergangs der alten Welt wie das Heraufscheinen und -kommen des Neuen Äons schauen. Somit werden die Begriffe Apokalypse und apokalyptisch heute meist doppelt falsch gebraucht: Zum einen bezeichnet man damit, etwa in Apocalypse Now, das Weltende selbst, während Apokalypse eigentlich die Schrift darüber meint, zum anderen verkürzt man dieses eschaton unzulässig, weil mit dem Ende des alten Äons ausnahmslos immer der Anbruch einer neuen, einer besseren Zeit mitgemeint ist.

Inhalt
Inhalt Abkürzungen biblischer Bücher nach den Loccumer Richtlinien Vorwort Die Bibel Name, Entstehung, Überlieferung Das Wort »Bibel« Die beiden »Testamente« Unterschiede im Schriftverständnis »Altes Testament«, »Erstes Testament«, »Jüdische Bibel«, »Tanach« A Die hebräische Bibel IAllgemeine Fragen Die Bücher Mose Die hebräischen Bücher der »Propheten« Der Begriff »Prophet« Ketubim (Schriften) Anführung der jüdischen Bibel im Neuen Testament Der Kanon der hebräischen Bibel Die griechische Übersetzung Die Stellung der jüdischen Religion im Hellenismus Überlieferung der biblischen Texte Gedruckte Bibelausgaben und Übersetzungen Die Übersetzung Martin Luthers Wirkungen von Luthers Bibelübersetzung Worin besteht die Hebräische Bibel oder das Erste Testament? Was heißt »Wort Gottes«? »Es steht geschrieben« oder der Irrweg des biblizistischen Fundamentalismus Herbert Schöfflers livländischer Theologiestudent und die moderne Exegese IIWeltgeschichte als Heilsgeschichte das hebräische Geschichtswerk als erzählerische Theologie Die Schöpfung Der Sündenfall Die Säkularisierung des Mythos vom Paradies »Jenseits von Eden« Kain und Abel Der Gottesname JHWH Die Sintflut Die Erzväter (von der griechischen Vorsilbe archi = Ur) und ihre Frauen Die Josephs-Novelle Die Josephsgeschichte in der Dichtung Mose und der Exodus Die Landnahme Die Richterzeit Die Stämme Israels, die »Amphiktyonie«, die »Bundeslade« oder die »Lade JHWHs« Samuel Saul, David, Salomon Die Reichsteilung Die späte Königszeit IIIKritik an der Historizität der israelischen Geschichtstheologie Goethes Forschungen zur Hebräischen Bibel Das Vierquellen-Modell Kritik am Vierquellen-Modell im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts Neuere Theorien zu Pentateuch und Enneateuch Das »Münsteraner Pentateuchmodell« nach PWeimar und E. Zenger79 Die Geschichte Israels vor seiner Staatlichkeit nach heutigem Kenntnisstand Religionsgeschichte Israels nach Rainer Albertz Der Gott der Väter Die JHWH-Religion des Stämmebundes nach Albertz »Ich, dein Gott, bin ein 68er.« Die Königszeit »Thron und Altar« Tabelle zur Geschichte Israels und der biblischen Bücher in derzeit herrschender Sicht IVDie Propheten Die Überlieferung Das Zwölfprophetenbuch Prophetie und Geschichtsbücher Die zehn Gebote in der Fassung des Deuteronomiums Das Credo Israels VDas deuteronomistische Geschichtswerk »Ein von einem Ausschuss erfundenes Pferd« der endgültige Pentateuch Die Priesterliche Komposition Chronik, Esra, Nehemia VI»Schriften« oder »Poetische Bücher« (LXX) Die Psalmen Gattungen der Psalmen Psalm 23 in Übersetzungen Martin Luthers von 1545 und Martin Bubers von 1958 Das Nachwirken des Psalters Die Weisheitsliteratur Die Sprüche Salomos Prediger Salomo Das Buch Hiob Das Hohelied Salomos Der mehrfache Schriftsinn VIIDie Apokalyptik Ein christliches eschatologisches Datum als Fixpunkt des globalen Kalenders »Apokalypsen« als literarische Gattung Die Daniel-Apokalypse B Das Neue Testament IDie Evangelien Der Kanon des Neuen Testaments Das Leben des Apostels Paulus Das »Ur-Evangelium« bei Paulus Die Emmausjünger Die Leben-Jesu-Forschung »Ur«- oder »Deutero-Markus« und die Entstehung der synoptischen Evangelien Die Logien-Quelle »Q« Die Formgeschichte der Jesusüberlieferung Die Gleichnisse oder Parabeln Die Fortschreibung eines Gleichnisses Jesu Wunder und Gleichnisse in Goethes Wilhelm Meisters Wanderjahre Die vier Evangelisten und ihre Symbole Das Evangelium nach Markus Das Evangelium nach Matthäus Die Bergpredigt Judentum und Christentum in neutestamentlicher Zeit Alttestamentliche und andere religionsgeschichtliche Parallelen Das Evangelium nach Lukas IIDie Apostelgeschichte des Lukas IIIDie Briefe des Apostels Paulus Die Briefe der Paulusschule IVDie katholischen Briefe Jakobusbrief Die Petrusbriefe Judasbrief VDie Schriften der JohannesSchule Das Johannesevangelium Die Offenbarung des Johannes Ewig wie stündlich die Botschaft der Bibel Literaturverzeichnis


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