Genossen! Wir haben Fehler gemacht

Genossen! Wir haben Fehler gemacht

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783741002755
Untertitel:
Der Sozialistische Deutsche Studentenbund 1946 - 1970 Der Motor der 68er Revolte
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Tilman P. Fichter, Siegward Lönnendonker
Herausgeber:
Schüren Verlag
Anzahl Seiten:
576
Erscheinungsdatum:
20.10.2021
ISBN:
978-3-7410-0275-5

Dies ist die sechste überarbeitete und aktualisierte Auflage der berühmten, zuerst 1977 erschienenen Kleinen Geschichte des SDS Die beiden Autoren, selbst seit den frühen 60er Jahren im SDS aktiv, schildern die Geschichte der zunächst SPD-nahen Studentenorganisation seit ihrer Gründung durch Kriegsheimkehrer im Jahr 1946 nach: ihre Politisierung im Kampf gegen Wiederbewaffnung und einseitige Westorientierung der Bonner Republik in den 50er Jahren; ihr immer problematischeres Verhältnis zur Mutterpartei, das 1961 im Beschluss der SPD-Führung zur Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft in SDS und SPD gipfelte; ihre anschließende Entwicklung zur maßgeblichen Organisation der außerparlamentarischen Opposition und zur entscheidenden Kraft der Studentenbewegung ab 1967 und schließlich ihren bald darauf einsetzenden Zerfall. Was bringt die Neuauflage? Im Kapitel «KPD jenseits der SED?» wird besonders auf die Auswirkungen des KPD-Verbots durch den 1. Senat des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1956 auf die politische Justiz in den beiden deutschen Teilstaaten eingegangen und auf die Schutzfunktion des SDS für mehr als 20 KPD-Studenten. Auch der Beginn der neuen Frauenbewegung und deren politisch-kulturellen Einfluss auf das Denken in den drei parlamentarischen Linksparteien SPD, Bündnis 90 Die Grünen und die Linkspartei sowie auf die Union wird gewürdigt. Ausführlich werden die Anfänge des antisemitischen/antizionistischen Denkens und Handelns nach dem 2. Juni bis zum Ende des SDS dokumentiert und analysiert. Völlig neu ist der Teil über Rudi Dutschkes Verhinderung der israelfeindlichen Resolution auf der XXII. Delegiertenkonferenz des SDS. Weitere neue Unterkapitel behandeln die spalterische Deutschlandpolitik von Konrad Adenauer und die Rolle der deutschen Jugendbewegung bei der Gründung und der Organisationsdebatte des SDS im Jahre 1946. Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) existierte alles in allem nur 24 Jahre, zunächst als Vorfeldorganisation der Schumacher-SPD und nach dem «Unvereinbarkeitsbeschluß» des SPD-Parteirates von 1961 an als autonomer linkssozialistischer Studentenbund. Im Bewusstsein der Öffentlichkeit ist der SDS als treibendes Element der 68er-Bewegung in Erinnerung geblieben DIESES BUCH sollten alle lesen, die mehr über die spannende Zeit der 60er Jahre wissen wollen; die an sozialen Bewegungen Interessiert sind; die wissen wollen, warum bei der letzten Bundestagswahl so viele Ältere SPD gewählt haben.

Autorentext
Siegward Lönnendonker: 1939 in Rheydt/NRW geboren. Besuch der Volksschule und des staatlich-städtischen Gymnasiums (Bielefeld) bis zum Abitur im Februar 1958. April bis Juli 1958 Hochschulpraktikant bei der Firma "ANKER-WERKE AG" in Bielefeld. Studium der Physik, Mathematik (bei Peter Grotemeyer), Soziologie (bei Peter Furth und Margherita von Brentano), Politologie (bei Theo Pirker), Psycholo gie (bei Klaus Holzkamp) an der Freien Universität Berlin. Ab 1962 Arbeit im SDS (Landesverband Berlin), ab 1963 in der Deutsch-Israelischen Studiengruppe (DIS), Israel-Aufenthalt mit Arbeit im Kibuz. Erster Vorsitzender der PU-Gruppe und Bundespressereferent. 1970 Dipl.-Soz. (bei Otto Stammer), 1987 Promotion zum Dr. phil. (bei Theo Pirker). 1963-2004 Hilfsassistent bzw. wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für politische Wissenschaft/Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. Gründer und Leiter des Archivs "AP 0 und soziale Bewegungen", heute "APO-Archiv der FU".Seit 2004 dort ehrenamtlicher Mitarbeiter. Veröffentlichungen zur Geschichte der FU, zum SDS und zur Wissenschaftsgeschichte der FU (sieben Bände). Tilman P. Fichter: 1937 geboren in Berlin. Besuch der Oberschule (Stuttgart) bis zur Mittleren Reife und im Winter 1953/54 der Seemannsschule (Hamburg). Danach Schiffsjunge; Mittel- bzw. Südamerikafahrt auf einem Trampschiff. Von 1953 bis 1958 Mitglied im "Bund Deutscher Pfadfinder" (BDP). Mehrere Großfahrten nach Italien, Franken, Korsika sowie Schweden. Lehre bei einer Stuttgarter Versicherungsfirma, 1959-1961 Tätigkeit bei einer Londoner Rückversicherung. 1964 Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg am Berlin-Kolleg: danach Studium der Soziologie und Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin u. a., bei Otto Stammer, Ernst Fraenkel, Ludwig von Friedeburg, Theo Pirker, Johannes Agnoli sowie Heinrich von der Gablentz und Arnulf Baring. 1963-1970 Mitglied im Berliner SDS: von Februar 1965 bis 1966 Erster Landesvorsitzender. 1973 Dipl.-Pol., 1986 Promotion zum Dr. rer. pol. (bei Theo Pirker), 1971 bis 1981 Forschungstätigkeit am "Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung" der Freien Universität. Seit Oktober 1982 Mitglied der SPD; 1987 bis 2001 Referent für Schulung und Wissenschaft beim Parteivorstand der SPD in Bonn bzw. Berlin. In den 70er Jahren Referent an der DGB-Jugendschule Oberursel in der Ära von Hinrich Oetjen. Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschlands seit 1996. Derzeit freier Autor, Zahl reiche Veröffentlichungen zu den Themen Industriekultur, Deutschlandpolitik der SPD und SDS. Von 1989 bis 2002 Beteiligung - zeitweise als Stellvertreter - der Vorsitzender des Förderkreises e.V. - an der Durchsetzung der Errichtung des Denkmals für die ermordeten Juden im Zentrum von Berlin.

Inhalt
Vorwort 11 Wandel der Sichtweise und Interpretation 11 Zu den Erweiterungen 21 Klaus Meschkat: Vorwort zur 5. Auflage 29 Linkssozialismus und Aufklärung 31 Die SPD und ihre Jugend 37 Die Selbstverzwergung der SPD 43 SDS-Kampagnen 47 Quer zur Logik des Kalten Krieges 51 Vorgeschichte zu 1968 1. Kapitel: Die Soldatengeneration der Gründer 69 Westdeutsche Universitäten in der Nachkriegszeit 69 Der studentische Alltag nach Hitler 70 Entnazifizierung der Hochschule Symptom einer ausgebliebenen Erneuerung 72 Verzicht auf ein «politisches Mandat» 72 Die sozialistischen Studenten: Neubeginn und Kontinuität 73 Die besondere Situation in Berlin 75 Die Herausbildung des überregionalen Studentenbundes 77 Der Hamburger Gründungskongress 78 Student und Politik 81 Der erste Unvereinbarkeitsbeschluss 84 Das abgemusterte Offizierskorps 86 Generationswechsel 88 Das Adenauer-Syndrom 90 Antikommunismus oder linke Stalinismuskritik 94 Die «Eschweger Richtlinien» 95 Die erste verlorene Bundestagswahl 99 Begeisterung für Europa 100 Erste Theorie-Diskussionen 102 Kurt Schumacher und die Doktrin der «Souveränität» 103 Der Tod von Kurt Schumacher 107 Wie die Alten, so die Jungen 108 Die Sozialistische Hochschulgemeinschaft (SHG) 109 Die zweite verlorene Bundestagswahl 110 Die FU-Gruppe: Auf nach Godesberg! 111 2. Kapitel: Flakhelfer- und HJ-Generation 113 Der Bundesvorstand Lohmar/Arndt 113 Beginn der Wehrdebatte 113 Auftrag der Hochschuldenkschrift 114 Antisemitismus nach Auschwitz 115 Studentenschelte 117 SDS und Gewerkschaften 118 Wiederbewaffnung und nationale Frage 120 SDS versus FDJ 122 Unser Standpunkt 125 Der lange Marsch nach links 128 Remilitarisierung 128 Die Paulskirchenbewegung 130 Das zerrissene Testament des Ulrich Lohmar 132 Theorie: Tabu oder Fetisch? 136 Adenauers «Weiterentwicklung der Artillerie» 140 Rückzug in den Elfenbeinturm 142 Dornröschens Erwachen 142 3. Kapitel: Eine Zwischengeneration im Kampf gegen die Atombombe 147 Oswald Hüller: Zwischen Revolutionsromantik und Abspaltungsoptionen 147 Der Studentenkongress gegen Atomrüstung 150 Der Kongress für Demokratie gegen Restauration und Militarismus 152 Die Suspension von Oswald Hüller 155 Eine undogmatische linke Mehrheit 159 Inhalt7 Anatomie einer Ausgrenzung 162 «Ungesühnte Nazijustiz» 166 Die Spaltung des SDS 171 «Abschied vom Elfenbeinturm» 172 Konformismus und Nonkonformismus 174 Trotz alledem 176 «Arm, aber ungebrochen» 179 Die Mauer 180 NÖSPL: Ulbricht versucht, die DDR zu retten 182 Die XVI. ordentliche Delegiertenkonferenz des unabhängigen SDS 184 Die «Sozialistischen Förderergemeinschaften» 188 Der Unvereinbarkeitsbeschluss 190 Wehner 193 Die stabilisierende Funkt…


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