Die Zeit schreiben

Die Zeit schreiben

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783796531934
Untertitel:
Jahreszeiten, Uhren und Kalender als Taktgeber der Literatur
Genre:
Essays & Literaturkritiken
Autor:
Alexander Honold
Herausgeber:
Schwabe Verlag Basel
Auflage:
1. Aufl. 23.09.2013
Anzahl Seiten:
293
Erscheinungsdatum:
04.10.2013
ISBN:
978-3-7965-3193-4

Über Zeitsinn und Rhythmen der Literatur Herbstmesse und Osterfest, Weihnachtstage, Mittsommernacht und etliche andere Zeitmarken bilden das Gerüst einer Kalenderordnung, die unserer säkularen Gegenwart als letzte ernsthafte Form der Frömmigkeit verblieben ist. Die alten Römer handelten (so Karl Philipp Moritz, frei nach Ovid) religiös richtig, indem sie mit der Zeit gingen, sich am Zyklus der Kulte und Festzüge orientierten. Zeitfromm ist heute in einer grenzenlos vernetzten Welt, wo Prozessoren und Maschinen permanent in Betrieb sind die Pietät gegenüber althergebrachten Sonderzeiten, erst recht aber der Glaube an die ultimative Gerichtsbarkeit von Terminen und deadlines. Der Umstand, dass es Zeit «gibt», wird in antiken Mythen als erklärungsbedürftiges Wunder behandelt und auf ein kosmisches Theater der Götter zurückgeführt. Auch in Gedichten, Liedern, Dramen und Erzählungen vergeht Zeit; dies meist in einer sorgfältig angeordneten Weise, als wohlgeformte, in sich gegliederte Abfolge. Die Lyrik akzentuiert das saisonale Wechselspiel der Elemente und Temperaturen, das Drama die handlungsentscheidende Funktion des Augenblicks, und im Roman kommt zutage, wie unterschiedlich gleiche Zeitstrecken erlebt oder genutzt werden. Dieses Buch stellt Texte und Motivzusammenhänge vor, in denen die Zeit selbst im Vordergrund steht und in ihrer Mannigfaltigkeit zu Wort kommt. Die Studie setzt vor 1800 ein mit jener doppelten Neugründung astronomischer und gesellschaftlicher Zeit, die durch den französischen Revolutionskalender angestoßen und dann flankiert wurde von einer naturpoetischen Ästhetik des Jahreslaufs (Rousseau, Schiller, Hölderlin). Relativiert ist dadurch die kanonische Autorität des Kirchenjahres, dessen seelsorgerische Programmatik in Droste-Hülshoffs Geistlichem Jahr noch einmal zur existentiellen Entfaltung gelangt. Schon aber treibt Büchners Dramatik die melancholische und die komödiantische Seite eines durch Arbeit entleerten Daseins hervor. In der Moderne sind es die widerstreitenden Kräfte von langer Dauer und Plötzlichkeit (Thomas Mann), von archaischer Elementarzeit und Uhrenkunst (Ernst Jünger), die an den großen Zeitstrom unterhalb des Wechsels gesellschaftlicher Ordnungen erinnern, zuletzt in der Wiederkehr des Kalendererzählers am Schnittpunkt von historischer Dokumentation und politischer Einbildungskraft (Alexander Kluge). Ein Buch über die Zeit als den Taktgeber der Literatur und des kulturellen Lebens. Es reflektiert in intensiven Auseinandersetzungen mit poetischen Werken das menschliche Bedürfnis, sich in gemeinsamen Rhythmen zu bewegen und zugleich darin die Zeitlichkeit einer je eigenen Geschichte zu erfahren.

Autorentext
Der Autor Alexander Honold, geb. 1962 in Chile, ist Ordinarius für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Basel.

Klappentext
Klassisch-Ägyptisch: umfassend und profund! Gegenstand des Lehrbuches der klassisch-ägyptischen Sprache sind Schrift und Sprache des pharaonischen Ägypten. Bei der Schrift handelt es sich um die Hieroglyphenschrift, die während der gesamten, über drei Jahrtausende dauernden Zeit der pharaonischen Kultur in vielen Bereichen Verwendung fand, z.B. in Tempel- und Grabinschriften. Das Erlernen einer Auswahl von häufigen Schriftzeichen (mit einer Anleitung zum Zeichnen) erfolgt über die ersten drei Kapitel verteilt. Jede Arbeit am Text erfordert den Rückgriff auf die aktuellen Nachschlagewerke: Zeichenlisten und Wörterbücher. Durch Ausschluss einer Zeichenliste und eines Vokabulars im Lehrbuch, deren Informationsgehalt gezwungenermassen allzu stark reduziert sein müsste, wird von Anfang an die Fertigkeit des selbständigen Suchens und überlegten Wählens aus verschiedenen Möglichkeiten eingeübt. Konkrete Hilfen für Anfänger sind aber, besonders zu Beginn, in den Anmerkungen gegeben. In klassisch-ägyptischer Sprache wurden neben Monumentalinschriften historischer und religiöser Art so berühmte Erzählungen wie die des «Sinuhe» oder des «Oasenmannes», aber auch Biographien und Lebenslehren verfasst. Diese Sprachstufe entspricht dem sogenannten Mittelägyptischen des Mittleren Reiches, das über dessen Verwendungszeit hinaus als Schriftsprache bis ins Neue Reich verwendet wurde, d.h. ca. 2000 1300 v.Chr. Die Übungstexte greifen auch auf das Altägyptische des Alten Reiches (z.B. Pyramidentexte) zurück. Diesem steht das Mittelägyptische morphologisch und syntaktisch näher als das jüngere Ägyptisch (Neuägyptisch, Demotisch und Koptisch) dem klassischen Ägyptisch. Das klassische Ägyptisch war auch Grundlage und Vorbild sakraler Texte des späteren Neuen Reiches und der Spätzeit wie des Ptolemäischen. Das Werk folgt systematisch den grammatischen Einheiten der Sprache und berücksichtigt neben Morphologie und Syntax auch Semantik und Pragmatik auf Satz- und Textebene, erläutert anhand von über 350 Beispielen. Die Erklärung linguistischer Begriffe ermöglicht den Einstieg in die Fachliteratur. Weitere Textausschnitte mit Quellenangabe dienen jeweils der Einübung des Stoffes. Im Anhang folgen eine graphemisch-morphologische Rekapitulation der Verbalformen und eine Rekapitulation der Satzmuster anhand ausgewählter Beispielsätze aus dem Hauptteil. Unter den Indices wird schliesslich ein Sachindex zur raschen Orientierung angeboten. Detailliert erklärte Grammatik Praktische Übungen Viele Beispielsätze Übersichtliche Tabellen


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