Il Duce

Il Duce

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783821845999
Untertitel:
Das Leben nach dem Tod
Genre:
20. Jahrhundert (bis 1945)
Autor:
Sergio Luzzatto
Herausgeber:
AB Die Andere Bibliothek
Auflage:
1., Aufl.
Anzahl Seiten:
336
Erscheinungsdatum:
01.10.2007
ISBN:
978-3-8218-4599-9

Warum der barbarisch getötete Benito Mussolini auch nach seiner Hinrichtung jahrzehntelang weiterlebte und bis heute in Italien Anlaß für heftige Kontroversen über die Bedeutung der faschistischen Zeit ist. Italien hat in einem kurzen Prozeß den Faschismus besiegt. Wird die deutsche mit der italienischen Aufarbeitung der faschistischen Zeit verglichen, ist dieser Satz häufig zu hören. Aber an dieser Feststellung ist jede Teilaussage falsch, zumindest jedoch sehr verkürzt. Die Photos mit dem Kopf nach unten auf der Piazzale Loretto in Mailand öffentlich ausgestellten toten Körper des Duce und seiner Geliebten Claretta Petacci gingen um die Welt. Man hat sie vor Augen und denkt, wie eindeutig und brutal doch die Italiener mit dem Faschismus abgerechnet haben. Dann aber liest man mit angehaltenem Atem die detaillierte Recherche des Turiner Historikers Sergio Luzzatto über den öffentlichen Umgang mit dem toten Körper des Duce' und ist gezwungen, sein Bild über die so radikale Abrechnung der Italiener mit dem Faschismus zu revidieren. In der in Italien seit vielen Jahren heftigen Kontroverse über die Bedeutung der Resistenza' im Kampf gegen die Nazi-Okkupation und den Faschismus teilt Luzzatto weder die Position der rechten' Duce-Nostalgie noch der linken' Verklärung des angeblichen massenhaften Widerstands gegen Nazi-Okkupation und Faschismus. Statt dessen versucht er mit einer sehr detaillierten, vor allem aber unkonventionellen Recherche über das Nachleben des toten Mussolini einen anderen Blick auf die bis heute die politische Kultur Italiens prägende Zeit des Übergangs vom Faschismus zur Demokratie.

Klappentext
Requiem für eine Leiche
Spät erst wurde dem "Führer" (dank der Filmindustrie) eine gespenstische Auferstehung zuteil. Das makabre Nachleben des Duce begann, als seine Leiche (und die seiner Maitresse Claretta Petacci) auf der Mailänder Piazzale Loreto an den Füßen aufgehängt und Bestialitäten ausgesetzt war, an denen sich die primitivsten Kannibalen entsetzt hätten: ein Horrorspiegel des Kultes, den der Diktator mit dem eigenen Körper und der Faschismus mit der Körperlichkeit einer jungen Gefolgschaft getrieben hatte. Es ist dieser Körper, so Sergio Luzzatto in seiner brillanten Studie, auf dem Italiens neue Republik gründete. Und das in einem doppelten Sinn: Während die radikale Linke glaubte, nur das tatsächliche Verschwinden Mussolinis (und seiner Anhänger) werde seinen Mythos zertrümmern, klammerte sich die größere Zahl der Mussolini-Verehrer an die Hoffnung, dass ein ordentlich bestatteter Duce zur posthumen Verehrung einladen werde. Zwölf Jahre versteckten italienische Nachkriegsregierungen den Leichnam Mussolinis, um ihr politisches Überleben zu sichern - bis er 1957 nach düsteren Irrfahrten eine letzte Stätte im Familiengrab fand. Es sind diese beiden Seelen in der Brust Italiens, die für Luzzatto das demokratisch unerfahrene Land geprägt haben und bis heute prägen: Unversöhnlichkeit und Nachsicht, Radikalismus und Opportunismus, die Pf licht der Erinnerung und die Kunst des Vergessens.


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