Eros

Eros

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783832179885
Untertitel:
Roman
Genre:
Gegenwartsliteratur (ab 1945)
Autor:
Helmut Krausser
Herausgeber:
DuMont Lit. und Kunst
Auflage:
3. Auflage
Anzahl Seiten:
320
Erscheinungsdatum:
08.06.2006
ISBN:
978-3-8321-7988-5

RUNDSCHAUAlexander von Brücken lernt Sofie in den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs kennen. Er ist Spross einer Dynastie von Fabrikbesitzern, sein Vater verkehrt mit den Größen des Nazi-Regimes. Sofies Eltern arbeiten in seiner Fabrik, erst die Enge der Luftschutzkeller führt die Kinder zusammen. Doch einen Kuss von Sofie gibt es nur gegen Geld. Denn Alexander von Brücken ist reich, er bleibt es sein Leben lang. Und ein Leben lang bleibt er besessen von Sofie. Eros" erzählt die Geschichte einer unerfüllten Leidenschaft. Alexander von Brücken kann sich jeden Wunsch erfüllen, nur den einen nicht. Er nutzt sein Vermögen, um ein anderes Leben zu erkunden, zu begleiten und zu beeinflussen. 1967, nach dem Besuch des Schahs, geht Sofie in den Untergrund. Als ihre terroristische Zelle plant, von Brücken zu entführen, soll sie den Lockvogel spielen. Eros" verfolgt zwei Menschen in einem Versteckspiel durchs Deutschland der Nachkriegszeit bis in die Untiefen einer Terrorszene, die keine Aussteiger duldet, und bis in den Unterschlupf eines Stasi-Plattenbaus. Eros" erzählt die Jahrzehnte überspannende Geschichte eines Jägers und seiner liebenswerten Beute: ein Roman auf Liebe und Tod. Viel mehr kann man von Literatur nicht verlangen!" FRANKFURTER RUNDSCHAU

Einen Bogen über ein halbes Jahrhundert gespannt - mit 'Eros' ist Helmut Krausser ein großer deutscher Zeitroman gelungen. das kühnste, ehrgeizigste und zugleich formal strengste Erzählprojekt dieses Bücherjahrs. FOCUS Ein schwerblütiger, schroffer, aber auch zauberhaft verrückter Roman über ein Königskind und ein Aschenputtel, die nicht zueinanderkommen konnten. KULTUR-SPIEGEL Helmut Krausser gelingt mit 'Eros' eine buchstäblich unglaubliche Liebesgeschichte, die zugleich immer das Große Ganze im Blick behält (). Dass er einen derart vielschichtigen Roman mit jener poetischen Originalität und Präzision zu erzählen versteht, die man bei ihm schon gewohnt ist, zeigt ihn einmal mehr als einen der besten Autoren, die wir hierzulande haben. NDR KULTUR Helmut Kraussers neuer Roman 'Eros' ist so intelligent wie verwinkelt konstruiert (). Ein starkes Buch, das seine Geschichte sicher und trickreich erzählt und sich zugleich zu dem immer Wirklichkeitsfernen und Bruchstückhaften dieses Erzählens bekennt, denn so sagt es eine der Romanfiguren 'nur Fragmente bewahren sich eine Option auf Wahrheit'. SPIEGEL SPECIAL Helmut Krausser bearbeitet mit 'Eros' das uralte Motiv der unerfüllten Liebe bis zum Tod: ein Roman, der sich schon jetzt wie ein Klassiker liest. PLAYBOY Zeitgeschichte und kluge Erzählkunst in einem Text viel mehr kann man nicht verlangen. FINANCIAL TIMES Helmut Kraussers Roman 'Eros' ist ein virtuoses Spiel mit der Überschneidung denkbar unterschiedlicher Lebensgeschichten. () ein ungeheuer spannender Text, der auch stilistisch nichts zu wünschen übrig lässt. DIE PRESSE Mitreißend, historisch, poetisch, sensibel, sinnlich dieser wunderbare Roman ist all dies und noch viel mehr. EXPRESS

Vorwort
Helmut Krausser ist ein leidenschaftlicher Erzähler, ein Künstler der Verführung." SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

Autorentext
Helmut Krausser, geboren 1964, lebt in Berlin. Bei DuMont erschienen neben dem Gedichtband Plasma (2007), Verstand und Kürzungen (2014), die Romane Eros (2006), Die kleinen Gärten des Maestro Puccini (2008), Einsamkeit und Sex und Mitleid (2009) Die letzten schönen Tage (2011) und NIcht ganz schlechte Menschen (2012) sowie die Tagebücher Substanz (2010) und Deutschlandreisen (2014) und der Kriminalroman Aussortiert (DuMont Taschenbuch 2011). Seine Romane Der große Bagarozy

Klappentext
Alexander von Brücken lernt Sofie in den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs kennen. Er ist Spross einer Dynastie von Fabrikbesitzern, sein Vater verkehrt mit den Größen des Nazi-Regimes. Sofies Eltern arbeiten in seiner Fabrik, erst die Enge der Luftschutzkeller führt die Kinder zusammen. Doch einen Kuss von Sofie gibt es nur gegen Geld. Denn Alexander von Brücken ist reich, er bleibt es sein Leben lang. Und ein Leben lang bleibt er besessen von Sofie. "Eros" erzählt die Geschichte einer unerfüllten Leidenschaft. Alexander von Brücken kann sich jeden Wunsch erfüllen, nur den einen nicht. Er nutzt sein Vermögen, um ein anderes Leben zu erkunden, zu begleiten - und zu beeinflussen. 1967, nach dem Besuch des Schahs, geht Sofie in den Untergrund. Als ihre terroristische Zelle plant, von Brücken zu entführen, soll sie den Lockvogel spielen. "Eros" verfolgt zwei Menschen in einem Versteckspiel durchs Deutschland der Nachkriegszeit - bis in die Untiefen einer Terrorszene, die keine Aussteiger duldet, und bis in den Unterschlupf eines Stasi-Plattenbaus. "Eros" erzählt die Jahrzehnte überspannende Geschichte eines Jägers und seiner liebenswerten Beute: ein Roman auf Liebe und Tod. "Viel mehr kann man von Literatur nicht verlangen!" FRANKFURTER RUNDSCHAU

Leseprobe
"Die letzten Tage des Eispalastes

Stellen Sie sich eine kurzgeschorene, sehr gepflegte Wiese vor. Darauf ein Pavillon im pseudochinesischen Stil, darunter eine sehr gepflegte deutsche Familie im Sonntagsstaat: Der Vater, die Mutter, ich, etwa dreizehn Jahre alt, und meine Schwestern, die Zwillinge, drei Jahre jünger. Dahinter ein großes Haus, eine große weiße Villa im Sonnenlicht. Es ist hell, eine fast gleißende Helle umgibt jene Menschen. Man sitzt um einen runden zartgrünen Marmortisch. Darauf stehen sechs Eisbecher mit Zitroneneis. Es sind sechs Stück, weil Keferloher zu Gast ist. Keferloher war es, der in dieser Sekunde unserer Allacher Villa, der riesigen weißen Jugendstilvilla im Norden Münchens den Namen Eispalast gab, scherzhaft, an jenem Augustnachmittag, an dem er mit meinen Eltern im Gartenpavillon Zitroneneis zu sich nahm und die Farbe dessen, was er aß, verglich mit der Farbe dessen, was er in der Sonne leuchten sah. Eispalast! rief ich, trunken von dem schönen Wort, und meine schwesterlichen Papageien griffen es mit ihren grellen Stimmchen auf: Eispalast! Eispalast! Cosima und Constanze hießen sie, benannt nach Komponistenwitwen. Ich nannte sie meistens Coco Eins und Coco Zwei. Keferloher war damals geschäftsführender Direktor in den Fabriken meines Vaters, Fabriken für Metallverarbeitung und Vulkanisiermaschinenbau, die ein Jahr nach Kriegsbeginn auf die Produktion von Rüstungsgütern aller Art umgestellt worden waren. Mein Vater betrat die Gebäude so selten wie ungern, ausschließlich zum Zweck der Repräsentation. Das Wort Fabrikbesitzer klang ihm verhaßt, als Beruf gab er stets, sogar bei den Behörden, Architekt an. Ohne je irgendwo ein Diplom abgelegt zu haben. Dennoch zu Recht. Wenn jemand für die Architektur gelebt hat, war es mein Vater; die Frage, ob er Talent besaß oder nicht, rückt in den Hintergrund vor so viel Passion. Er entwarf Kirchen, Brücken, Parkanlagen... Alles für die Schublade. Oder für eine ferne Zukunft - nach dem Krieg. Im Eispalast waren eine Köchin, zwei Putzfrauen, ein Diener, ein Gärtner und drei Erzieher angestellt. Kein Chauffeur. Das lohnte sich nicht. Papa fuhr immer selbst, wenn er fuhr, auch wenn das unsere Mutter entsetzlich fand. Mama litt unter gelegentlichen Ohnmachtsanfällen. Niedriger Blutdruck. Das war ihr peinlich, aber ansonsten ging es uns gut, mustergültig gut. Ein viertes Kind hätte ihr das Mutterkreuz beschert; sie legte keinen Wert darauf. Es ging uns so gut, daß Papa in jedem Jahr Familienfotos knipsen ließ und diese, wie Kunstwerke gerahmt, an die Wendeltreppe zum ersten Stock nageln ließ."


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