Der Holocaust und die westdeutschen Historiker

Der Holocaust und die westdeutschen Historiker

Format:
E-Book (pdf)
EAN:
9783835320444
Untertitel:
Erforschung und Erinnerung
Genre:
Zeitgeschichte (1945 bis 1989)
Autor:
Nicolas Berg
Herausgeber:
Wallstein
Auflage:
durchgesehene Auflage
Anzahl Seiten:
784
Erscheinungsdatum:
11.09.2013
ISBN:
978-3-8353-2044-4

Nicolas Berg untersucht die Schwierigkeiten der westdeutschen Geschichtswissenschaft im Umgang mit dem Holocaust. Geschichte und Gedächtnis, so Charles Péguy Anfang des Jahrhunderts, stehen im »rechten Winkel« zueinander: jene verlaufe parallel zum Ereignis, dieses gehe senkrecht durch es hindurch. Nicolas Berg zeigt, wie das Verhältnis der deutschen Nachkriegshistoriographie zur NS-Judenvernichtung nur mit dem Blick auf beides zugleich historisiert werden kann. Er ergänzt den historiographiegeschichtlichen Ansatz durch die Gedächtnisgeschichte und fragt nicht nur nach dem Wissensstand im Verlauf der Jahrzehnte, sondern auch nach seiner jeweiligen Historizität und seiner Veränderung. Fokus der Analyse ist der sich wandelnde Begriff von »Auschwitz« in der westdeutschen Geschichtswissenschaft vom Ende des Zweiten Weltkrieges an bis zur gegenwärtigen Diskussion. Beleuchtet werden sowohl die Spannungen zwischen den Perspektiven verschiedener Generationen, als auch die Auseinandersetzungen um die angemessenen Theorien, Methoden und Begriffe. Dabei werden nicht nur die kanonisierten Schlüsselschriften herangezogen, sondern auch lebensgeschichtliche Texte wie Briefwechsel, Tagebücher, Erinnerungen und Autobiographien berücksichtigt, viele von ihnen aus Archivbeständen. Daß es hinter der bekannt mühevollen deutschen Geschichtserinnerung an den Holocaust eine jüdische Außenseiter-Perspektive gab, der viele Jahre lang der wissenschaftliche Wert aberkannt wurde, wird an der Ablehnung der Arbeiten von Joseph Wulf deutlich, die in der vorliegenden Studie erstmals rehabilitiert werden. 3. durchgesehene Auflage mit Personenregister

Platz 1 der Bestenliste "Sachbücher des Monats" von Süddeutsche Zeitung / NDR / Buchjournal Juli 2003Vier Wochen auf der ZEIT-Empfehlungsliste für Sachbücher [Quelle: 10.7.2003 bis 31.7.2003]"Dieses wichtige Buch zeigt, welch langer Weg zurückgelegt werden musste, bevor das monströse Verbrechen in seiner ganzen Dimension erkannt und erforscht werden konnte"[Quelle: Volker Ullrich, Die ZEIT,10.7.2003]"Gewiss bietet auch Berg keine durchgängige Geschichte des IfZ (Münchner Institut für Zeitgeschichte), aber er beleuchtet wichtige Aspekte aus dessen frühen Jahren in einem harten Licht."[Quelle: Norbert Frei, Süddeutsche Zeitung, 8.5.2003]"Diese provokante Studie vermag in einem viel beackerten Feld neue Akzente zu setzen und wird sicher für einige Debatten sorgen."[Quelle: Andreas Eckert, Literaturen]"Wenn man Nicolas Bergs wundervolles Buch liest, muss es einem gerade um die deutsche Historiographie eigentlich gar nicht Leid tun."[Quelle: Natan Sznaider, Die Welt, 21.6.2003]"Dieses Buch hat das Zeug, eine wissenschaftliche Kontroverse auszulösen."[Quelle: Sebastian Conrad, Berliner Zeitung, 7.7.2003]"Es ist das Verdienst des jüngeren Historikers Nicolas Berg (...), daß er das gestörte Verhältnis einiger der bedeutenden deutschen Holocaust-Forscher zu ihren jüdischen Kollegen erforscht hat."[Quelle: Arno Lustiger, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.07.2003]"eine notwendige Auseinandersetzung mit den eigenen Mentoren und Lehrern."[Quelle: Irene Armbruster, Aufbau 24.7.2003]"eine facettenreiche, spannende und gut lesbare Studie über bisher ausgeblendete Aspekte der Deutungsgeschichte der deutschen Verbrechen im "Dritten Reich" von 1945 bis in die Gegenwart."[Quelle: Fritz-Bauer-Institut - Rezensionen, Mai 2003]"Die imposante, gut lesbare Studie untersucht nun umfassend, wie Geschichtsschreiber zwischen 1945 und 1990 über die Schoah nachdachten und wo die Grenzen ihrer Reflexion lagen."[Quelle: Julian Schütt, Online-Besprechung Weltwoche.ch, Ausgabe 22/03]"Es gibt nicht viele Qualifikationsschriften, deren Lektüre sich von der ersten bis zur letzten Seite lohnt. Diese - gekürzte! - Dissertation ist eine davon."[Quelle: Marc Fabian Erdl, Rezension zum "Buch des Monats", konkret, Heft 9, September 2003]"Das Buch ist anregend, wichtig und provozierend."[Quelle: Wolfgang Benz, Das Parlament, 29

Autorentext
Nicolas Berg, geb. 1967, studierte Geschichte, Germanistik und Slavistik in Freiburg i.Br. und arbeitet derzeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur in Leipzig. Er ist Mitherausgeber des Bandes »Shoah. Formen der Erinnerung. Geschichte, Philosophie, Literatur, Kunst« (München 1996). Schwerpunkte seiner Arbeit sind allgemeine Historiographie- und Wissenschaftsgeschichte, deutsch-jüdische Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert und Probleme der Geschichtskultur und Gedächtnisgeschichte. Derzeit arbeitet er an einem Projekt zum jüdischen Wissenschaftstransfer zwischen Ost- und Westeuropa im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.


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