Untertitel:
Zur Arbeit der DGB-Frauen (19451990)
Genre:
Sonstige Soziologie-Bücher
Herausgeber:
Psychosozial Verlag
Erscheinungsdatum:
31.10.2013
Erwerbstätige Frauen brauchen Netzwerke. Eines der ältesten und größten ist nach wie vor der Bundesfrauenausschuss im DGB. Das Buch zeigt, wie Frauen in den Gewerkschaften von Anfang an kämpfen, um innerhalb der Gewerkschaften mit ihren Interessen und Forderungen sichtbar zu sein.
Die vorliegende Geschichte der Frauen im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) ist zugleich eine Sozialgeschichte der Frauen in der Bundesrepublik und ihrer Kämpfe um Gleichberechtigung. Viele der Gewerkschafterinnen kamen aus dem Widerstand gegen das Naziregime und widmeten sich nach dem Krieg der Frauenarbeit. Ihre Geschichte, ihre Biografien und ihre Positionen werden anhand von bisher unveröffentlichten, internen Protokollen rekonstruiert und mithilfe von Interviews mit den Vorstandsfrauen anschaulich erzählt. Die vorliegende Untersuchung zeugt von den Kämpfen der Gewerkschafterinnen um den sozialen Status der erwerbstätigen Frauen: Es geht um gleichen Lohn, aber auch um den §218 oder um die Quote und nicht zuletzt um die Position von Frauen im DGB und in den Einzelgewerkschaften. Zu entdecken gilt es zudem, wie die Auseinandersetzungen mit anderen Frauenbewegungen verliefen und wie der neue Feminismus ab den 1970er Jahren bis weit in die Gewerkschaften hinein Wirkung zeigte. Ein zweiter Band, der die Geschichte der DGB-Frauen ab 1990 zum Gegenstand hat, ist für das Frühjahr 2015 in Vorbereitung.
Autorentext
Sibylle Plogstedt, geboren 1945, Studium der Sozialwissenschaften in Berlin, 1965/69 Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes, 1969 politische Haft in Prag; 1974/76 Berufsverbot an der FU-Berlin, 1976 Mitbegründerin der feministischen Frauenzeitschrift Courage, 1986/89 Redakteurin des Vorwärts in Bonn; lebt als freie Journalistin in Bonn, arbeitet für verschiedene Zeitschriften und das Fernsehen. Empfängerin der Hedwig-Dohm-Urkunde 2011 des Journalistinnenbundes.
Zusammenfassung
»Sibylle Plogstedt legt ein längst überfälliges Buch über engagierte Frauen innerhalb des DGB vor, die einen maßgeblichen Beitrag zur Einführung der heute von vielen als selbstverständlich erachteten Rechte geleistet haben.« Ines Weber, Portal für Politikwissenschaft am 15.05.2014 »Sibylle Plogstedt hat mit ihrer Veröffentlichung die Arbeit der DGB-Frauen sichtbar gemacht und gewürdigt und damit zugleich eine Zeitchronik geschrieben. Die Studie kann als Handbuch für Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter genutzt werden, sie ist jedoch auch für alle Interessierten verständlich und lesbar geschrieben.« Mechthild Veil, Feministische Studien Mai 2014 »Plogstedt hat eine Organisationsgeschichte der Frauen im DGB geschrieben, die man ohne historisches Vorwissen lesen kann. Man entdeckt dort manche lange vergessene Episode der DGB-Geschichte und stößt auf manche zu Unrecht vergessene Diskussion.« Peter Nowak, Express. Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 7-8/2014 »Gestützt auf Interviews und Archivmaterial schließt sie damit eine Wissenslücke, denn thematisch vergleichbare Publikationen gab es bisher überwiegend nur zu den Einzelgewerkschaften.« Michael Zander, Junge Welt am 16. Mai 2014 »Plogstedt hat eine Organisationsgeschichte der Frauen im DGB geschrieben, die man ohne historisches Vorwissen lesen kann und sollte. Man entdeckt dort manche lange vergessene Episode der DGB-Geschichte und stößt auf manche zu Unrecht vergessene Diskussion.« Peter Nowak, der Freitag am 7. März 2014 »Das Buch macht allen Frauen (und Männern) Mut, die immer wieder neu um die Gleichstellung in unserer Gesellschaft kämpfen, die sich aktuell in die Auseinandersetzung um das Betreuungsgeld einmischen, die weiterhin die Forderung nach Quote hartnäckig zu ihrem Thema machen und die dafür eintreten, dass Recht auf gleichen Lohn für gleich(wertig)e Arbeit endlich Realität wird.« Margarete Benzing, nds. Die Zeitschrift der Bildungsgewerkschaft 3-2014 »Die aufschlussreichen Interviews (...) spiegeln nicht nur ein lebendiges Bild persönlicher Erlebnisse wider. Sie verdeutlichen zugleich den schweren Stand der Selbstbehauptung während der aktiven Gewerkschaftsarbeit. Gerade diese Mischung aus Biografie und politischer Akzentsetzung zeichnet das lesenwerte Mammutwerk aus.« Marlies Hesse, Frauen. Gesellschaft und Politik Nr. 314/315 Januar 2014 »Auf mehr als 500 Seiten erzählt Sybille Plogstedt anschaulich und sehr kurzweilig von den Frauen und ihrer Arbeit, und davon, wie sie Politik in Deutschland mitgestaltet haben.« Karin Flothmann, Verdi.de »Das über 500 Seiten starke Buch geht einerseits stark und ausführlich auf die Biografien der handelnden Frauen ein, dokumentiert aber im gleichen Ausmaß den Kampf um Gleichstellung und Anerkennung in einer männlich dominierten Gesellschaft.« Klaus Will, blz - Zeitschrift der GEW Berlin, Februar 2014
Inhalt
Inhalt Vorwort Michael Sommer Einleitung: »Wir haben Geschichte geschrieben« Gewerkschaftliche Frauenliteratur Die vorliegende Studie Die Interviews: Die Personenauswahl 1. Die Vorgeschichte: Es ging um die reine Existenz Die Bedingungen in den alliierten Besatzungszonen (19441949) Wer war Liesel Kipp-Kaule? Artikel 3 des Grundgesetzes der Frauenausschuss protestiert (19461948) Die Neuorganisation der DGB-Frauenarbeit (19471949) Mutterschutz und andere Schutzgesetze (19451952) Reeducation von jungen Gewerkschafterinnen (19461949) 2. Der DGB wird gegründet Start ohne den FDGB (19451949) Die Berliner UGO Wer war Thea Harmuth? »Hier hat die Galanterie zu schweigen!« (1949) 3. Die Mütter der Gewerkschaftsbewegung Wer waren die Gründerinnen der Frauenarbeit? Die Richtlinien der Frauenarbeit (1951) Schlechter Start bei der Reform des BGB Die Frauenfrage als soziale Frage Die Zeit für die Reform des BGB drängt (1951) Mainz grüßt die erste Bundesfrauenkonferenz (1952) Frühe Kritik an Betriebsräten Arbeitsamt, Sozialversicherung, Krankenversicherung Die Zölibatsklausel (19501961) Beim zweiten DGB-Kongress verstummten die Frauen (1952) Die Dienstmädchenfrage (1951) Der ungeliebte Hausarbeitstag (19511965) Pflichtjahr für soziale Dienste? (19541960) Der plötzliche Tod von Thea Harmuth (1956) Die Interimszeit (1956) Ungleiche Chancen für die Kandidatinnen (1956) Die Wahl Maria Webers (1956) 4. Die Ära Maria Weber Wer war Maria Weber? Wer waren die Mitstreiterinnen im Bundesfrauenausschuss? Maria Weber legte los (19561964) Teilzeit und Arbeitszeiten: Die Aufgaben drängen (19561963) Automatisierung und Frauenarbeitslosigkeit (19561957) Arbeitsschutz und Gewerbeaufsicht (19571966) Proteste gegen die atomare Aufrüstung (19551961) Frauenbündnisse (19571958) Warum arbeitet die Frau? Soziologische Umfragen (19581959) Novelle zu Mutterschutzgesetz (19581967) Nach der Frauenkonferenz ist vor der Frauenkonferenz (19611965) Berufliche Bildung (19561962) Wer waren die Gewerkschafterinnen der zweiten Generation? Kaum war die DGB-Frauenarbeit begonnen, schieden die ersten schon wieder aus Wer war Irmgard Blättel? Blättel als DGB-Rechtsschutzsekretärin (ab 1962) Karrierewege in den Gewerkschaften Gewerkschafterinnen in Aufsichtsräten und Selbstverwaltungsorganen (19581962) Die Debatte um die Notstandsgesetze (19601968) Pflichtjahr für Mädchen, Arbeitsdienst für alle? (19621969) Demonstrationen und Studenten (19621969) Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit (19551967) Überholter Arbeitsschutz für Frauen? (19661970) Exkurs: Rückblick auf die Arbeitsschutzdebatte Kein Interesse an der gewerkschaftlichen Frauenarbeit? (19621966) Erste Frauenenquete (19621980) Manipulation bei der eugenischen Indikation? (19651966) Kürzungen in der Frauenarbeit (19651967) 5. Die 68er und die Frauenarbeit Berlin, Vietnam, Biafra und Prag (19581968) Schwarze gesucht (1969) Konzertierte Aktion und Septemberstreiks (19661976) Wer war Anke Fuchs? Aufbruch in die Politik Neue Ziele und andere Strukturen gesucht (19691972) Unvollkommene Gleichberechtigung (19701972) Neue Familienpolitik (19701974) »Ich habe abgetrieben!« (1971) 6. Stellve…
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