Fohnsdorfer Schächte

Die derbe Unterwelt der Hauer in der Fohnsdorfer Gruabn, und die Schule der Provinz.

Die Kniehöhe eines Erwachsenen war die Augenhöhe eines Kindes; Füße, Fußtritte! Füße, Sinnbild einer Ausweglosigkeit. Fußtritte, Schule der Provinz. Der Protagonist Paul Lindner hatte keine Chance, und nutzte sie. Er stieg als Kind in die Schächte der Phantasie, wie sein Großvater in die Bergwerksstollen. Beide verschwanden in ihrer Unterwelt, betrachteten sich gegenseitig wie fremde Lichtblitze, zuckten zusammen, wenn sich die Blicke trafen. "Aus dem Buam wird nichts", sagte er stets. Doch Paul Lindner hatte sich dieses "Nichts" als geheimstes Versteck ausgesucht. Seine frühe Bewaffnung gegen die Derbheit der Bergwerkssiedlung; von da an ging ihr Schalg ins Leeere.

Autorentext
Mitte der 80er Jahre erste Lesungen, aus bis dato unveröffentlichten Gedichtbänden, in Konstantin Weckers "Kaffee Giesing". Es folgten Performanceprojekte mit Schauspielschülern der Theaterakademie August Everding u. dem Musikkomponisten Oliver Ringleb in der Reihe Barlyrik, wie das Künstlerbuch VERDICHTUNG mit dem Maler u. Grafiker Heinz Felbermair. Anfang der Jahrtausendwende konzentriert sich der Autor auf Erzählungen,Essays und begleitet sie mit der Figur des Paul Lindners durch die Werke : GNADENBROT, MÜNCHNER FEIGHEIT, BAUCHSCHUSS SCHWABING und FOHNSDORFER SCHÄCHTE. W.A. Riegerhof ist kein Erfinder seiner Geschichten;seine Sätze sind das Blut, das seine Protagonisten: Angeschlagene,Abgeschriebene im Kampf ums alltägliche Leben verlieren.

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