Die Aussenseiter

Die Aussenseiter

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783855461660
Untertitel:
Schweizer im internationalen Automobilrennsport 1950 bis heute
Genre:
Natur- & Technik-Biografien
Autor:
Hans Treml, Nina Treml
Herausgeber:
Baeschlin
Auflage:
1., Aufl.
Anzahl Seiten:
493
Erscheinungsdatum:
01.11.2005
ISBN:
978-3-85546-166-0

Schweizer Rennfahrer sind nicht zuletzt deshalb Aussenseiter, weil sich die Brennpunkte der internationalen Rennszene ausschliesslich im Ausland befinden. Wer Ambitionen hat, muss sehr mobil sein, und weil sich nie eine nationale Autoindustrie etablieren konnte, fehlen dem Sport zahlungskräftige Förderer. Trotzdem hält die Schweiz an der Begeisterung für den Autosport fest. Das belegen nicht nur die hohen Einschaltquoten bei Formel-1-Fernsehübertragungen, sondern auch die lange Liste von Namen, die auf diesem Gebiet Karriere gemacht haben.
Fragt man jedoch Herrn und Frau Schweizer nach Landsleuten, die im Rennzirkus Erfolg hatten, fallen die Antworten dürftig aus: Clay Regazzoni, Jo Siffert und vielleicht noch Marc Surer werden spontan genannt, die jüngeren Generationen kennen nur noch den Namen Sauber. Gewiss, die Schweiz konnte bisher noch keinen Formel-1-Weltmeister stellen, wenn auch Regazzoni den Titel nur knapp verpasste. Dennoch sind die vier oben Genannten längst nicht die Einzigen, die während eines halben Jahrhunderts die Schweiz im internationalen Renngeschehen vertreten haben. Auch weniger Prominente hinterliessen ihre Spuren, und alle haben ihre eigene, teils erfolgreiche, teils vom Pech gezeichnete, ja sogar tragische Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden.
Eines dieser unzähligen Talente, vom Autorenteam Hans und Nina Treml nach grosser Recherchierarbeit in lebendiger Sprache beschrieben, war beispielsweise Jürg Dubler. Seine Karriere beginnt 1960 auf dem Flugplatz Dübendorf im VW Käfer seiner Mutter. Später fährt er Volvo, dann Lotus-20-Einsitzer und schliesst die Schweizer Meisterschaft hinter Périat und Vögele auf dem dritten Platz ab. Dubler beginnt selbst Autos zu bauen mit gutem Erfolg. 1966 startet er seine Karriere als Profifahrer auf Brabham BT15 Formel 3 und erreicht mit seinem attraktiven Fahrstil in Osteuropa einen eigentlichen Kultstatus. Weitere Erfolge stellen sich ein, doch den Schritt in die Formel 1 schafft er nicht. Als er 1971 Zeuge des tödlichen Unfalls von Jo Siffert in Brands Hatch wird, ist er tief betroffen. Auch nach seinem Rücktritt bleibt er dem Rennsport verbunden, als Reporter fürs Schweizer Fernsehen und als Organisator von Rennshows.
Dubler ist einer der Charaktere, die von Treml so treffen beschrieben und mit bisher unveröffentlichtem Fotomaterial dokumentiert werden. Über 1000 Fotos finden sich in diesem Buch und auf 500 Seiten werden Rennfahrergrössen von de Graffenried über Musy bis Zweifel beschrieben. Foitek, Wyss, Vonlanthen, Brun, Lienhard und Fässler ihnen und vielen anderen mehr ist jeweils ein Kapitel gewidmet, und das Team Sauber nimmt am Ende des Bandes einige weitere Seiten in Anspruch. Die Aussenseiter ist benahe eine Enzyklopädie des Schweizer Automobilrennsports der letzten 55 Jahre, doch weil Hans Treml keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, lehnt er diesen Begriff ab. Bestimmt existiert aber kein vergleichbares Werk, und in absehbarer Zeit wird wohl auch nichts dergleichen entstehen.

Das Verhältnis zwischen der Schweiz und dem Autorennsport ist gezeichnet von einer gewissen Zwiespältigkeit. Seit dem tragischen Unfall in Le Mans 1955, bei dem 80 Zuschauer ums Leben gekommen sind, besteht hierzulande das Rundstreckenverbot. Die Brennpunkte der internationalen Rennszene befinden sich seither ausschliesslich im Ausland. Und obwohl der Sport in der Schweiz populär ist, erfährt er nur wenig Förderung. Schweizer Rennfahrer sehen sich so in eine Aussenseiterposition gerückt.
Dennoch gibt es sie: unerschütterliche Schweizer, die ihr Leben der motorisierten Jagd nach Ruhm und Ehre verschrieben haben. Seit Beginn der modernen Formel 1 im Jahr 1950 haben rund 20 von ihnen an einem Grand Prix teilgenommen, ein weiteres Dutzend sass bei namhaften Langstrecken- oder Bergrennen als Sieger am Steuer, und mehrere Teams und Techniker waren jahrelang mitten im Geschehen. Nicht nur bekannte Persönlichkeiten wie etwa Jo Siffert, Clay Regazzoni, Marc Surer oder Peter Sauber haben im Rennsport ihre Spuren hinterlassen.
Seit 55 Jahren gibt es eine Geschichte der Schweizer auf den Rennpisten des Auslands. Und alle haben sie ihre eigene Geschichte zu erzählen - über Erfolg und Niederlage und über Episoden, die sich in keiner Resultatetabelle wiederfinden. So wollte sich einer beispielsweise die Beine verkürzen lassen, um in einen Formel-1-Boliden zu passen. Einer zerschmetterte an der Grenze seinen Siegerpokal, um keinen Zoll bezahlen zu müssen. Ein anderer verursachte mit seinem Formel 1 einen Waldbrand, der erst nach 24 Stunden gelöscht werden konnte. Und einer stach bei einem Rennwettbewerb 250 Teilnehmer aus, gewann eine Million Dollar, sah davon aber keinen Cent.
Das Buch "Die Aussenseiter" trägt durch Portraits der wichtigsten Akteure dem Schweizer Beitrag im internationalen Rennzirkus Rechnung, verschafft einen Überblick und bietet nicht zuletzt auch Unterhaltung für Motorsportbegeisterte. Anhand von Resultaten, Anekdoten, Zitaten und zahlreichen - grösst


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