Kaiser Konstantin und die wilden Jahre des Christentums

Kaiser Konstantin und die wilden Jahre des Christentums

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783865690647
Untertitel:
Die Legende vom ersten christlichen Kaiser
Genre:
Mittelalter
Autor:
Rolf Bergmeier
Herausgeber:
Alibri Verlag
Auflage:
korrigierte
Anzahl Seiten:
350
Erscheinungsdatum:
30.11.2010
ISBN:
978-3-86569-064-7

Konstantin gilt als der christliche Kaiser, dessen Regentschaft den Beginn des christlichen Abendlandes definiert. Eine Vision vor der Schlacht an der Milvischen Brücke soll ihn zum Glauben an den einzig wahren Gott bekehrt haben. Ein ideologisch weniger verklärter Blick auf das frühe 4. Jahrhundert ergibt jedoch ein anderes Bild. Denn Konstantin hat sich nie zum Christentum bekannt, antike Bauwerke und Münzen zeigen ihn als sonnengöttlichen Herrscher. Seine Religionspolitik war in erster Linie geprägt vom Streben nach der Alleinherrschaft. Christliche Einflüsse auf seine Entscheidungen sind nicht nachweisbar. Von solchen Feststellungen unbeeindruckt, halten zahlreiche deutsche Althistoriker das Bild des allerchristlichsten Kaisers aufrecht. Dass Konstantin als arianischer Ketzer getauft wurde, spielt in ihrer Wahrnehmung ebensowenig eine Rolle, wie die Zeugnisse, die den Kaiser mit dem Sonnengott in Verbindung bringen. Die Erkenntnis der Symbolforschung, dass das Kreuz zur Zeit Konstantins noch nicht als christliches Symbol gegolten hat, führt nicht zu einem quellenkritischen Umgang mit den Berichten aus kirchlichen Quellen. Anstatt zu fragen, wann das himmlische in diesem Zeichen siege in die antiken Texte zur Schlacht an der Milvischen Brücke hineingeschmuggelt worden ist, erörtern Althistoriker noch heute allen Ernstes, ob Konstantin das Kreuz denn im Traum oder tatsächlich gesehen habe. Ohnehin stellte das Christentum damals keine einheitliche geistige Kraft dar, sondern präsentierte sich als ein Bündel sich gegenseitig heftig bekämpfender Konfessionen. Es sind weder die geistige Stärke der Gläubigen noch die Überzeugungen Konstantins, die das Christentum zur den Mittelmeerraum dominierenden Religion aufsteigen lassen. Erst 50 Jahre nach dem Tod Konstantins des Großen setzt Kaiser Theodosius die neue Staatsreligion durch aus politischem Kalkül und indem die Religionsfreiheit abgeschafft wird.

Autorentext
Rolf Bergmeier, Jahrgang 1940, Studium der Alten Geschichte und Philosophie an der Gutenberg-Universität Mainz. Seit zehn Jahren liegt sein Forschungsschwerpunkt auf der Kirchengeschichte der Spätantike.


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