Wissensobjekt Mensch

Wissensobjekt Mensch

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783865990624
Untertitel:
Humanwissenschaftliche Praktiken im 20. Jahrhundert
Genre:
Geisteswissenschaften allgemein
Herausgeber:
Kulturverlag Kadmos
Anzahl Seiten:
244
Erscheinungsdatum:
2011
ISBN:
978-3-86599-062-4

»Was gemacht wird, der Gegenstand, erklärt sich durch das, was in jedem Moment der Geschichte das Machen war. Fälschlicherweise stellen wir uns vor, daß das Machen, die Praktik, sich vom Gemachten aus erklärt«, schrieb der französische Historiker Paul Veyne vor 30 Jahren. Die Naturwissenschaftsgeschichte der letzten Jahrzehnte hat diesem Diktum sicherlich Rechnung getragen. Wissenschaftliches Wissen wird in der Regel nicht mehr vom »Gemachten«, vom Resultat aus betrachtet, sondern als Ergebnis eines historisch kontingenten Produktionsprozesses. Doch während von den Objekten der Naturwissenschaften nicht mehr ohne weiteres gesagt werden kann, dass sie unabhängig von uns in der Natur existieren, scheint die Vorstellung, dass auch der Mensch kein überzeitlich gegebenes Wissensobjekt ist, weit weniger selbstverständlich zu sein. Anknüpfend an die Arbeiten von Michel Foucault und Wolf Lepenies erkundet dieser Band verschiedene Aspekte der Humanwissenschaften im 20. Jahrhundert. Es geht dabei vor allem um die Entstehung neuer Praktiken, die darauf abzielten, Erscheinungen des menschlichen Lebens sichtbar und kontrollierbar zu machen: Fortpflanzung und Vererbung, Charakter und Körperlichkeit, Gefährdung durch Strahlen und Infektionen. Diese Praktiken haben nicht nur den Bereich der Wissenschaften vom Menschen entscheidend erweitert. Sie haben auch unsere Auffassung dessen, was der Mensch ist, auf grundlegende Weise verändert und damit den Gegenstand den Humanwissenschaften selbst.

Autorentext
Christina Brandt ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin.


Klappentext
Der vorliegende Band erkundet neue Möglichkeiten, anhand einer praxisbezogenen Analyse eine Geschichte des Wissens vom Menschen im 20. Jahrhundert zu schreiben. Die hier vereinigten Fallstudien befassen sich mit Entwicklungen, die sich nicht bestimmten Disziplinen zuordnen lassen, sondern sich auf Gebieten vollzogen haben, die zwischen den Geistes-, Natur- und Lebenswissenschaften angesiedelt waren. Es geraten dabei so unterschiedliche Praktiken wie Handschriftenanalysen, genealogische Methoden, Körpertechniken, eugenische und therapeutische Verfahren, medizinische Menschenexperimente und Biotechnologien in den Blick. Bei aller Verschiedenheit der untersuchten Praktiken richtet sich unser gemeinsames Interesse auf die Entstehung neuer, auf den Menschen bezogener Wissensformen und -objekte.


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