Projekt einer zeitgenössischen Literaturgeschichte

Projekt einer zeitgenössischen Literaturgeschichte

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783869160986
Untertitel:
Essays
Genre:
Kunst & Literatur
Autor:
Louis Aragon
Herausgeber:
Edition Text + Kritik
Auflage:
1. Aufl. 2010
Anzahl Seiten:
214
Erscheinungsdatum:
31.10.2010
ISBN:
978-3-86916-098-6

Louis Aragon, mit seinem Freund André Breton einer der wichtigsten Vertreter des Surrealismus (Der Pariser Bauer), trennt sich von diesem 1932, verschreibt sich dem sozial- und psychokritischen Realismus in der Tradition des französischen Romans des 19. Jahrhunderts (Die Reisenden auf dem Oberdeck), erlangt während des Krieges durch seine Trauerund Résistancegedichte (Das Herzeleid, Elsas Augen) die Bedeutung eines nationalen Dichters und veröffentlicht nach dem Krieg bis kurz vor seinem Tod bedeutende Romane (Aurélien, Die Karwoche, Die Tötung, Blanche oder das Vergessen, Theater/Roman) und Gedichtbände (Der unvollendete Roman, Elsas Narr). Zahlreiche seiner Gedichte wurden zu Chansons verarbeitet und fanden dadurch in Frankreich weite Verbreitung und ungewöhnliche Bekanntheit.

Als Louis Aragon (18971982) Anfang 1922 das ungeliebte Medizinstudium zugunsten freier literarischer Tätigkeit aufgab, erhielt er die finanzielle Unterstützung des Pariser Couturiers, Kunstsammlers, Bibliophilen Jacques Doucet (18531929). Als Gegenleistung verpflichtete sich der junge Autor, in regelmäßigen Abständen Skizzen des Pariser literarischen und künstlerischen Lebens für seinen Mäzen zu verfassen - Texte, die dem 70-Jährigen einen unmittelbaren Einblick in das Denken und Treiben der jungen zeitgenössischen Avantgarde vermitteln sollten. In Erfüllung dieses Abkommens schrieb Aragon in den Jahren 1922 bis 1924 eine Reihe von kurzen Essays, die ihm mit einem monatlichen Honorar vergütet wurden. Eine vorübergehende Entfremdung der beiden Männer führte zum Abbruch dieser Arbeit. Offenbar hatte Aragon ursprünglich die gesamte Periode von 1911 bis 1922 darstellen wollen. Das zeigt der Plan, den er im Februar 1922 in der Zeitschrift "Littérature" unter dem Titel "Projet d'histoire littéraire contemporaine" veröffentlichte. Die Manuskripte befinden sich heute in der Bibliothèque littéraire Jacques Doucet (Paris). Nur wenige von ihnen hatte Aragon zu Lebzeiten veröffentlicht. Er machte aus ihnen eine Art Geheimsache, so dass die meisten Kapitel erst nach seinem Tod von dem französischen Dada-Spezialisten Marc Dachy herausgegeben werden konnten. Dieser von Dachy kommentierte Text liegt der hier gebotenen ÜberSetzung von Lydia Babilas zugrunde.

Autorentext
Drews, JörgJörg Drews (1938-2009). Studierte Germanistik, Anglistik und Geschichte in Heidelberg, München und London und wurde 1966 mit einer Dissertation über Albert Ehrenstein promoviert. Redakteur und Literaturkritiker bei der "Süddeutschen Zeitung". Seit 1973 Professor für Literaturkritik und Literatur des 20. Jh. an der Universität Bielefeld. Forschungsschwerpunkte: Arno Schmidt (Hg. des "Bargfelder Bote"); Johann Gottfried Seume (1995 Gründer der Johann-Gottfried-Seume-Gesellschaft zu Leipzig); seit 1977 Mithrsg. der "Frühen Texte der Moderne"; Mitbegründer des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie; seit 2002 Vorsitzender der Jury des Hörspielpreises der Kriegsblinden. Geerken, HartmutHartmut Geerken, geb. 1939, studierte Orientalistik, Philosophie, Germanistik und Vergleichende Religionswissenschaften in Tübingen und Istanbul, wo er auch eine Dissertation bei Hellmut Ritter begann. Danach gab er Deutschkurse für die ersten türkischen Arbeitsmigranten in Anatolien, die nach Deutschland gehen sollten. Als Mitarbeiter im Goethe-Institut war er von 1966 bis 1972 in Kairo, 1972 bis 1979 in Kabul und 1979 bis 1983 in Athen tätig, seitdem lebt er als Musiker, Komponist, Schriftsteller, Publizist, Hörspielautor und Filmemacher in Herrsching am Ammersee. Ramm, KlausKlaus Ramm, geb. 1939 ist ein deutscher Literaturwissenschaftler in den Bereichen Konkrete Poesie und Hörspiele. Er studierte Germanistik, Philosophie, Psychologie in Graz, Tübingen, Berlin, Kiel und Würzburg und war bis 2003 Professor an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld.

Klappentext
Als Louis Aragon (1897-1982) Anfang 1922 das ungeliebte Medizinstudium zugunsten freier literarischer Tätigkeit aufgab, erhielt er die finanzielle Unterstützung des Pariser Couturiers, Kunstsammlers, Bibliophilen Jacques Doucet (1853-1929). Als Gegenleistung verpflichtete sich der junge Autor, in regelmäßigen Abständen Skizzen des Pariser literarischen und künstlerischen Lebens für seinen Mäzen zu verfassen - Texte, die dem Siebzigjährigen einen unmittelbaren Einblick in das Denken und Treiben der jungen zeitgenössischen Avantgarde vermitteln sollten. In Erfüllung dieses Abkommens schrieb Aragon in den Jahren 1922 bis 1924 eine Reihe von kurzen Essays, die ihm mit einem monatlichen Honorar vergütet wurden. Eine vorübergehende Entfremdung der beiden Männer führte zum Abbruch dieser Arbeit. Offenbar hatte Aragon ursprünglich die gesamte Periode von 1911 bis 1922 darstellen wollen. Das zeigt der Plan, den er im Februar 1922 in der Zeitschrift Littérature unter dem Titel Projet d'histoire littéraire contemporaine veröffentlichte. Die Manuskripte befinden sich heute in der Bibliothèque littéraire Jacques Doucet (Paris). Nur wenige von ihnen hatte Aragon zu Lebzeiten veröffentlicht. Er machte aus ihnen eine Art Geheimsache, so dass die meisten Kapitel erst nach seinem Tod von dem französischen Dada-Spezialisten Marc Dachy herausgegeben werden konnten. Dieser von Dachy kommentierte Text liegt der hier gebotenen Übersetzung von Lydia Babilas zugrunde.

Inhalt
Vorwort Agadir. Die Diebstähle im Louvre. Der Futurismus. Die russischen Ballette. Nick Carter. Die Duncans. Von 1913 bis zum Krieg Alcools. Wie man von Lautréamont sprach. Vers et Prose, die Closerie des Lilas. Rimbaud in den Händen Paul Claudels. La Phalange. Die Epoche der Soirées de Paris. Guillaume Apollinaire schließt sich an einem Tag des Grand Prix dem Futurismus an. Savinio in Hemdsärmeln Die Indépendants. Cravan. Die Baronin. Le Phalène. Le Sacre. Chirico. Brief Arthur Rimbauds, der Rêve enthält (N.R.F. vom 1. August 1914). Vom 1. August 1914 bis zum Tod Apollinaires (10. November 1918) Das Kino, Charlie und die Vampire. Le Mot, l'Elan und les Solstices. Montparnasse und Montmartre. Guillaume Apollinaire und der Krieg. Die Dienstage des Flore. Sic. Kisling, Abdul, Modigliani, usw. Taufe von Max Jacob. Veranstaltungen der O.S.T.: Philippe Soupault, die Fuégiens. Parade. Die Rue Huyghens: oder die Musik mischt sich ein. Les Mamelles de Tirésias. Jacques Vaché Die russische Revolution. Paul Valéry lässt la Jeune Parque erscheinen. Das Abenteuer Fraenkel-Cocteau: was soll man von der modernen Poesie halten? 292. Nord-Sud. Streitigkeiten im Montmartre. Der Satie-Prozess. Das Val-de-Grâce: André Breton. Apollinaire als Zensor und Louis Delluc. Ich mache ein Sonett zu Ehren des Generals Joffre. Der Einfluss Jarrys wird spürbar. Guillaume Apollinaire und der neue Geist, Roger Allard, der literarische Kubismus. Philippe Soupault im Krankenhaus. Die kommerzielle Organisation der Nouvelle Revue Française. Les Trois Roses, L'Éventail, L'Instant, La belle Édition, Madame Aurel, Madame Lara, Art et Vie. Soi-même und la Caravane. 391. Pierre Bertin, Pelléas im Odéon. Madame Bathory im Vieux Colombier. Paul Guillaume, die Rosenbergs. Picabia in Spanien, in der Schweiz und in Amerika. Die Schweiz während des Krieges: Dada, Bolo, Casella, Guilbeaux, Romain Rolland. Spanien: Marie Laurencin, Robert Delaunay. Amerika: Marcel Duchamp, Man Ray, Cravan, W. C. Arensberg, usw. Deutschland: Huelsenbeck, Baader, Max Ernst, Baargeld, usw. Les Écrits Nouveaux: André Germain bewundert André Breton. Soireen bei Valéry. André Breton in Moret. Das amerikanische Trugbild. Adrienne Monnier. Monsieur Dermée und die Verrückten. Heirat Philippe Soupaults. Tod Guillaume Apollinaires. Vom Waffenstillstand bis Dada (November 1918 bis Januar 1920) Manifeste Dada 1918. Kodifizierung des literarischen K…


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