Schwarzes Blatt im Mund

Schwarzes Blatt im Mund

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783884235973
Untertitel:
Gedichte aus dem Koreanischen
Genre:
Lyrik
Autor:
Ki Hyongdo
Herausgeber:
Wunderhorn
Anzahl Seiten:
96
Erscheinungsdatum:
31.01.2024
ISBN:
978-3-88423-597-3

In der Dichtung Ki Hyng-dos manifestiert sich, oft mit abgrundtiefer Melancholie, aber auch in grotesk übersteigerten Bildern, ein lyrisches Ich, das sich als Outcast wahrnimmt, und dessen Blick vor allem auf die Nachtseiten und die Verlierer des koreanischen Modernisierungsprozesses fällt. Viele Gedichte sind autobiographisch grundiert, darunter solche, die das Schicksal der Familie des Dichters aufgreifen, das von der Krankheit seines Vaters und den sich daraus ergebenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten sowie dem gewaltsamen Tod einer seiner Schwestern geprägt war. Andere beziehen sich, wenngleich oft in zeichenhaft verdichteter, gebrochener Form, auf die rigorose Unterdrückung der demokratischen Opposition und die von willkürlichen Inhaftierungen, Zensurmaßnahmen und gegenseitigem Misstrauen geprägte Atmosphäre während der Militärherrschaft von Park Chung Hee (1917-1979) und Chun Doo Hwan (geb.1931), die bis Ende der 1980er Jahre andauerte. Eine dritte Gruppe von Texten geht auf den systematischen Verschleiß von Menschen und Material im Zuge der radikalen Veränderung der Arbeitswelt und auf die ökologischen Verwerfungen ein, die die koreanische Entwicklungsdiktatur nach sich zog. Auf gleichsam mythisch überhöhter, surrealer Ebene werden Grundprobleme der conditio humana thematisiert bzw. Zweifel an der verlässlichen Wahrnehmbarkeit von Wirklichkeit angemeldet.

Autorentext
Ki Hyongdo (1960-1989) studierte von 1979 bis 1985 Internationale Beziehungen an der Seouler Eliteuniversität Yonsei und arbeitete dann fur eine der führenden koreanischen Tageszeitungen, in deren Auftrag er viele Länder bereiste. 1985 erhielt er für seine erste literarische Publikation, das Gedicht Nebel, den renommierten Dong-A-Preis für junge Autoren. Als er in der Nacht des 7. März 1989 völlig überraschend in einem Seouler Kino an einem Schlaganfall starb, wurde gerade die Drucklegung seines ersten Lyrikbandes vorbereitet, der unter dem Titel Schwarzes Blatt im Mund erscheinen sollte. Dieser Band der hier vollständig in deutscher Übersetzung vorgestellt wird erwies sich als Best- wie Longseller und erreichte fur Lyrik astronomische Auflagenhöhen.

Klappentext
In der Dichtung Ki Hyong-dos manifestiert sich, oft mit
abgrundtiefer Melancholie, aber auch in grotesk übersteigerten
Bildern, ein lyrisches Ich, das sich als Outcast
wahrnimmt, und dessen Blick vor allem auf die Nachtseiten
und die Verlierer des koreanischen Modernisierungsprozesses
fällt. Viele Gedichte sind autobiographisch
grundiert, darunter solche, die das Schicksal der Familie
des Dichters aufgreifen, das von der Krankheit seines
Vaters und den sich daraus ergebenden wirtschaftlichen
Schwierigkeiten sowie dem gewaltsamen Tod einer
seiner Schwestern geprägt war. Andere beziehen sich,
wenngleich oft in zeichenhaft verdichteter, gebrochener
Form, auf die rigorose Unterdrückung der demokratischen
Opposition und die von willkürlichen Inhaftierungen,
Zensurmaßnahmen und gegenseitigem Misstrauen
geprägte Atmosphäre während der Militärherrschaft
von Park Chung Hee (1917-1979) und Chun Doo Hwan
(geb.1931), die bis Ende der 1980er Jahre andauerte. Eine
dritte Gruppe von Texten geht auf den systematischen
Verschleiß von Menschen und Material im Zuge der
radikalen Veränderung der Arbeitswelt und auf die
ökologischen Verwerfungen ein, die die koreanische
Entwicklungsdiktatur nach sich zog. Auf gleichsam
mythisch überhöhter, surrealer Ebene werden Grundprobleme
der conditio humana thematisiert bzw. Zweifel
an der verlässlichen Wahrnehmbarkeit von Wirklichkeit
angemeldet.


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