Die Analyse der Empfindungen und das Verhältnis des Physischen zum Psychischen

Die Analyse der Empfindungen und das Verhältnis des Physischen zum Psychischen

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783936532913
Untertitel:
und das Verhltnis des Physischen zum Psychischen
Genre:
Östliche Philosophie
Autor:
Ernst Mach
Herausgeber:
Xenomoi Verlag
Auflage:
erw. Aufl., Basierend auf d. 6. Aufl. Jena 1911
Anzahl Seiten:
336
Erscheinungsdatum:
31.12.2008
ISBN:
978-3-936532-91-3

Vorwort des Gesamtherausgebers zur ERNST-MACH-STUDIENAUSGABE (EMS) Ernst Mach (1838-1916) gehört ohne Zweifel zu den großen Wegbereitern des modernen, naturwissenschaftlich geprägten Weltbildes. Er war in einer Person Physiker, Philosoph, Wissenschaftshistoriker und Wissenschaftstheoretiker und leistete als Naturforscher auf all diesen Gebieten Außerordentliches. Seine empiristische Erkenntnislehre und Wissenschaftsauffassung (mit prominenten Kontrahenten wie Ludwig Boltzmann oder Max Planck) übte einen großen Einfluss aus: auf seine Zeitgenossen und die jüngere Physikergeneration aus, z.B. auf Pierre Duhem, Henri Poincaré, Albert Einstein und vor allem auf die Mitglieder des Wiener Kreises mit dem Verein Ernst Mach um Moritz Schlick, in der nächsten Generation bis hin zu Paul Feyerabend. Bereits zu Lebzeiten war Mach ein vieldiskutierter Wissenschaftler in der Philosophie, Physik, Physiologie, Psychologie (Gestalttheorie) und Nationalökonomie, aber auch mit einer bemerkenswerten Rezeption in der Literatur, Kunst und Musik. Demgegenüber war die Kritik von Lenin am Machschen Empiriokritizismus bis zum Umbruch 1989/90 folgenreich. Die wissenschaftliche Aktualität und Relevanz von Ernst Mach zeigt sich in der heutigen Diskussion zur Philosophie, Geschichte und Theorie der Wissenschaften (History and Philosophy of Science) nach der historisch-pragmatischen Wende. Die EMS wird die Hauptwerke, und zwar 6 Monographien von Ernst Mach mit Einleitungen und Anmerkungen von heutigen ExpertenInnen publizieren und damit fast das gesamte Werk nach der letzten autorisierten Ausgabe des Autors wieder zugänglich machen: Die Mechanik, Die Analyse der Empfindungen, Erkenntnis und Irrtum, Populärwissenschaftliche Vorlesungen, Die Prinzipien der Wärmelehre, Die Prinzipien der physikalischen Optik. Daneben sind weitere 3 Bände mit den wichtigsten Schriften zur Physik bzw. zur Psychologie, Physiologie, Psychophysik, Medizin und Musik, sowie zur Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftsphilosophie vorgesehen. Ein Forschungsband mit einer Auswahl aus der Korrespondenz soll die Edition ergänzen. Die Herausgeber hoffen, dass damit das beeindruckende Lebenswerk von Ernst Mach in der heutigen Forschung und Lehre, aber auch in der breiteren Öffentlichkeit eine verdiente Aufnahme und Neubewertung erfährt. Mein Dank gilt den Mitgliedern des Herausgeber-Komitees, Michael Heidelberger, Dieter Hoffmann, Elisabeth Nemeth, Wolfgang Reiter und Gereon Wolters als Herausgeber des vorliegenden ersten Bandes, nicht zuletzt Herrn Wolfgang Sohst vom xenomoi Verlag für seine Initiative zur Realisierung der EMS. (Friedrich Stadler)

Leseprobe
Man versteht Machs radikale [erkenntnistheoretische] Neubesinnung am Besten, wenn man ihn mit Kant vergleicht. Nach Kant ist es mit der Erkenntnistheorie eben so, als mit dem ersten Gedanken des Kopernikus bewandt, der, nachdem es mit der Erklärung der Himmelbewegungen nicht gut fort wollte, wenn er annahm, das ganze Sternheer drehe sich um den Zuschauer, versuchte, ob es nicht besser gelingen möchte, wenn er den Zuschauer sich drehen, und dagegen die Sterne in Ruhe ließ Mach greift Kants kopernikanische Metapher in radikalisierter Form auf: Wenn wir uns keinen Zwang antun, sehen wir die Erde feststehend, die Sonne aber und den Fixsternhimmel bewegt. Diese Auffassung ist für gewöhnliche praktische Zwecke nicht nur ausreichend, sondern ist auch die einfachste und vorteilhafteste. Die entgegengesetzte [heliozentrische] Ansicht hat sich aber für gewisse intellektuelle Zwecke als die bequemere bewährt. [] Die Zumutung, sich auf der Sonne statt auf der Erde stehend als Beobachter zu denken, ist nun aber eine Kleinigkeit gegen die Forderung, sein Ich für nichts zu achten, dasselbe in eine vorübergehende Verbindung von wechselnden Elementen aufzulösen. Kants kopernikanische Wende besteht in einem Standpunktwechsel vom Gegenstand zum erkennenden Subjekt hin. Machs viel radikalere Wende besteht in der Einnahme einer dritten, neutralen' Erkenntnisposition, von der aus zwischen dem erkennenden Ich und den erkannten Gegenständen keine fundamentalen Unterschiede bestehen. Mach gibt sich keinen Illusionen darüber hin, wie schwer es ist, diesen neutralen Standpunkt sich selbst gegenüber einzunehmen: Praktisch können wir nun handelnd die Ichvorstellung so wenig entbehren, als die Körpervorstellung nach einem Ding greifend. Physiologisch bleiben wir Egoisten und Materialisten, so wie wir die Sonne immer wieder aufgehen sehen. Theoretisch muss aber diese Auffassung nicht festgehalten werden. Ändern wir dieselbe versuchsweise! (Gereon Wolters)

Inhalt
I. Antimetaphysische Vorbemerkungen II. Über vorgefasste Meinungen III. Mein Verhältnis zu R. Avenarius und anderen Forschern IV. Die Hauptgesichtspunkte für die Untersuchung der Sinne V. Physik und Biologie. Kausalität und Teleologie VI. Die Raumempfindungen des Auges VII. Weitere Untersuchungen der Raumempfindungen VIII. Der Wille IX. Eine biologisch-teleologische Betrachtung über den Raum X. Beziehungen der Gesichtsempfindungen zueinander und zu anderen psychischen Elementen XI. Empfindung, Gedächtnis und Assoziation XII. Die Zeitempfindung XIII. Die Tonempfindungen XIV. Einfluss der vorausgehenden Untersuchungen auf die Auffassung der Physik XV. Die Aufnahme der hier dargelegten Ansichten Zusätze Sachregister Namenregister


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