Lebensunwert?

Lebensunwert?

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783939045052
Untertitel:
Paul Wulf und Paul Brune. NS-Psychiatrie, Zwangssterilisierung und Widerstand
Genre:
20. Jahrhundert (bis 1945)
Autor:
Freundeskreis Paul Wulf (Hg.
Herausgeber:
Verlag Graswurzelrevolution
Auflage:
1., Aufl.
Anzahl Seiten:
202
Erscheinungsdatum:
01.01.2007
ISBN:
978-3-939045-05-2

Heimkinder, Psychiatrisierte und Zwangssterilisierte wurden von den Nazis als 'lebensunwert' stigmatisiert. Die Gewalt, die ihnen angetan wurde, und ihre Bemühungen um Entschädigung rücken noch viel zu selten ins Blickfeld, wenn es um Erinnerungspolitik für Opfer des Nationalsozialismus geht. Zwei Betroffene stehen im Zentrum des Buches: Paul Wulf (1921-1999) wurde 1932 in eine 'Idiotenanstalt' überstellt und 1938 zwangssterilisiert. Nach dem Krieg kämpfte er für politische Aufklärung und Entschädigung. Paul Brune (geb. 1935) wurde als 'gemeingefährlicher, debiler Psychopath' von 1943 bis 1957 psychiatrisiert und war der Gewalt von Anstaltsleitern, Ärzten und Ordensschwestern ausgeliefert. Bis in die 70er Jahre hinein setzten sich in den Psychiatrien und Heimen die menschenunwürdigen Zustände der NS-Zeit fast ungebrochen fort, während die Täter als Ärzte oder Gutachter schnell neue Karrieren machen konnten. Das Buch spannt den Bogen von der NS-Ideologie 'lebensunwerter' Existenz bis hin zu ihrer aktuellen Renaissance in den Diskussionen um Menschenzucht und Sterbehilfe.

Autorentext
Der Freundeskreis Paul Wulf entstand nach dem Tod von Paul Wulf 1999 mit der Intention, seinen Nachlaß aufzuarbeiten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Klappentext
Am Beispiel der beiden Betroffenen Paul Wulf und Paul Brune zeigt das Buch auf, wie sehr die Ideologie der Ausmerzung lebensunwerten Lebens nicht nur vor 1945, sondern auch danach bis tief in die 1970er-Jahre hinein maßgebliche Personen der Medizin, Psychiatrie und Justiz, der öffentlichen Fürsorge und nicht zuletzt der Kirche im Denken und Handeln beeinflußt hat. Das Buch knüpft an die aktuelle Debatte über die Heimkindererziehung in den 1950er- und 1960er-Jahren an und schließt eine Lücke, da es die Ursachen und historischen Hintergründe benennt, warum die Heimunterbringung und Heimkindererziehung in der noch jungen BRD so und nicht anders verlief.


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