Heinrich Böhmcker

Über 75 Jahre nach Kriegsende liegt jetzt ein Buch vor, das das Leben des bremischen NS-Bürgermeisters Heinrich Böhmcker (1937 1944) dokumentiert. Aufgewachsen in einem Bauerndorf in der Nähe von Eutin, bot die SA dem jungen, mäßig erfolgreichen Rechtsanwalt vielfältige Karriereoptionen. Böhmcker war ein ruppiger und brutaler, wenngleich charismatischer SA-Führer, der bis zum SA-Obergruppenführer aufstieg. Seine SA-Parteifunktionen waren die Voraussetzung für das heraus¬ragende Staatsamt des Regierenden Bürgermeisters in Bremen. Und dies gegen den anfänglichen Widerstand Adolf Hitlers. Das vorliegende Buch zeigt, dass Böhmcker seine Staatsfunktionen als Regierungspräsident im olden¬burgischen Landesteil Lübeck sowie als Bremer Bürgermeister seinem Mentor und Freund Carl Röver verdankte. Es untersucht, wofür Böhmcker in seinen Staats- und Parteiämtern stand, mit welchem Einsatz er als Regierender Bürgermeister in Bremen politische Ziele verfolgte und ob er diesem Amt gerecht wurde. Die Studie verfolgt die Biografie einer regionalen NS-Größe und hofft, damit zu weiteren Erkenntnissen über die Funktionsweise des nationalsozialistischen Staates beizutragen.

Autorentext
Elke Steinhöfel stammt aus Hamburg. Sie hat in Bremen Jura studiert und zur NS-Asozialen Politik in Bremen promoviert. Nach Stationen in der bremischen Sozialverwaltung und als Abgeordnete im bremischen Landesparlament widmet sie sich seit Jahren der Erforschung der NS-Diktatur in Bremen. In diesen Kontext gehört die jetzt vorgelegte Studie zum Regierenden Bürgermeister Johann Heinrich Böhmcker, die unter Mitarbeit des Historikers Matthias Loeber entstanden ist.

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