Bordeaux und die Aquitaine im Zweiten Weltkrieg

Bordeaux und die Aquitaine im Zweiten Weltkrieg

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783955583286
Untertitel:
Nazi-Besatzung und Kollaboration, Widerstand der Résistance und bundesdeutsche Nachkriegskarrieren
Genre:
Zeitgeschichte-Sachbücher (1946 bis 1989)
Autor:
Gerhard Bökel
Herausgeber:
Brandes + Apsel Verlag Gm
Anzahl Seiten:
248
Erscheinungsdatum:
02.05.2022
ISBN:
978-3-95558-328-6

Bei den deutschen Besatzern war für die Deportation der ­Juden, die Verfolgung der Résistance und damit verbundene Geiselerschießungen der für den Kriegseinsatz freigestellte Frankfurter Richter Hans Luther als Polizei­kommissar verantwortlich. Dies und andere Kriegsereignisse schildert Gerhard Bökel mit zahlreichen, bisher noch nicht veröffentlichten Dokumenten. Anschaulich beschreibt er das vielfältige Lagersystem auf ­französischem Boden mit Internierungslagern, Arbeitslagern und Lagern für Kriegsgefangene, darunter viele Muslime. Bei der Darstellung der ­Résistance konnte er auf persönliche Berichte von Widerstandskämpfern und von letzten Zeitzeugen zurückgreifen, so auf den der fast einhundertjährigen Renée Lacoude.

Autorentext
Gerhard Bökel, geb. 1946; ab 1966 journalistische Tätigkeit, u.a. für die Frankfurter Rundschau, und Studium in Gießen. 1975 Gründung einer Anwaltskanzlei. Von 1978 bis 2008 politisch aktiv als Landtagsabgeordneter, Landrat und Staatsminister in Hessen. Danach Studienaufenthalte in Avignon und Publikationen zu Frankreich während der Nazi-Besatzung. Bei Brandes & Apsel erschienen: Der Geisterzug, die Nazis und die Résistance. Zeitzeugenberichte und historische Dokumente während Besatzungszeit und Kollaboration in Südfrankreich (2017) sowie 2018 auf Französisch: Le train fantôme, les nazis et la Résistance. Témoignages et documents historiques à l'époque de l'occupation dans le sud de la France.

Klappentext
Bei den deutschen Besatzern war für die Deportation der Juden, die Verfolgung der Résistance und damit verbundene Geiselerschießungen der für den Kriegseinsatz freigestellte Frankfurter Richter Hans Luther als Polizeikommissar verantwortlich. Dies und andere Kriegsereignisse schildert Gerhard Bökel mit zahlreichen, bisher noch nicht veröffentlichten Dokumenten. Anschaulich beschreibt er das vielfältige Lagersystem auf französischem Boden mit Internierungslagern, Arbeitslagern und Lagern für Kriegsgefangene, darunter viele Muslime. Bei der Darstellung der Résistance konnte er auf persönliche Berichte von Widerstandskämpfern und letzte Zeitzeugen zurückgreifen, so der fast einhundertjährigen Renée Lacoude. Ebenso bedrückend wie aufschlussreich ist Bökels Darstellung der Nachkriegskarrieren seiner Protagonisten. So die des Frankfurter Richters Hans Luther, der in Bordeaux nicht nur den Abtransport der Juden anordnete, sondern auch für die Massenerschießung von Geiseln verantwortlich war. Schon Anfang 1954 nahm Luther seine Richtertätigkeit in Hessen wieder auf. Dann verfasste er an der Universität Marburg eine Dissertation zum französischen Widerstand. Ausführlich rechtfertigt er die Geiselerschießungen und stellt dar, dass diese in Bordeaux auf Anordnung des Kommandeurs der Sicherheitspolizei (KdS) erfolgten. Dessen Aktivitäten, die spätere Anklage wegen Mordes und die Verteidigungsstrategie beschreibt Luther in seiner Doktorarbeit juristisch-nüchtern. Allerdings ohne darauf hinzuweisen, dass es sich bei dem KdS um ihn selbst handelte - ein Täter als Historiker.


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