Die Historie der Frauenzeitschrift in Deutschland: Entwicklung und Marktanalyse der Publikumszeitschriften mit weiblicher Zielgruppe

Die Historie der Frauenzeitschrift in Deutschland: Entwicklung und Marktanalyse der Publikumszeitschriften mit weiblicher Zielgruppe

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783956843495
Untertitel:
Deutsch
Genre:
Medienwissenschaft
Autor:
Jacqueline Friedmann
Herausgeber:
Bachelor + Master Publishing
Auflage:
Erstauflage
Anzahl Seiten:
60
Erscheinungsdatum:
2014
ISBN:
978-3-95684-349-5

Wir heißen Brigitte, Tina und Marie-Claire. Man nennt uns Amica, Bella, Madame oder Jolie. Wir hätten gerne Glamour, Freizeitspaß und eine Freundin, und deshalb kaufen wir diese Magazine.
82% der deutschen Frauen lesen mindestens eine Frauenzeitschrift. Darunter die alleinerziehende Mutter, die nach ihrer Halbtagsstelle im Büro die Wocheneinkäufe erledigt und beim Blick auf das Zeitschriftenregal feststellt, dass Mister Perfekt auf sie wartet . Oder auch die Businessfrau, die sich im Flieger auf das nächste Meeting vorbereitet und wissen möchte, was in Italien gerade in ist. Für all diese Bedürfnisse und noch viele mehr wurden im Laufe der Jahre Frauenzeitschriften entwickelt.
Diesen Markt zu analysieren und dessen geschichtliche Entwicklung nachzuzeichnen, hat sich dieses Buch zum Ziel gesetzt. Von den ersten Schritten 1724 bis zum feministischen Journalismus nach 1945 behandelt es Epoche für Epoche der Entstehungsgeschichte. Auf die detaillierten Veränderungen der letzten 50 Jahre wird anhand der Brigitte näher eingegangen. Schlussendlich folgt eine aktuelle Marktanalyse der Publikumszeitschriften mit weiblicher Zielgruppe.

Autorentext
Jacqueline Friedmann wurde 1983 in Koblenz geboren. Ihr Studium an der Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld konnte die Autorin mit ausgezeichneten Ergebnissen und dem Titel Diplom-Medienwirtin (FH) mit Schwerpunkt Konzeption & Projektmanagement beenden.

Leseprobe
Textprobe: 2 Die Geschichte und Entwicklung der Frauenzeitschriften:
2.1 Die ersten Schritte der Frauenzeitschrift:
Die ersten Frauenzeitschriften auf dem deutschen Markt waren eigentlich Männerzeitschriften, welche die Frau als Leserin entdeckten. Die vernünftigen Tadlerinnen ging als erste solcher Zeitschriften 1724 in die Geschichte ein. Sie war Vorbild für viele folgende Veröffentlichungen. Herausgegeben wurde sie von Johann Christoph Gottsched (1700- 1766). (Vgl. Weckel, 1998, S.21) Im Titel all dieser Zeitschriften war eine erfundene weibliche Herausgeberin, die mit einem bestimmten Frauentyp verknüpft werden sollte. Als Beispiel können hierfür die Matrone , die Braut oder die Patriotin genannt werden. Inhaltlich orientierten sich diese Blätter an den Bedürfnissen der Leserinnen, die nach Meinung der Herausgeber als nützlich und förderlich für eine Frau einzustufen waren. Die Schreibart wurde ebenfalls an das erwartete Niveau, an Bildung und Verständnis des weiblichen Geschlechts, angepasst. Angelehnt an die Moralischen Wochenschriften, die sich von Anfang an mit der Frauenfrage beschäftigten (Vgl. Kirstein, 1997, S.21), verfolgte man das Ziel die Frauen mit Hilfe von abschreckenden und lächerlichen Beispielen zu erziehen. Die Frauenbilder in dieser Zeitschrift entsprechen nicht etwa der idealen Hausfrau und Mutter, sondern sind die Verkörperung verschiedenen als weiblich bezeichneter Wesenseigenschaften, wie Eifersucht, Klatschsucht, Leitsinn und Verschwendung. Fiktive Frauen namens Frau Ignorantia oder Frau Loquax werden durch lächerliche Geschichten als Abschreckung benutzt. Trotz dieser Tatsachen empfanden sich die Herausgeber als Pioniere ihrer Zeit, da sie das Recht der Frau auf Bildung, wie sie es verstanden, propagierten. Der Diskurs um Frauenbildung dreht sich im 18. Jahrhundert im Wesentlichen um das Maß an Bildung, das für eine Frau nützlich erschien. Es ist von dem Anteil zwischen Herzens- und Verstandesbildung die Rede.
Ein berühmtes Beispiel für das Verständnis von schreibenden Frauen, das im 18. Jahrhundert herrschte, stellt die Ehefrau des Herhausgebers Gottsched, Frau Louise Adelgunde Victoria Kulmus, dar. Die als Gottschedin in die Literaturgeschichte eingegangene Dame sagt zu diesem Thema selbst: Ein Frauenzimmer liest, um besser und weiser zu werden, nicht um gelehrt zu scheinen. Sie warnte vor zu gelehrten Frauen, und weigerte sich die Briefe an ihren Mann zu veröffentlichen, da sie das Schreiben als untypische Frauenbeschäftigung empfindet.
Männer sind im 18. Jahrhundert die Herausgeber. Sie stellen das Medium und das Konzept. Erst wenn Frauen auch die Herstellung der Zeitschrift in die Hand nehmen, wären auch monetär die Vorraussetzungen für selbstständigen Frauenjournalismus gegeben. Trotz ihrer Einstellung tritt die Gottschedin als erste weibliche Herausgeberin in der Literaturgeschichte auf. Sie gibt die deutsche Übersetzung, der in England sehr erfolgreichen moralischen Wochenzeitschrift der Aufseher heraus.
Als weiterer Zwischenschritt hin zum freien Frauenjournalismus versteht man, das Publizieren von Frauen unter dem schützenden Mantel männlicher Pseudonyme. So behalf sich Ernestine Hofmann 1779 dieses Kniffes um die Zeitschrift für Hamburgs Töchter herauszugeben.
Die erste Frauenzeitschrift mit einer Frau als Herausgeberin, die sich auch öffentlich dazu bekannte, war Pomona für teuschlands Töchter . Sophie von La Roche richtet sich im Vorwort dieses Medium an ihre Leserinnen und sagte: Das Magazin für Frauenzimmer und das Jahrbuch der Denkwürdigkeiten für das Schöne Geschlecht zeigen meinen Leserinnen was teuschte Männer uns nützlich und gefällig achten. Pomona wird Ihnen sagen, was ich als Frau dafür halte. Inhaltlich blieb sie jedoch bei der damals üblichen Meinung, dass die Schriftstellerei eine eher untypische Beschäftigung für Frauen sei, der man nur in den Erholungsstunden neben der Hausarbeit nachgehen sollte.
Ausgehend vo


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