Die drei Häscher

Die drei Häscher

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783961600212
Untertitel:
oder: Die Verwandlungen. Mit der erstmals übersetzten Erzählung "Der verlorene Club"
Genre:
Literatur vor 1945
Autor:
Arthur Machen
Herausgeber:
Elfenbein Verlag
Anzahl Seiten:
232
Erscheinungsdatum:
24.07.2019
ISBN:
978-3-96160-021-2

Der immer wieder vergessene, immer wieder zu entdeckende walisische Schriftsteller Arthur Machen (sprich: Mecken) hat ein umfangreiches Werk hinterlassen, das Texte von großer Originalität und starkem Reiz umfasst. Sie werden meist in die Kategorie ­­Horror eingeordnet ­­ nicht zu Unrecht, und doch gehören sie in einen größeren Kontext. An Machens Werk lässt sich die ästhetische Seite der Mystik studieren. Als Leser wird man nur schwer die überwältigenden Visionen vergessen können, die Landschaft und Literatur Machens Protagonisten zuteil werden lassen, an deren Innerstes sie rühren. Die von Joachim Kalka auf der Grundlage seiner 1992 bis 1995 erschienenen Übersetzung erstellte neue Werkausgabe versammelt die bedeutendsten Erzähltexte Machens. Sie fügt der alten Edition einige neue Texte hinzu; so erscheint in diesem Band die Erzählung The Lost Club (1934) zum ersten Male auf Deutsch, in dem die Figuren des unheimlichen Episo­denromans Die drei Häscher (The Three Impostors, 1895) wieder auftreten. Subskribenten der sechsbändigen Werkausgabe wird ein Preisnachlass gewährt.

Autorentext
Arthur Machen (1863-1947) wuchs als Sohn eines ­Pfarrers in Wales auf, besuchte eine englische Privatschule und brach ein Medizinstudium ab. Er arbeitete in eher prekären Verhält­nis­sen u. a. als Kritiker. Mit der Erzählung "Der ­große Pan" (1894), die Steven King als "die beste jemals geschriebe­ne Horrorgeschichte" bezeichnet, wurde er schlagartig ­bekannt. Machen war Mitglied von Aleister Crowleys Geheimgesellschaft "The Hermetic Order of the Golden Dawn".
H. P. Lovecrafts Werk ist von Machen stark beeinflusst.

Leseprobe
Sie führten mich in das Sonnenlicht hinaus, und ich begriff die Bedeutung des dumpfen Gemurmels, das mich während des Anziehens vage beschäftigt hatte. Es warteten etwa zwei­hundert Männer draußen und auch einige Frauen, und als sie mich sahen, stieg ein murmelndes, knurrendes Grollen auf. Ich wusste nicht, was ich getan hatte, doch dieser Laut ließ mein Herz rasch schlagen und mir den Schweiß aufs Gesicht treten. Ich sah unklar wie durch einen Schleier den Tumult und das Hin und Her der Menge, misstönende Stimmen spra­chen, und unter all diesen Gesichtern sah ich keinen einzigen Blick des Erbarmens, nur einen Furor der Lust, den ich nicht begriff. Schließlich fand ich mich in einer Art Prozession den Talhang hinaufgehen, und auf allen Seiten umringten mich Männer mit gezogenen Revolvern. Dann und wann nahm ich die Worte einer Stimme wahr, aber ich konnte mir aus den einzelnen Wörtern und Sätzen keine stimmige Geschichte zu­sammensetzen. Doch verstand ich, dass es einen einhelligen Urteilsspruch gab, eine Verdammnis. Ich hörte Bruchstücke von Erzählungen, die seltsam schienen und unwahrschein­lich. Einer sprach von Männern, die durch tückische List aus ihren Häusern gelockt und unter furchtbaren Foltern ermor­det worden waren man fand sie an dunklen einsamen Orten, wo sie sich wie verwundete Schlangen wanden und nur schrien, man solle sie ins Herz stechen und ihre Qualen been­den. Und ich hörte eine andere Stimme von unschuldigen Mädchen erzählen, die ein, zwei Tage lang verschwunden wa­ren und dann zurückkamen und starben, noch im Todes­kampf rot vor Scham. Ich fragte mich, was all dies bedeuten mochte, und was geschehen sollte, doch war ich so müde, dass ich wie in einem Traum voranging und mich fast nur noch nach dem Schlaf sehnte. Endlich hielten wir an.


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