Nazi-Deutsch in 22 Lektionen. Nazi-German in 22 Lessons

Nazi-Deutsch in 22 Lektionen. Nazi-German in 22 Lessons

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783968490533
Untertitel:
Mit hilfreichen Informationen für Führer, Saboteure, Gauleiter und Quislinge. Nachdruck eine Flugblattes des britischen Informationsministeriums aus dem Jahr 1942.
Genre:
20. Jahrhundert (bis 1945)
Herausgeber:
Favoritenpresse
Anzahl Seiten:
80
Erscheinungsdatum:
17.02.2022
ISBN:
978-3-96849-053-3

Über die fatale Logik von Propaganda und wie sie durch Satire überwunden werden kann

Lektion 16 Dekadente Nationen
Nationen, die [] freie Meinungsäußerung gestatten.
[] Nationen, die es zulassen, den Krieg zu hassen.

So steht es auf einem Flugblatt, das Anfang 1942 Maschinen der britischen Royal Airforce One über den von Nazi-Deutschland besetzten Gebieten abgeworfen haben. Es sollte allen, die in einer gleichgeschalteten Pressewelt lebten, eine andere Lesart oder Definition der gängigsten Nazi-Begriffe und Thesen anbieten. Für die Umsetzung dieser pädagogisch-aufklärerischen Absicht holte das britische Informationsministerium keinen Geringeren als den im Londoner Exil lebenden Illustrator Walter Trier, den bekannten Zeichner der Erich Kästner-Bände, und ließ ihn unverhohlen eindeutig und sarkastisch Bilder des arischen Typus, gelungener Mitarbeit und wirkungsvoller Schutzmaßnahmen zeichnen. Die erklärenden Bildunterschriften lieferte der irische Journalist Frank Dowling.

Diese Sammlung an Illustrationen mag heute skurril und komisch wirken, erschütternd ist dennoch der Bezug zur realen politischen und militärischen Situation. Wenn Wladimir Putin von Entmilitarisierung und Befreiungsaktion spricht, beruft er sich auf eine russische Propaganda-Tradition, die auch bereits für die zynische und menschenverachtende Rhetorik Joseph Goebbels' ein Vorbild war. Mit den Mitteln der Kunst Verantwortung zu übernehmen und Stellung zu beziehen ist daher wichtiger denn je.

Nachdruck des illustrierten Original-Flugblatts mit allen 22 Lektionen und Kommentaren. Mit einem Vorwort von Max Czollek sowie Anmerkungen der Walter Trier-Expertin Antje M. Warthorst

Zweisprachige Ausgabe

Autorentext
Walter Trier ist 1890 in Prag geboren, studierte er zunächst an der dortigen "Kunstgewerbeschule" und "Kunstakademie", anschließend in München bei Franz von Stuck. Unmittelbar nach dem Examen wurde er nach Berlin abgeworben, wo er bis zu seiner Flucht vor den Nationalsozialisten 1936 glücklich lebte und arbeitete. Die Stationen seines Exils waren London, Toronto und schließlich Collingwood, Ontario, wo er 1951 in seinem Atelier verstarb. Dr. Max Czollek lebt in Berlin. Geboren am 6. Mai 1987 in Ost-Berlin als Maximilian Ruben Czollek ist ein deutscher Publizist, Lyriker und Coach. Czolleks Gedichte wurden in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Er schreibt Artikel zu tagespolitischen Themen für zahlreiche deutsche und internationale Medien. Zuletzt erschien von Ihm der Essayband "Gegenwartsbewätigung". Dr. Antje M. Warthorst lebt in Konstanz. Sie studierte Kunstgeschichte und Archäologie u. a. an der Pariser Sorbonne, mit Schwerpunkt auf der Malerei der Frührenaissance. Während ihrer Tätigkeit an den "Staatlichen Museen zu Berlin" 1997 auf den in Vergessenheit geratenen Walter Trier aufmerksam geworden, ist sie seither darum bemüht, Werk und Bedeutung dieses Künstlers hochzuhalten. Das 2007 von ihr gegründete "Walter-Trier-Archiv" dient der Erforschung des Werkes von Walter Trier, der kritischen Grafik im Allgemeinen und des "Grotesken Realismus" im Besonderen.

Klappentext
Über die fatale Logik von Propaganda - und wie sie durch Satire überwunden werden kann

Lektion 16 - Dekadente Nationen
Nationen, die [...] freie Meinungsäußerung gestatten.
[...] Nationen, die es zulassen, den Krieg zu hassen.

So steht es auf einem Flugblatt, das Anfang 1942 Maschinen der britischen Royal Airforce One über den von Nazi-Deutschland besetzten Gebieten abgeworfen haben. Es sollte allen, die in einer gleichgeschalteten Pressewelt lebten, eine andere Lesart oder Definition der gängigsten Nazi-Begriffe und Thesen anbieten. Für die Umsetzung dieser pädagogisch-aufklärerischen Absicht holte das britische Informationsministerium keinen Geringeren als den im Londoner Exil lebenden Illustrator Walter Trier, den bekannten Zeichner der Erich Kästner-Bände, und ließ ihn unverhohlen eindeutig und sarkastisch Bilder des "arischen Typus", gelungener "Mitarbeit" und wirkungsvoller "Schutzmaßnahmen" zeichnen. Die erklärenden Bildunterschriften lieferte der irische Journalist Frank Dowling.

Diese Sammlung an Illustrationen mag heute skurril und komisch wirken, erschütternd ist dennoch der Bezug zur realen politischen und militärischen Situation. Wenn Wladimir Putin von "Entmilitarisierung" und "Befreiungsaktion" spricht, beruft er sich auf eine russische Propaganda-Tradition, die auch bereits für die zynische und menschenverachtende Rhetorik Joseph Goebbels' ein Vorbild war. Mit den Mitteln der Kunst Verantwortung zu übernehmen und Stellung zu beziehen ist daher wichtiger denn je.

Nachdruck des illustrierten Original-Flugblatts mit allen "22 Lektionen" und Kommentaren. Mit einem Vorwort von Max Czollek sowie Anmerkungen der Walter Trier-Expertin Antje M. Warthorst

Zweisprachige Ausgabe

Leseprobe
Aus dem Vorwort von Max Czollek: Der besondere Stil Triers, den der Künstler selbst einmal als grotesk bezeichnet, besteht weder in reiner Sachlichkeit, politischem Kommentar oder übertriebener Groteske, sondern in einer Mischung aus allen dreien: die ironische Überzeichnung des Realen aus einer Haltung ernsthafter Menschlichkeit. Der Witz Triers ist ein Ort, an dem die Gegenwart in ihrer Absurdität sichtbar und in ihrer Sichtbarkeit erträglich wird. Seine Kunst beharrt noch angesichts der größten Katastrophen darauf, dass die Dinge sich ändern können, weil sie es müssen. 1936 entkommt Trier der Gestapo um eine Federspitze mit Frau und Kind in Richtung London. Seinen Besitz, seine Bilder und die unerledigten Aufträge muss er zurücklassen. Aber auch aus dem Exil weiß er sich zu wehren, dabei entstehen eine ganze Reihe antifaschistischer Karikaturen, deren wohl markantester Ausdruck die vorliegende Flugschrift Nazi German in 22 Lessons ist.


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