Die Kathedrale von Chartres

Die Kathedrale von Chartres

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783981267174
Untertitel:
Verborgene Botschaften, Rätsel und Geheimnisse
Genre:
Sonstige Philosophie-Bücher
Autor:
Jürgen Bongardt
Herausgeber:
Holistika Verlag
Auflage:
1., Aufl.
Anzahl Seiten:
256
Erscheinungsdatum:
31.12.2020
ISBN:
978-3-9812671-7-4

Die Kathedrale von Chartres beherbergt viele verborgene Botschaften, Rätsel und Geheimnisse. Sie sind versteckt in ihrer Architektur, ihren Fresken, Figuren und Glasfenstern. Dieses Buch ist jedoch kein religiöser Kirchenführer, kein Werk bau- und kunsthistorischer Betrachtung, beansprucht keine Vollständigkeit in der Beschreibung jedes einzelnen Fensterglases, verliert sich weder in esoterischen Dimensionen, noch verhaftet es in mathematisch-architektonischen Details. Der Autor Jürgen Bongardt, studierter Archäologe, spiritueller Lehrer und Seminarleiter, zeigt dem Leser vielmehr neue, verblüffende und bisher unveröffentlichte Zusammenhänge. Anhand von ausgewählten Beispielen möchte er tiefere Erkenntnisse der besonderen Bild- und Kompositionsgeheimnisse der imposanten Kathedrale ermöglichen. Dem heutigen Betrachter erschließt sich das Mysterium jedoch erst dann vollständig, wenn er das geheime Wissen der mittelalterlichen Erbauer mit einbeziehen kann. Daher beschäftigt sich das Buch auch mit der Philosophie der sogenannten Schule von Chartres. Wichtig ist dem Autor, die Bedeutung des Königsportals hervorzuheben, das bereits fünfzig Jahre vor Beginn des Baus der gotischen Kathedrale fertiggestellt war. Besondere Bedeutung kommt der Rolle des Bernhard von Clairvaux, dem Templerorden und dem Zusammenhang mit den Beschlüssen des Konzils von Troyes zu. Auf diese Weise ergibt sich ein spannender und dennoch wissenschaftlich fundierter neuer Blick auf die großen französischen Notre-Dame-Kathedralen des 13. Jahrhunderts im Allgemeinen und auf die von Chartres, die Mutter aller Kathedralen, im Besonderen.

Vorwort
Vorwort Die Kathedrale von Chartres ist seit Jahrhunderten Objekt der Bewunderung und ein Sehnsuchtsziel vieler Menschen. Sie ist nicht das älteste oder größte gotische Bauwerk seiner Art, aber sie ist das einzige, bei dem die Idee der Gotik mit ihren in den Himmel strebenden Gewölben und den scheinbar aus sich selbst heraus leuchtenden Glasfenstern nahezu perfekt umgesetzt wurde und das in seiner ursprünglichen Gestalt und ihrem ursprünglichen Figurenschmuck bis auf wenige Ausnahmen vollständig erhalten ist. Es ist ein Kirchengebäude, in dem Geburt und Wiedergeburt ihren Platz haben, der Tod jedoch nicht. Wie kein anderes ist es ein lichtvolles Haus Gottes, in dem sich die Besucher geborgen fühlen und Gott auf individuelle Weise begegnen können. Über diese mittelalterliche Kirche gibt es unzählige Bücher aus vielen verschiedenen Blickwinkeln. Umfangreiche wissenschaftliche Abhandlungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, reich bebilderte Kunstführer genauso wie knappe touristische Führer durch das Bauwerk. Für jedes Interesse und für jeden Geschmack scheint es etwas zu geben. Warum also noch ein weiteres Buch über die Notre-Dame von Chartres? Man sollte doch annehmen können, dass schon längst alles über sie bekannt und alles, was mit ihr zusammenhängt, vielleicht sogar mehrfach beschrieben worden wäre und diese Kathedrale keine verborgenen Botschaften, Rätsel und Geheimnisse mehr enthielte. Doch sosehr sich Autoren verschiedenster Richtungen mit ihr beschäftigten, so sehr hat sie immer noch ihre Geheimnisse. Einige Rätsel werden jedoch in diesem Buch erstmals gelüftet. Seit vielen Jahren besuche ich die Kathedrale von Chartres mit wechselnden Gruppen von Menschen, die ihr in Ruhe auf eine individuelle und spirituelle Art begegnen möchten. Jeder Teilnehmer erhält ein kleines Skript mit einer Erläuterungen zu den Stellen, die wir in diesem Rahmen aufsuchen. Bei der Zusammenstellung dieser Unterlagen ist mir aufgefallen, dass es in der Literatur zu Chartres zwar sehr ausführliche Beschreibungen gibt, diese Beschreibungen aber häufig aus der Sicht eines Menschen des 20. oder 21. Jahrhunderts stammen. Aus diesem Grund fehlt dann das tiefere Verständnis für das, was betrachtet und beschrieben wird. So ergaben sich mir fast schon zwangsläufig Fragen, die beantwortet werden wollten und die schließlich im vorliegenden Buch behandelt werden konnten. Ohne auch nur den entferntesten Anspruch auf Vollständigkeit bin ich auf diejenigen Aspekte eingegangen, die mir wichtig erschienen. Warum wurde die gotische Kirche genau hier in Chartres gebaut? Warum steht die Mutter aller Kathedralen nicht in Paris oder in irgendeiner anderen bedeutenderen Stadt? Welche Hinweise sprechen für ein älteres Heiligtum an dieser Stelle? Was lässt sich beweisen, was bleibt Vermutung? Welche Rolle spielte die Schule von Chartres bei der Errichtung dieses Bauwerks? Immerhin stand die platonisch orientierte Kathedralschule zwar nicht in offenem, aber dauerhaft schwelendem Konflikt mit der römisch-katholischen Kirche. Andererseits waren die geistigen Lehren der Schule von Chartres eng mit denen der Zisterzienser verbunden. Einen maßgeblichen Unterstützer fand der Kathedralbau nicht zufällig bei Bernhard von Clairvaux, dem geistigen Vater der Zisterzienser und des Templerordens. Das Königsportal als Zeugnis der Schule von Chartres hat ein eigenes umfangreiches Kapitel erhalten, damit der Leser einen Einblick in die Geisteswelt der Schule von Chartres, der bedeutendsten Bildungseinrichtung der christlichen Welt des 12. Jahrhunderts, erhalten kann. Das Portal ist rund sechzig Jahre älter als das restliche Kirchengebäude und ein steingewordenes Vermächtnis ihrer Philosophie zur Zeit eines ihrer bedeutendsten Vertreter, Thierry von Chartres. Die im Königsportal verborgenen Botschaften können mit dem sogenannten dreifachen Blick der Schule von Chartres verstanden werden. Sehr treffend hat dies Tilman Evers (2013: 8) beschrieben: Einen dichteren Ausdruck hat die geistige universitas des 12. Jahrhunderts nirgends gefunden. Das Portal benennt gleichsam das geistige Programm für den 50 Jahre später beginnenden Hauptbau und bietet so im doppelten Sinne den Zugang zur Kathedrale. Die anderen beiden Portale bieten ebenfalls eine reichhaltige Fülle an Figuren und Darstellungen, welche die biblische Geschichte erzählen; am Nordportal mit dem Schwerpunkt Altes Testament, am Südportal mit dem Schwerpunkt Neues Testament. Beide wurden und das ist wichtig zu berücksichtigen erst rund sechzig Jahre später begonnen und etwa 1230 fertiggestellt. Das sind mehrere Steinmetzgenerationen später und vor allem mehrere Generationen nach Thierry von Chartres. Inhaltlich ist die Schule von Chartres zu dieser Zeit im Figurenprogramm der beiden anderen Portale im Norden und Süden kaum noch präsent. Sie sind zwar Ausdruck höchster Handwerkskunst, aber es fehlt der subtile Geist der Schule von Chartres. Deshalb habe ich bewusst ganz darauf verzichtet, diese Portale hier vorzustellen. Auch im Inneren wurden Bereiche der Kathedrale bewusst nicht in die Betrachtung einbezogen, weil sie zu jung sind und nichts mit dem ursprünglichen Konzept des 12. Jahrhunderts zu tun haben, wie zum Beispiel die Chorschranken, der Hochaltar mit der Himmelfahrtsgruppe oder die Kapelle St-Piat mit der Schatzkammer. Die Kapellen im Chorbereich sind weggelassen, da diese beliebig austauschbar mit Kapellen anderer Kirchen wären. Fenster wurden nur ansatzweise berücksichtigt, eine ausführliche Betrachtung wäre über den vorgegebenen Rahmen dieses Buches hinausgegangen. Umso tiefgründiger wurden Labyrinth und Unterkirche behandelt. Beide sind in ihrer Art einzigartig, und in beiden zeigt sich die Diskrepanz zwischen ihrer antiken vorchristlichen Tradition und der offiziellen Kirchenlehre. Das Labyrinth kann unter anderem als ein spiritueller Weg zu sich selbst erfahren werden, während die Unterkirche als ein Ort der Heilung und als Pilgerweg, der mutmaßlich mit einem älteren vorchristlichen Heiligtum in Verbindung steht, verstanden werden kann. Hier im Verborgenen der Unterkirche zeigt sich die Nähe zu altem Druidenwissen, ohne dass dies in einem offenen Widerspruch zu christlichen Botschaften stünde. Besonders wichtig war mir die Beantwortung des Warum im Zusammenhang mit dem gleichzeitigen Bau anderer Notre-Dame-Kathedralen.…


billigbuch.ch sucht jetzt für Sie die besten Angebote ...

Loading...

Die aktuellen Verkaufspreise von 6 Onlineshops werden in Realtime abgefragt.

Sie können das gewünschte Produkt anschliessend direkt beim Anbieter Ihrer Wahl bestellen.


Feedback