Der frankokanadische Roman der dreißiger Jahre

Der frankokanadische Roman der dreißiger Jahre

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783484560147
Untertitel:
Eine ideologieanalytische Darstellung
Genre:
Allgemeine & vergleichende Literaturwissenschaft
Autor:
Klaus-Dieter Ertler
Herausgeber:
De Gruyter
Auflage:
Reprint 2015
Anzahl Seiten:
436
Erscheinungsdatum:
05.12.2000
ISBN:
978-3-484-56014-7

Die Canadiana Romanica steht seit ihrer Gründung 1987 mit bisher 22 publizierten Bänden im Zentrum derinternationalen romanistischen Kanadistik, einer relativ jungen, aber sich dynamisch entwickelnden Disziplin. Ihrem Titel entsprechend ist die Reihe dem Studium von Geschichte und Gegenwart des Französischen, aber auch anderer romanischer Sprachen, Literaturen und Kulturen Kanadas im nordamerikanischen Kontext gewidmet. Dies schließt ebenso die Untersuchung ihrer Wurzeln in Europa wie die kontrastive Betrachtung gegenwärtiger kanadischer und europäischer Phänomene mit ein. Ausgehend von der Veröffentlichung der Akten regelmäßig stattfindender internationaler Kolloquien, die vor allem unter der thematischen Devise Français du Canada Français de France stehen, ist die Reihe offen für die Publikation von Forschungsergebnissen zu historischen wie aktuellen Themen, inklusive ausgezeichneter Dissertationen.

Die frankokanadische Literatur hat sich in ihrer Entwicklung maßgeblich über den Widerstand gegen die englische Vorherrschaft auf dem amerikanischen Kontinent definiert und weist daher tendenziell stark nationalistische Züge auf. Als Modell diente ihr zumeist ein verklärtes Bild von einem vorrevolutionären Frankreich, das mit der Realität eines modernen europäischen Staates wenig gemein hatte. Nach der Wirtschaftskrise von 1929 machten sich im globalen Diskurs "kompakte" Ideologien stark, wodurch die frankokanadische Identität in Argumentationsdruck geriet und im literarischen System spezifische Formen hervorbrachte: Einerseits wurde der beliebte, wenngleich ideologisch belastete Landroman (roman de la terre) noch weiterhin zur dominanten Gattung erhoben und bis zum Ende der dreißiger Jahre kultiviert, andererseits drängten von allen Seiten liberalistische Denkmuster heran, die das idyllische Bild von einem ruralen Frankokanada ins Schwanken brachten und die konsekrierte Gattung letztlich auflösten. Zu klären war daher, wie sich die ideologischen Metaerzählungen der Dekade im literarischen System manifestierten und wie sie als Spruchbänder in den einzelnen narrativen Texten wirkten. Dafür mußten traditionelle ideologiekritische Modelle mit systemtheoretischer Optik zu einer leistungsfähigen ideologieanalytischen Methode weiterentwickelt und mit neueren Erzähltheorien kombiniert werden. Erst eine spektrale Analyse der Problematik ergab ein differenziertes Bild dieses bislang unterbelichtet gebliebenen Abschnitts.


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