Das ernsthafte Spiel

Das ernsthafte Spiel

Format:
E-Book (EPUB)
EAN:
9783492974684
Untertitel:
Roman
Genre:
Hauptwerk vor 1945
Autor:
Hjalmar Söderberg
Herausgeber:
Piper Verlag
Anzahl Seiten:
298
Erscheinungsdatum:
01.03.2017
ISBN:
978-3-492-97468-4

Schweden an der Schwelle zum 20sten Jahrhundert. Arvid, ein gebildeter und ehrgeiziger junger Mann trifft Lydia, die Tochter eines Landschaftsmalers, während eines Sommerurlaubs und verliebt sich in sie. Arvid hat Angst vor einer engen Bindung und seinen eigenen Gefühlen und so entscheidet sich Lydia gegen ihn und für einen Mann, der in eine sichere Zukunft bieten kann. Zehn Jahre später, gefangen in lieblosen Ehen begegnen sich die beiden wieder und eine verhängsvolle Entwicklung nimmt ihren Lauf. 'Das ernsthafte Spiel' - jetzt erstmals im ebook bei Piper Edition erhältlich 'Ein zeitloser Liebesroman' Deutschlandradio Kultur

Hjalmar Söderberg, am 2. Juli 1869 in Stockholm geboren, gehört zu den bedeutendsten schwedischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Bis heute zählen seine knappen, ironischen Fin-de-siècle-Romane zu den meistgelesenen des Landes und werden mit den Werken von Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal verglichen. 1917 übersiedelte Söderberg nach Kopenhagen, wo er am 14. Oktober 1941 starb. Sein Romanerstling 'Verirrungen', der 2006 in deutscher Neuübersetzung erschien, wurde von der Presse hymnisch gefeiert und von der Darmstädter Jury zum Buch des Monats gekürt. Zuletzt erschien auf deutsch sein Roman 'Das ernsthafte Spiel'.

Vorwort
»Ich glaube an die Lust des Fleisches und die unheilbare Einsamkeit des Herzens« Hjalmar Söderberg

Autorentext
Hjalmar Söderberg, am 2. Juli 1869 in Stockholm geboren, gehört zu den bedeutendsten schwedischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Bis heute zählen seine knappen, ironischen Fin-de-siècle-Romane zu den meistgelesenen des Landes und werden mit den Werken von Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal verglichen. 1917 übersiedelte Söderberg nach Kopenhagen, wo er am 14. Oktober 1941 starb. Sein Romanerstling "Verirrungen", der 2006 in deutscher Neuübersetzung erschien, wurde von der Presse hymnisch gefeiert und von der Darmstädter Jury zum Buch des Monats gekürt. Zuletzt erschien auf deutsch sein Roman "Das ernsthafte Spiel".

Leseprobe
II
»Man wählt sein Schicksal nicht. Und ebenso wenig wählt man seine Frau oder seine Geliebte oder seine Kinder. Man bekommt sie, und man hat sie, und es kommt vor, dass man sie verliert. Aber man wählt nicht!« Die Jahre vergingen. Arvid Stjärnblom arbeitete bei der Zeitung. Nach einigen Jahren war er fester Musikkritiker geworden. Seit jenem Abend, an dem er zufällig den Auftrag bekommen hatte, Fräulein Klarholms Debüt als Margarethe im »Faust« zu rezensieren, hatte er in seinen freien Stunden fast alles gelesen, was es in der Königlichen Bibliothek über Musik zu lesen gab. Und da er außerdem ein gewisses musikalisches Talent hatte, ernannte man ihn bei der ersten passenden Gelegenheit zum Nachfolger des festen Mitarbeiters, der ein bisschen zu oft krank war, und nach zwei, drei Jahren bezog er von der Zeitung ein Gehalt von zweitausendvierhundert Kronen pro Jahr, natürlich verbunden mit der Verpflichtung, darüber hinaus auch noch alles mögliche andere zu machen. Die finanzielle Lage der Zeitung war noch nicht so solide, dass sie so viel Geld allein für Musikkritiken bezahlten konnte. Aber es ging aufwärts, das konnte jeder sehen: Abonnements und Anzeigen nahmen zu, und zugleich wuchs sie im Umfang wie eine mit einer Leibesfrucht gesegnete Frau. Unglücklicherweise wuchsen zugleich die Betriebskosten in noch größerem Ausmaß - behauptete Markel. Wer zahlte, wusste man nicht so recht. Henry Steel hatte längst seine Hand vom »Nationalbladet« genommen; ihm war ein anderer und dann noch einer gefolgt, und wer jetzt die außerordentlich kostbare Aktienmehrheit in seinem Portefeuille hatte, wusste man nicht so genau ... Aber Dr. Doncker fuhr abwechselnd in der Droschke und in seinem Automobil herum - zum Schreiben fand er mittlerweile kaum noch Zeit -, und an den Zahltagen war immer Geld in der Kasse. »Weißt du noch«, hatte Stjärnblom einmal zu Markel gesagt, »weißt du noch, wie Balzac die Zeitungen nannte? Ces lupanars de la pensée - diese Hurenhäuser des Gedankens.« »Hm«, hatte Markel erwidert. »Hat er das gesagt, dieser Mistkerl?« »Ja, das hat er gesagt.« »Hat er wirklich gesagt des Gedankens? Das ist wirklich zu liebenswürdig! Aber er war ja auch ein unverbesserlicher Romantiker.« Und gleich darauf hatte er hinzugefügt: »Lieber Arvid, du schreibst über Musik und ansonsten über alles mögliche andere, wie es sich gerade ergibt. Worüber beschwerst du dich? Ich habe den Dreck und das ganze Elend viel mehr am Hals als du und beschwere mich trotzdem nicht! Ich tue, was ich kann, um dem ganzen Schwindel und Humbug und der Dummheit ein Bein zu stellen, aber wenn ich sehe, dass ich machtlos bin, muss ich es laufen lassen ... Du bist nie gezwungen, etwas zu schreiben, was deiner Überzeugung widerspricht. Das tue ich auch nicht. Aber als stellvertretender Chef und meistens auch Nachtredakteur bin ich oft genötigt, 'verlogene Darstellungen zur Irreführung der Öffentlichkeit' durchgehen zu lassen. Das musst du nicht. Du schreibst über Musik und alles mögliche andere und bekommst dein Gehalt. Worüber beschwerst du dich?« »Ich beklage mich doch gar nicht«, erwiderte Arvid Stjärnblom. »Ich kann nur nicht umhin, jedes Mal, wenn ich mein Gehalt bekomme, die folgende Überlegung anzustellen: dass nämlich ohne diese 'verlogenen Darstellungen zur Irreführung der Öffentlichkeit' kein Geld zur Ausbezahlung meines Lohns vorhanden wäre.« »Ach, du kleiner weißer Esel«, sagte Markel. »Du bist nicht nur moralisch, du bist übermoralisch. 'Verlogene Darstellungen.' Ja, mein Gott, die muss es eben geben. Und immer aufs Neue wird man vor die alte Frage des Pilatus gestellt: Was zum Teufel ist die Wahrheit?« »Die Alte ist in Madrid verhaftet worden!«, sagte Markel, als er mit einem Stapel Telegramme in der Hand an Stjärnbloms Tür vorüberkam. »Die Alte« war


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