Untertitel:
Gespräche mit Juristen über die Verfolgung von NS-Verbrechen
Genre:
Zeitgeschichte (1946 bis 1989)
Autor:
Thomas Horstmann, Heike Litzinger
Herausgeber:
Campus Verlag GmbH
Erscheinungsdatum:
30.04.2006
Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts
Die juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen stellte die bundesdeutsche Justiz vor schwer wiegende Fragen: Welche Strafe war angemessen für den NS-Schergen, der mit eigener Hand zahlreiche Menschen getötet hatte? Sollte er härter oder sollte er milder bestraft werden als der Schreibtischtäter, der den Befehl zum Mord erteilt hatte? Mit diesen Fragen stieß die Justiz an die Grenzen bestehenden Rechts. Thomas Horstmann und Heike Litzinger führten Gespräche mit einflussreichen Juristen, die sich in den 60er Jahren intensiv mit den Verfahren gegen NS-Täter befasst haben. In den Gesprächen werden die enormen Schwierigkeiten der juristischen Aufarbeitung der NS-Verbrechen fassbar. Die Juristen ziehen außerdem Parallelen zur juristischen Aufarbeitung anderer Unrechtssysteme, wie beispielsweise der Strafverfolgung der DDR-Mauerschützen. Nicht zuletzt veranschaulicht der Band aber auch die individuellen Lebensgeschichten der Interviewten, deren persönliche Erfahrungen mit dem Nazi- Regime sowie ihre Erlebnisse in der Nachkriegszeit.
Autorentext
Thomas Horstmann, Dr. phil., ist Forschungsreferent am Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer. Heike Litzinger, Dr. jur., arbeitet als Referentin für das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Berlin.
Zusammenfassung
Systemunrecht
Thomas Horstmann und Heike Litzinger haben ein bemerkenswertes Buch herausgegeben." (Rechtsgeschichte)
Es waren Täter, nicht Gehilfen
"Ein sehr empfehlenswerter Band." (Die Tageszeitung, 31.03.2007)
Inhalt
Vorwort von Micha Brumlik Einführung Der Kreis von Königstein und die NS-Verbrechen Die Gespräche Herbert Jäger: " ich hatte die naive Vorstellung, Juristerei nach 1945 ist Auseinandersetzung mit dem Holocaust, mit Völkermord Ernst-Walter Hanack: " dass man die Täter doch mit besonderen Maßstäben messen müsse" Konrad Redeker: "Der Schlegelberger-Prozeß war für mich ein Schlüsselerlebnis" Jürgen Baumann: "So, wie es lief, war es schlimm" Karl Lackner: "Insofern war ich kein Fortschrittsmensch" Gerhard Hammerstein: "Ich arbeite lieber für den fehlsamen Menschen Claus Roxin: "Wir wollten ein neues Strafrecht schaffen" Anhang Literatur Personenregister
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