Untertitel:
Allegorien des Spektakels
Herausgeber:
Diaphanes Verlag
Erscheinungsdatum:
01.06.2009
"Abschaffung der Friedhöfe. Vollständige Zerstörung der Leichen und dieser Art von Erinnerungen: weder irdische Überreste noch Spuren." (Guy Debord, Projekt rationeller Verschönerungen der Stadt Paris, 1955)
Wer war Guy Debord? Aktionskünstler, marxistischer Werttheoretiker, Filmemacher, Revolutionär oder letzter klassischer Schriftsteller der französischen Literatur? Scharlatan oder Ikone? »Die melancholische Revolution des Guy-Ernest Debord« will den Polemiken zu Debord keine weitere hinzufügen. Jörn Etzold sieht in Debords Gesten vielmehr Artikulationen des Politischen im Angesicht einer unhintergehbaren Verschränkung von Politik, Ökonomie und Ästhetik. Debord hat dieser Verschränkung den Namen »Gesellschaft des Spektakels« gegeben. Doch wird sie von ihm nicht nur konstatiert; in zahlreichen Formen experimentiert Debord mit Möglichkeiten, sich ihr auf Augenhöhe zu stellen. Sichtbar wird dabei weniger eine totale Theorie als eine Politik des Singulären kein Konzept, kein Modell, nicht einmal eindeutig benutzbare Begriffe, sondern vielmehr ein Arsenal von Formen, Gesten, Taktiken, Tricks und Effekten. Guy Debord wird als melancholischer Allegoriker erkennbar, der die Welt zu entschlüsseln versucht und doch ihre Unlesbarkeit eingestehen muss, der einen heroischen Krieg gegen den spektakulären Kapitalismus führen will und dem doch nur Filmbilder und Buchstaben bleiben. Eben durch seine Gesten aber übt Debord heute einen enormen, wenngleich untergründigen Einfluss aus. Etzolds Untersuchung »schlüsselt die Gründe dieser heutigen Ambivalenz auf, indem sie zeigt, wie sehr die Schriften und Filme Debords wesentliche Aspekte einer Erfahrung festhalten, die heute noch entscheidend fortwirkt«. (Samuel Weber)
Autorentext
Jörn Etzold studierte »Drama, Theater, Medien« an der Universität Gießen. Er arbeitete als Regisseur und Performer und war Mitglied der Graduiertenkollege »Zeiterfahrung und ästhetische Wahrnehmung« in Frankfurt am Main und »Mediale Historiographien« in Weimar, Erfurt und Jena. Derzeit (Stand: 2014) ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universitat Bochum. Er hat zahlreiche Aufsatze zu Theater, Literatur und Theorie veroffentlicht.
Klappentext
Wer war Guy Debord? Aktionskünstler, marxistischer Werttheoretiker, Filmemacher, Revolutionär oder letzter klassischer Schriftsteller der französischen Literatur? Scharlatan oder Ikone? »Die melancholische Revolution des Guy-Ernest Debord« will den Polemiken zu Debord keine weitere hinzufügen. Jörn Etzold sieht in Debords Gesten vielmehr Artikulationen des Politischen im Angesicht einer unhintergehbaren Verschränkung von Politik, Ökonomie und Ästhetik. Debord hat dieser Verschränkung den Namen »Gesellschaft des Spektakels« gegeben. Doch wird sie von ihm nicht nur konstatiert; in zahlreichen Formen experimentiert Debord mit Möglichkeiten, sich ihr auf Augenhöhe zu stellen. Sichtbar wird dabei weniger eine totale Theorie als eine Politik des Singulären - kein Konzept, kein Modell, nicht einmal eindeutig benutzbare Begriffe, sondern vielmehr ein Arsenal von Formen, Gesten, Taktiken, Tricks und Effekten. Guy Debord wird als melancholischer Allegoriker erkennbar, der die Welt zu entschlüsseln versucht und doch ihre Unlesbarkeit eingestehen muss, der einen heroischen Krieg gegen den spektakulären Kapitalismus führen will und dem doch nur Filmbilder und Buchstaben bleiben. Eben durch seine Gesten aber übt Debord heute einen enormen, wenngleich untergründigen Einfluss aus. Etzolds Untersuchung »schlüsselt die Gründe dieser heutigen Ambivalenz auf, indem sie zeigt, wie sehr die Schriften und Filme Debords wesentliche Aspekte einer Erfahrung festhalten, die heute noch entscheidend fortwirkt«. (Samuel Weber)
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