Deutsche Kunst - Französische Perspektiven

Deutsche Kunst - Französische Perspektiven

Einband:
Kartonierter Einband
EAN:
9783050041087
Untertitel:
Kommentierter Quellenband zur Rezeption deutscher Kunst in Frankreich 1870-1945
Genre:
Epochen- & Kunstgeschichte
Herausgeber:
Akademie Verlag
Anzahl Seiten:
524
Erscheinungsdatum:
31.03.2007
ISBN:
978-3-05-004108-7

Friederike Kitschen, Julia Drost (Hrsg.)

Deutsch-französische Kunstbeziehungen. Kritik und Vermittlung

Bd. 9: Deutsche Kunst - Französische Perspektiven

Kommentierter Quellenband zur Rezeption deutscher Kunst in Frankreich 1870-1945

Interessierten sich die französische Presse und Öffentlichkeit für deutsche Kunst? Ließ man in der Kunstmetropole Paris neben einheimischen Meistern auch deutsche Künstler gelten oder schätzte man die "germanischen" Qualitäten ihrer Werke vielleicht sogar ganz besonders? Wie nahmen französische Kritiker das deutsche Kunstgewerbe wahr, das nach 1900 zunehmend Furore machte und wie dachten sie über ihre deutschen Kollegen? 39 exemplarische Quellentexte dokumentieren das Interesse, das man in Frankreich deutschen Künstlern, Kunsthandwerkern und Kunstwissenschaftlern entgegenbrachte. Sie spiegeln zugleich die Prägung dieser Rezeption durch tradierte Klischeevorstellungen und die politisch fast permanent angespannte Lage. Die Quellenkommentare und Kapiteleinleitungen geben Aufschluss über die wichtigsten Vermittler deutscher Kunst sowie über die historischen und inhaltlichen Schwerpunkte der Präsenz und Wahrnehmung deutscher Kunst in Frankreich. Der Quellenband eröffnet damit, für Kunsthistoriker ebenso wie für Kulturwissenschaftler, erstmals eine umfassende Perspektive auf dieses zentrale Kapitel in den kulturellen Beziehungen der beiden Nachbarländer zwischen 1870 und 1945.

Aus dem Inhalt :

Friederike Kitschen

Präsenz und Wahrnehmung deutscher Gegenwartskunst in Frankreich

Edmond Duranty: L'Exposition universelle. Les écoles étrangères. Allemagne, 1878.

Jules Laforgue: Exposition du Centenaire de l'Académie royale des arts de Berlin, 1886.

Georges Lafenestre: La Peinture étrangère à l'Exposition universelle, 1889. Arsène

Alexandre: L'Exposition universelle, 1900.

Louis Réau: L'Exposition centennale

allemande à Berlin, 1906. François Fosca: Salon d'automne, 1927. Marie Dormoy:

L'Exposition de gravure allemande moderne à la Bibliothèque Nationale, 1929.

Waldemar George: L'Art et le national-socialisme, 1937

Friederike Kitschen Das Image deutscher Kunst in der französischen Kunstkritik Maurice Hamel: Exposition Universelle de 1889. Les écoles étrangères, 1889. Gustave Kahn: L'Art à l'exposition, l'art allemand, 1901. Charles Morice: L'Âme allemande par l'art allemand, 1915. Raymond Lenoir: L'Expressionnisme dans l'Allemagne contemporaine, 1920. André Warnod: Peintres allemands, 1926. Christian Zervos: Reflexions sur la tentative d'Esthétique dirigée du IIIe Reich, 1936. Isabelle Dubois/François-René Martin Das Wissen über die altdeutsche Kunst in Frankreich Charles Goutzwiller: Le Musée de Colmar. Martin Schongauer et son école, 1875. Paul Mantz: Hans Holbein, 1879. Charles Ephrussi: Albrecht Dürer et ses dessins, 1882. Teodor de Wyzewa: Les Peintres primitifs de l'Allemagne, 1889. Louis Réau: Mathias Grünewald et le Retable de Colmar, 1920. Enquête: Les Origines de l'art gothique, 1930. Friederike Kitschen Die deutschen Meister der Moderne - eine französische Sichtung Louis Gonse: Exposition d'Adolphe Menzel à Paris, 1885. Louis Gillet: Arnold Boecklin, 1907. Léonce Bénédite: Max Liebermann, 1909. Jean Chantavoine: Hans von Marées, 1909. Florent Fels: George Grosz, 1923. Waldemar George: Baumeister et l'art allemand, 1927. Philippe Soupault: Max Beckmann, 1931. Christian Zervos: Notes sur Kandinsky, 1934. Abel Bonnard: Hommage à Arno Breker, 1942. Friederike Kitschen Ein umstrittenes Modell: deutsches Kunstgewerbe in französischen Debatten Marius Vachon: Le Musée des arts industriels à Berlin, 1883. Gabriel Mourey: L'Art décoratif à l'Exposition universelle, 1900. Louis Vauxcelles: Le Salon d'automne, 1910. Pascal Forthuny: Les Décorateurs allemands à Paris en 1924?, 1922. André Salmon: Exposition du Werkbund au XXe Salon des artistes décorateurs, 1930. Friederike Kitschen Strategien der E

Interessierten sich die französische Presse und Öffentlichkeit für deutsche Kunst? Ließ man in der Kunstmetropole Paris neben einheimischen Meistern auch deutsche Künstler gelten oder schätzte man die "germanischen" Qualitäten ihrer Werke vielleicht sogar ganz besonders? Wie nahmen französische Kritiker das deutsche Kunstgewerbe wahr, das nach 1900 zunehmend Furore machte und wie dachten sie über ihre deutschen Kollegen? 39 exemplarische Quellentexte dokumentieren das Interesse, das man in Frankreich deutschen Künstlern, Kunsthandwerkern und Kunstwissenschaftlern entgegenbrachte. Sie spiegeln zugleich die Prägung dieser Rezeption durch tradierte Klischeevorstellungen und die politisch fast permanent angespannte Lage. Die Quellenkommentare und Kapiteleinleitungen geben Aufschluss über die wichtigsten Vermittler deutscher Kunst sowie über die historischen und inhaltlichen Schwerpunkte der Präsenz und Wahrnehmung deutscher Kunst in Frankreich. Der Quellenband eröffnet damit, für Kunsthistoriker ebenso wie für Kulturwissenschaftler, erstmals eine umfassende Perspektive auf dieses zentrale Kapitel in den kulturellen Beziehungen der beiden Nachbarländer zwischen 1870 und 1945.

Autorentext
Julia Drost ist Kunsthistorikerin, Directrice de recherche und Leiterin der Forschungsstelle Max Ernst am Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris.

Zusammenfassung
"Der jüngste Passagen-Band bietet eine solide bearbeitete anregende Auswahl französischer Quellen und deutscher Kommentare, die einen Steinbruch zur weiteren Auseinandersetzung mit den deutsch-französischen Kunstbeziehungen darstellen." Doris Lehmann in: sehepunkte 8 (2008), Nr.9

Leseprobe
EIN UMSTRITTENES MODELL: DEUTSCHES KUNSTGEWERBE IN FRANZÖSISCHEN DEBATTEN (S. 297-298)

Friederike Kitschen

Die Entwicklung des deutschen Kunstgewerbes im Vergleich zur eigenen art décoratif war im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ein zentrales Thema der französischen Kunstkritik. Mit der Produktion kunsthandwerklicher Gegenstände und Innenausstattungen verband sich die französische Selbsteinschätzung als kultivierte, in Geschmacksdingen tonangebende Nation und die Vorstellung eines charakteristischen, ebenso individualistischen wie traditionsorientierten Lebensstils. Doch war die art décoratif nicht nur ein Faktor des nationalen Prestige, sondern vor allem auch ein wichtiger Wirtschaftszweig des Landes. So ging es beim Wettstreit der Nationen auf diesem Feld, weitaus stärker als im Bereich der bildenden Kunst, auch um handfeste ökonomische Interessen.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sah Frankreich seine Position als führender Produzent und Exporteur von Möbeln und kunsthandwerklichen Gegenständen zunächst durch die englische, dann zunehmend auch durch die deutsche Konkurrenz bedroht. Denn die enorme wirtschaftliche Expansion des Deutschen Kaiserreichs nach 1871 führte nicht nur dazu, daß Deutschland Frankreich als zweitstärkste Macht im Bereich der Schwerindustrie ablöste, sondern auch zu einem Rückgang der französischen Exporte im Bereich des Kunstgewerbes und sogar zu einer Erhöhung deutscher Importe nach Frankreich.2 Diese wirtschaftlichen Fakten zwangen die französische Kulturadministration sowie zahlreiche Kritiker und Künstler dazu, sich mit der Position des ökonomisch erfolgreichen Nachbarlandes auseinanderzusetzen und die eigenen Maßstäbe zu überdenken. Man erkannte die Notwendigkeit, Qualität und Unverwechselbarkeit französischer Pro- dukte zu verbessern, um zunächst einmal den in Deutschland billiger produzierten Nachahmungen entgegenzutreten. Zudem wollte man die Produktionsweise durch eine engere Zusammenarbeit mit der Industrie rationalisieren und so der wachsenden Na…


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