Johann Wolfgang von Goethe: Briefe / Anfang 1773 Ende Oktober 1775

Johann Wolfgang von Goethe: Briefe / Anfang 1773  Ende Oktober 1775

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783050044385
Untertitel:
Text; Kommentar. Klassiker Stiftung Weimar
Genre:
Geisteswissenschaften allgemein
Herausgeber:
De Gruyter Akademie Forschung
Anzahl Seiten:
960
Erscheinungsdatum:
2009
ISBN:
978-3-05-004438-5

Die beiden ersten Bände umfassen die Briefe des jungen Goethe. Es ist dies das unruhigste Jahrzehnt in seinem Leben, so häufig wie später nie mehr wechselt er seinen Wohnort. Vielfältig sind auch die Beziehungen, die er in jenen Jahren knüpft. Am Beginn des Jahrzehnts ist der Briefschreiber ein juveniler Student, als er Ende Oktober 1775 Frankfurt endgültig verlässt, um einer Einladung des Weimarer Herzogs zu folgen, der berühmte Autor des "Götz von Berlichingen" und des "Werther".

Zusammenfassung
"Subscribers to the newly revived historical-critical editon of Goethe's works will probably feel that the term 'monumental' understates the scope and dimensions of this project." Osman Durrani in: The Modern Language Review, 105 (2010) 4 "All libraries that carry German literature should have these elegantly bound volumes." International Review of Biblical Studies, Bd. 55 (2008-2009) "Die beiden ersten Bände der neuen Ausabe bezeichnen in jeder Hinsicht einen neuen und unvergleichlichen Standard der Brief-Edition. Sie lassen keine Wünsche offen." Klaus-Detlef Müller in: Goethe-Jahrbuch, 126 (2009) "Hier sind sie, die Zeugnisse der Freundschaft und der Liebe, des Fiebers und des Übermuts, mal himmelhoch jauchzend, mal tief betrübt, frisch und faszinierend noch immer, diese Wortströme, die alle Dämme niederreißen, rasant, atemlos, stürmisch, eine wunderbare Gelegenheit, mit Goethe Bekanntschaft zu schließen. [...] [Die Besonderheit der Ausgabe des Akademie Verlags] ist, veröffentlicht in separaten Bänden, der Kommentar, der die Briefe erläutert. Das gab es in dieser Vollständigkeit, auch in diesem Umfang noch nie. Hier ist wirklich alles ausgebreitet, was zum Verständnis der Texte nötig ist." Klaus Bellin in: Marginalien - Zeitschrift für Buchkunst und Bibliophilie, Heft 195 (3, 2009) "Man will nach Lektüre der beiden Briefbände meine, erst mit dieser historisch-kritischen Ausgabe der Briefe beginne die wahre, von allen Mythen gelöste Philologisierung Goethes [...]." Alexander Nebrig in: Zeitschrift für Germanistik, 3/2009 "[Die Edition erhält] ihre Legitimation nicht allein aus der notwendigen Überarbeitung und Ergänzung der WA [...], sondern auch dadurch, daß sie über herkömmliche Briefausgaben hinausweist und neue Standarts setzt - insbesondere durch ihr Intention, die Eigentümlichkeiten, die jeder Briefwechsel mit sich bringt, bestmöglich zu erhalten. [...] In jedem Fall kann man mit Spannung die kommenden Bände erwarten. Neben einer gründlichen Basis für die wissenschaftliche Beschäftigung mit Goethes (Brief-)Nachlass bietet die Edition durch ihr großzügiges Format (15,5 x 24 cm) und eine ansprechende Typographie ein Muster für eine benutzerfreundliche Klassikerausgabe. Caroline Socha In: Text.Kritische Beiträge 13/2012, S. 177-183 "Die ersten beiden Bände der historisch-kritischen Ausgabe von Goethes Briefen haben in ihrer Qualität hohe Maßstäbe gesetzt. Die Ausgabe verspricht, das Goethe'sche Briefwerk umfassend neu zu präsentieren. Hier wird es, unterschiedliche Lesebedürfnisse und deren Anforderungen miteinander vermittelnd, in größtmöglicher Vollständigkeit zu lesen sein. Dies betrifft sowohl die Erfassung der überlieferten Briefe als auch deren zuverlässige, vielseitige und detailgetreue Textpräsentation und -erschließung. Monika Meier in: Lichtenberg-Jahrbuch 2009 "Die Ausgabe des Berliner Akademie-Verlages [...] soll einmal 36 Bände umfassen und wird im Text über alles bisherige hinausgehen. [...] Ihre Besonderheit ist, veröffentlicht in separaten Bänden, der Kommentar. Das gab es in dieser Vollständigkeit, diesem Umfang noch nie. Hier ist wirklich alles ausgebreitet, was zum Verständnis der Briefe nötig ist." Klaus Bellin in: Neues Deutschland, 24. März 2009 "Eine neue kritische Edition erschliesst und kommentiert Goethes Briefwerk. [...] Warum so viel neuer Aufwand um den ohnehin schon besterforschten Dichter deutscher Sprache? Die Antwort lautet schlicht: gerade deshalb! Das Wissen, das in den fast hundert Jahren seit Fertigstellung der Weimarer Ausgabe angesammelt wurde, verlangt die Revision dieser [...] Gesamtdarbietung von Goethes Werken, Tagebüchern und Briefen." Manfred Koch in: Neue Zürcher Zeitung Online vom 14. Februar 2009

Leseprobe
15. An Johann Daniel Salzmann (S. 36-37)

Frankfurt a. Main, 6. März 1773. Samstag

Ihre Betrachtungen über die Rache haben mir viel Freude gemacht. Ich habe Sie so ganz, Ihre Sinnesart und Ton gefunden. Mein Vater hält sie vor allen des Drucks würdig, und ich denke, Sie fahren fort Ihre Gedanken über die merkwürdigsten Gegenstände der Religion 25 und Sittenlehre niederzuschreiben, und geben sie uns dereinst in einem Bändgen. Es war mir als wenn ich mich mit Ihnen selbst unterhielt, und die Klarheit im Ausdruck muß Jedermann einnehmen. Was ich vermißt habe, und gewiß erwartete, weil es so gerade in Ihrem Wege lag, war die Reflexion, daß die Vergebung der Beleidigung, als eine Wohlthat, den Beleidiger verbinden müsse, und also schon direkte der Nutzen hervorspringe, was Christus durch feurige Kohlen auf 's Haupt sammeln ausdrü ckt! Arbeiten Sie ja nichts dergleichen ohne es uns zu kommuniziren.

Die Comödien belangend geht ja alles nach Wunsch, ein Autor der sich rathen läßt ist eine seltene Erscheinung, und die Herren haben auch meist nicht Unrecht, jeder will sie nach seiner Art zu denken modeln. Also lieber Freund, hier keine Critik, sondern nur die Seite von der ich's ansehe. Unser Theater, seit Hanswurst verbannt ist, hat 10 sich aus dem Gottschedianismus noch nicht losreißen können. Wir haben Sittlichkeit und lange Weile, denn an jeux d'esprit, die bei den Franzosen Zoten und Possen ersetzen, haben wir keinen Sinn, unsre Sozietät und Charakter bieten auch keine Modele dazu, also ennuyiren wir uns regelmäßig und willkommen wird jeder seyn, der eine 15 Munterkeit, eine Bewegung auf 's Theater bringt. Und ich hoffe von dieser Seite werden diese Lustspiele sehr Beyfall haben.

Nur wissen Sie um in honette Gesellschaft zu entriren, bedarfs eines Kleids, zugeschnitten nach dem Sinn des Publikums dem ich mich produciren will, und über dies Röckgen wollen wir rathschlagen. Zuförderst keine 20 Singularität ohne Zweck. Das ist was gegen die lateinischen Namen spricht. Die allerunbedeutensten sind besser. Leander, Leonora sind Geschöpfe mit denen wir schon bekannt sind, wir sehen sie als alte gute Freunde wieder auftreten. Besonders da übrigens das Costüm neu ist, der König in Preußen vorkommt und der Teufel. Bey Gele- 25 genheit des Teufels muß ich meine Gedanken über's Fluchen und Schwö ren im Drama sagen.

Wenn gemeine Leute streiten, ist die Exposition der Gerechtsame sehr kurz, es geht in's Fluchen, Schimpfen und Schlagenüber, und der Vorhang fällt zu. Leute von Sitten werden höchstens in einem Anfall von Leidenschaft in einen Fluch ausbrechen, und das sind die beiden Arten die ich dem Drama vergönnen möchte, doch nur als Gewürz, und daß sie nothwendig stehen müssen und sie niemand herausnehmen könnte ohne dem Ausdruck zu schaden. Nun aber die Art von Beteurungsflüchen möcht ich vom Theater ganz verbannen. Im gemeinen Leben sind sie schon lästig und zeugen 35 von einer leeren Seele, wie alle Gewohnheitsworte, und im Drama mag es gar leicht fü r einen Mangel der dialogischen Verbindungsfähigkeit angesehen werden. Auch hat der Übersetzer sie oft hingestellt wo Plautus gar nichts hat.


Inhalt
1;Verzeichnis der Briefe;6
2;Erschlossene Briefe;15
3;Zweifelhaftes;23
4;Schriftarten, Siglen und Zeichen;24
5;BRIEFE ANFANG 1773 ENDE OKTOBER 1775: Texte ;26
6;NACHTRAG;934
7;ANHANG;940
7.1;Verzeichnis von Briefen und Dokumenten Dritter im Kommentar;942
8;Register;944
9;Personen und Werke;945
10;Inhalt;1004


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