Goldenes Zeitalter der Stagnation?

Goldenes Zeitalter der Stagnation?

Einband:
Fester Einband
EAN:
9783161529962
Untertitel:
Perspektiven auf die sowjetische Ordnung der Breznev-Ära
Herausgeber:
Mohr Siebeck GmbH & Co. K
Anzahl Seiten:
329
Erscheinungsdatum:
19.09.2014
ISBN:
978-3-16-152996-2

Die Amtsjahre Leonid I. Brenevs prägte ein Widerspruch: Auf der einen Seite wollte die politische Führung durch "Vertrauen in die Kader" und eine "Politik der Normalität" nach Nikita Chruevs sprunghafter Politik eine neue Phase der Stabilität und Berechenbarkeit einläuten. In der Erinnerung vieler sowjetischer Bürger gilt die Brenev-Ära darum rückblickend als "Goldenes Zeitalter" mit steigendem Lebensstandard. Auf der anderen Seite fand sich die sowjetische Gesellschaft in einer Phase beschleunigten sozialen Wandels wieder. Zeitgleich versagten Legitimationsmuster, ökonomische Steuerung und politische Entscheidungsfindung in einem solchen Maße, dass die Reformbedürftigkeit der sowjetischen Ordnung allzu deutlich wurde und sich Ende der 1970er Jahre eine Kommunikation über ihre Defizite und mögliche Alternativen etablierte. Die Antwort der Brenev-Führung war eine noch stärkere Selbstvergewisserung: Für die eigene Stabilität und Normalität nahm sie ein eingeschränktes Sichtfeld in Kauf. Der Sammelband thematisiert die für die sowjetische Ordnung dieser Zeit prägende "Hyperstabilität" in Fallbeispielen zu Großprojekten, stadtplanerischen Projekten, Dissidenten, Künstlern und außenpolitischen Experten. Der Band fragt nach Spezifika der Brenev-Ära, zeigt neue Forschungsperspektiven auf und setzt sich kritisch mit ihrer traditionellen Bewertung als "Zeitalter der Stagnation" auseinander. Seine Perspektive auf die Wechselverhältnisse von internen Prozessen und transnationaler Verflechtung leistet einen Beitrag zum neu erwachten Interesse an den 1970er Jahren als einer Periode tiefgreifenden sozialen Wandels in West und Ost.

Autorentext
Geboren 1985; Studium der Neueren und Neuesten Geschichte mit einem Schwerpunkt auf osteuropäischer Geschichte in Tübingen; seit 2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen. Geboren 1983; Studium der Neueren und Neuesten Geschichte in Tübingen, Sevilla und Yale; seit 2011 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am SFB 923 "Bedrohte Ordnungen" an der Universität Tübingen.

Klappentext
Die Amtsjahre Leonid I. Breznevs prägte ein Widerspruch: Auf der einen Seite wollte die politische Führung in Abgrenzung von Nikita ChruScev eine neue Phase der Stabilität einläuten. In der Erinnerung vieler Zeitgenossen gilt die Breznev-Ära darum als "Goldenes Zeitalter" steigender Lebensstandards. Auf der anderen Seite fand sich die sowjetische Gesellschaft in einer Phase beschleunigten sozialen Wandels wieder, in der Legitimationsmuster, ökonomische und politische Steuerung versagten. Ende der 1970er Jahre etablierte sich daher eine Kommunikation über die Defizite der sowjetischen Ordnung. Der Sammelband thematisiert die für diese Zeit prägende "Hyperstabilität""in Fallbeispielen zu Großprojekten, stadtplanerischen Konzepten, Dissidenten, Künstlern und außenpolitischen Experten. Mit Beiträgen von: Boris Belge, Martin Deuerlein, Moritz Florin, Klaus Gestwa, Ingo Grabowsky, Stefan Guth, Evgenij Kasakow, Esther Meier, Ivo Mijnssen, Ada Raev, Malte Rolf, Tobias Rupprecht


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