Untertitel:
Wenn Sie die Wahrheit sagen, schreien Sie immer so.
Genre:
Romanhafte Biografien
Herausgeber:
Kampa Verlag
Erscheinungsdatum:
28.04.2022
»Manche Leute sind so langweilig, dass man mit ihnen in funf Minuten einen ganzen Tag verliert«, notierte Jules Renard in seinem Tagebuch, das als sein literarisches Hauptwerk gilt. 46 Jahre alt ist der Dichter, Schriftsteller und gefurchtete Kritiker der Jahrhundertwende geworden, in seinem kurzen Leben hat er 54 Tagebucher gefullt: Alltagsbeobachtungen und literarische Miniaturen, Gedankensplitter und Aphorismen, moralische Reflexionen und Naturbeschreibungen, die scheinbar unverbunden nebeneinander stehen. Mit spitzer Feder schreibt Renard uber seine Zeitgenossen und die kunstlerisch-literarischen Pariser Kreise, in denen er sich bewegt. Mal witzig, mal melancholisch immer scharfsinnig. Die geistreichsten Notate hat Nikolaus Heidelbach fur diesen Band zusammengestellt und illustriert.
»Ein Meisterwerk.« Julian Barnes »Bei allem Witz der Formulierung, bei aller Scharfe des Gedankens, bei allem Wetterleuchten der Pointen, ist Jules Renards Tagebuch ein melancholisch stilles Brevier der Selbsterkundung. Ein Buch (also ein Mensch), mit dem man lange leben kann.« Rolf Michaelis / Die Zeit »Ich musste Dir den halben Jules Renard abschreiben. Ist das ein sußer Mann! Diese Tagebucher sind himmlisch. Von dem, was er so hingekritzelt hat, konnten andere Leute leben.« Kurt Tucholsky »Wie sehr bewundere ich Jules Renard. Ich bewundere ihn, als wenn er schon gestorben ware. Ich lese ihn wie einen Klassiker.« Andre Gide
Autorentext
JULES RENARD (18641910) wuchs als jungstes von drei Kindern in gutburgerlichen, aber komplizierten Familienverhaltnissen auf (einmal schickte sein Vater ihn zu seiner Mutter, um sie zu fragen, ob sie sich nicht scheiden lassen wolle). Seinen Kummer schrieb Renard sich in dem autobiographischen Roman Poil de Carotte von der Seele, der seinen Durchbruch als Schriftsteller bedeutete und in Frankreich bis in die sechziger Jahre Schullekture war. 1888 zog Renard mit seiner Frau, die aus einem wohlhabenen Elternhaus stammte, nach Paris, wo er die Zeitschrift Mercure de France mitgrundete. Das Vermogen seiner Frau ermoglichte es Renard auch, sich in gehobenen Kreisen zu bewegen. 1904 wurde er zum Burgermeister des kleinen Dorfes Citry-le-Mines im Burgund gewahlt. Renard schrieb Romane, Erzahlungen und Dramen, das Tagebuch aber gilt als sein Meisterwerk. Samuel Beckett nennt ihn in einem Atemzug mit Marcel Proust; neben Andre Gide und Julian Barnes zahlen auch William Somerset Maugham und Jean-Paul Sartre zu Renards Bewunderern.NIKOLAUS HEIDELBACH hat viele Bucher selbst geschrieben, gezeichnet und illustriert. Bei Kampa sind erschienen: Lest doch!, ein tierfreundliches ABC mit Zitaten uber das Lesen, die Anthologie Nichts als Weih nachten im Kopf, das Kinderbuch Weg war das Ihmchen! (mit Jan Philipp Reemtsma), sein Corona-Tagebuch Alles gut?, das Wimmelbuch Wo ist Vincent? und das Bilderbuch Meine Mama denkt an mich.
Klappentext
»Manche Leute sind so langweilig, dass man mit ihnen in fünf Minuten einen ganzen Tag verliert«, notierte Jules Renard in seinem Tagebuch, das als sein literarisches Hauptwerk gilt. 46 Jahre alt ist der Dichter, Schriftsteller und gefürchtete Kritiker der Jahrhundertwende geworden, in seinem kurzen Leben hat er 54 Tagebücher gefüllt: Alltagsbeobachtungen und literarische Miniaturen, Gedankensplitter und Aphorismen, moralische Reflexionen und Naturbeschreibungen, die scheinbar unverbunden nebeneinander stehen. Mit spitzer Feder schreibt Renard über seine Zeitgenossen und die künstlerisch-literarischen Pariser Kreise, in denen er sich bewegt. Mal witzig, mal melancholisch - immer scharfsinnig. Die geistreichsten Notate hat Nikolaus Heidelbach für diesen Band zusammengestellt und illustriert.
Leseprobe
12. Januar 1894 Oh! Seine Hochzeitsreise ganz allein machen! 8. April 1897 Sein Herz ist ein von Dolchen strotzender Kaktus. 10. Dezember 1899 Macht in meiner Statue oben auf dem Kopf ein kleines Loch, damit die Vogel dort trinken konnen. 9. Oktober 1900 Eine kleine Glocke an meinem Federhalter, damit ich nicht einschlafe. 14. April 1903 Der Vogel ist voller Stolz: Man sieht ihm an, dass er uber Paris hinweggeflogen ist. 6. Marz 1908 Ich verspure Lust, nach Neapel zu reisen, um nur den Vesuv anzuschauen. Auch ich habe namlich von Zeit zu Zeit meinen kleinen Ausbruch.
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